Natürliche und silikonfreie Pflegeprodukte für unser Haar sind eine Alternative, aber oft helfen auch einfachen Hausmitteln in Form von Helfer aus dem Pflanzenreich. Im Buch Alpenkosmetik hat Walheide Tisch zahlreiche Rezepte für Shampoos, Haarmasken und -spülungen zusammen gestellt. Einige davon wollen wir unseren Lesern nachstehend vorstellen.
Kieselsäure ist ein essentieller Bestandteil der Haarsubstanz Keratin. Um die Keratinspeicher des Körpers wieder aufzufüllen, ist eine Kur mit siliziumreichen Pflanzen wie Hirse oder Heidekraut bestens geeignet.
Wer nicht gerne Tee trinkt, macht sich aus dem im Mörser gepulverten getrockneten Heidekraut einfach Kapseln (erhält man zum Selbstbefüllen in der Apotheke). 1 bis 3 reichen pro Tag. Durch den Kieselsäurereichtum wird auch der Haarwuchs angeregt. Nach einer Kur von 6 Wochen eine Pause einlegen.
Zinnkraut: Mit dem Absud wäscht man sich die Haare, dadurch verhindert man das Ausfallen. Der Absud des Krautes ergibt ein gutes Nachspülmittel beim Kopfwaschen und macht schönes lockeres Haar.
Säurehaltige Spülungen helfen, den Kalk aus dem Leitungswasser aus den Haaren auszuwaschen und lassen das Haar toll glänzen. Außerdem versorgen die Pflanzenauszüge den Haarboden mit wertvollen Wirkstoffen, die den Haarfolikel vitalisieren.
Zitronen-Haarkur: 5 ungespritzte Zitronen zuerst abreiben und dann entsaften. Die Zitronenschale mit ¼ l Wasser aufkochen, zur Seite stellen und mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Dann den Zitronensaft zugeben. Durch ein Sieb gießen und in eine Flasche füllen (sauber arbeiten!). Diese Mischung täglich in Haare und Kopfhaut einmassieren. Eine irritierte Kopfhaut wird stabilisiert, die Haare glänzen. Die Mischung kann auch als Beigabe zum letzten Spülwasser nach dem Haare waschen verwendet werden.
Konventionelle Festiger und Haarsprays trocknen das Haar und die Kopfhaut aus. Die Folge sind strohiges, glanzloses Haar und sogar Spliss. Eisenkrauttee kann ein sinnvolle Alternative sein, um der Frisur Halt zu geben.
Eisenkraut-Festiger: Äußerlich nützt der starke Tee als guter Haarfestiger, den man einfach ins Haar einmassiert. Als Mundspülung oder Gurgelwasser ist er bei schlechtem Atem gut zu verwenden.
Hibiskus: Die vermahlenen Blüten sind in der Kosmetik einerseits Farbverstärker, andererseits Glanzgeber, sie passen in jede selbstgemachte Haarpackung und auch in Masken fürs Gesicht.
Heilziest-Spülung: Die ganze frische Pflanze liefert gelben Farbstoff, nicht nur Wolle, sondern auch die Haare können damit getönt werden. Ein starker Auszug (nur frische Pflanzen verwenden) als Haarspülung setzt auch grauem Haar goldene Lichter auf.
Klette, Große: Bei schlechtem Haarwuchs und Haarausfall kocht man die gewaschene, zerkleinerte Wurzel in Wasser. Mit diesem Absud befeuchtet man das Haar und die Kopfhaut, so oft es einem möglich ist, und lasse das Haar immer an der Luft trocknen. Dies fördert den Haarwuchs. Der Presssaft der Pflanze macht das Haar blond.
Das Klettenwurzel-Öl, das man in der Apotheke kaufen kann, wurde jahrelang als Geheimtipp für dichtes, volles Haar und lange, seidige Wimpern gehandelt. Bei einigen wirkt es, bei anderen nicht. Einen Versuch ist es dennoch wert.