Der Schnee knirscht unter unseren Füßen, schnaufend stapfen wir bergauf Richtung Gipfelkreuz. Der Himmel ist tiefblau, es ist klirrend kalt. Schneekristalle glitzern im Sonnenlicht. Die Bäume sind mit Raureif überzogen. Es ist einer dieser traumhaften Wintertage wie im Bilderbuch. Schritt um Schritt kommen wir unserem Ziel näher. Mit normalen Schuhen wäre diese herrliche Wanderung im Winter nicht zu schaffen, wir sind aber mit Schneeschuhen unterwegs. Querfeldein folgen wir den Spuren der Rehe und Schneehasen, Füchsen und sonstigen Wildtieren. Sogar diejenigen in unserer Gruppe, die noch nie Schneeschuhwandern waren, halten tapfer mit. Vorbei am eindrucksvollen Hochkönig Bergmassiv geht’s hinauf auf 1590m, auf den Gipfel des Hochglockners. Oben angekommen bietet sich ein herrlicher Rundblick bis zum Großglockner. Ein Schnaps darf nicht fehlen, auch ein Eintrag ins Hüttenbuch ist ein Muß. Beim Abstieg allerdings wünscht man sich, man hätte Tourenski dabei. Im Laufschritt eilen wir zu den Hochrainber Stub´n und stärken uns mit typisch österreichischer Hausmannskost.
Auf der Spurensuche nach dem bekannten österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard werden wir in St. Veit fündig. Dieser war Patient in der Lungenheilstätte Grafenhof und besuchte auch immer wieder den Ort St. Veit. Ein Wanderweg trägt den Namen des Autors und im Seelackenmuseum ist eine der eindrucksvollsten Ausstellungen über den Künstler zu sehen. Man sollte unbedingt eine Führung mitmachen, denn Lois Reiter (Abkürzung für Alois) weiß unglaublich viel Interessantes zu erzählen.
Vor einer Rodelpartie, vor der sich ein paar unserer Gruppe gedrückt haben – ich übrigens auch - steht noch Entspannung im Genusshotel „Metzgerwirt“ auf dem Programm: Sauna und entspannende Massagen warten auf uns. Wir werden verwöhnt!
Aber dann kommt der kulinarische Genuß: Ein Abendessen im Haubenlokal Sonnhof. Schon der Empfang ist kaiserlich. Es ist „Kaiserabend“ angesagt. Alles was der Kaiser gerne aß, haben wir an diesem Abend verkostet. Ein Traum, der Tafelspitz mit Kürbiskernkruste und die herrlichen Weine. Ernst und Rose-Marie Winkler, die Wirtsleute, sind rührend um ihre Gäste bemüht. Man fühlt sich rundum wohl ( www.verwoehnhotel.at).
Wohl fühlt man sich auch in unserem Hotel „Zur Post“ in Goldegg. Das Essen schmeckt, das Personal ist nett und zuvorkommend, die Zimmer sind gemütlich eingerichtet. Im Saunabereich könnte noch die eine oder andere Liege mehr stehen, und er ist etwas klein, aber eine angenehme Massage entschädigt uns. ( www.hotelpost-goldegg.at)
Am nächsten Tag geht es auf die Langlaufloipe. Die ist gleich vor dem Haus, wie angenehm. Unser Langlauf Guide erklärt genau was zu tun ist. Ab und zu fallen wir trotzdem auf die Nase. Aber bald gleiten wir schon zügig dahin. In einer Stunde haben wir den Buchbergwirt erreicht. Und schon gibt es wieder was zu essen in dieser Genuß-Region.
Die Loipe ist frisch gespurt und die Sonne lacht. Der Rückweg ist schnell geschafft. 60 Kilometer ist die Sonnenterrassenloipe lang und bietet alle Schwierigkeitsgrade.
Mit einem leichten Muskelkater marschieren wir zur Besichtigung von Schloß Goldegg. Und werden ins raue Mittelalter entführt. Erbaut im Jahre 1323 beheimatet es neben kunsthistorischen Schätzen auch den Kulturverein und die Mal-Akademie sowie das Pongauer Heimatmuseum ( www.schlossgoldegg.at).
Jetzt erwartet uns noch ein Highlight in dieser idyllischen Gegend. Eine Pferdeschlittenfahrt. Es dämmert bereits. Romantik pur. Warm eingepackt in dicke Decken fahren wir in den tiefverschneiten Winterwald. Unterwegs gibt es natürlich einen guten, selbstgebrannten Schnaps. Zwei bis drei Stunden dauert eine Schlittenfahrt. Mit oder ohne Einkehr unterwegs.
Wir genießen unser letztes Abendessen im Haubenlokal Seehof. Bei Fisch mit Fenchel und Polenta und einem guten Glas Wein lassen wir die Pressereise in dieser schönen Region ausklingen. Ich komme bestimmt wieder – im Sommer zum Schwimmen im Goldegger See.
Bewegung an der frischen Luft macht hungrig ;-)