Autor: Magnus Heier
Verlag: Hirzel
Seiten: 133
ISBN-10: 3777621471
ISBN-13: 9783777621470
Preis: EUR 17.90
Der Glaube kann Berge versetzen, er kann heilen – und krank machen. Der Neurologe und Medizinjournalist Dr. Magnus Heier bringt es in dem neuen Buch „Nocebo: Wer’s glaubt, wird krank“ auf den Punkt: Rückenschmerzen können durch Röntgenbilder entstehen, Schwindel durch Beipackzettel und Angst durch einen gründlichen Check-up.
Schon die Farbe ist wichtig: Blaue Tabletten beruhigen, rote putschen auf. Spritzen sind hochwirksam, Tabletten weniger – tut die Injektion weh, wirkt sie am besten. Der Mensch ist, wenn er zum Patienten wird, manipulierbar. Wer etwa den Beipackzettel eines Medikaments aufmerksam studiert, der wird einige der angedrohten Nebenwirkungen auch bekommen. Wer Angst vor Seekrankheit hat, wird seekrank. Wer etwa bei Google die Ursachen seiner leichten Kopfschmerzen sucht, bekommt chronische Kopfschmerzen.
Der Nocebo-Effekt (von lat. nocere = „schaden“, nocebo = „ich werde schaden“) ist der unbekannte, unwillkommene, aber logische Zwilling des Placebos: Die Erwartung allein kann heilen, aber auch krank machen. Was sogar viele Ärzte nicht wissen. Sie machen durch zu viel Diagnostik und zu wenig Erklärungen krank – Voodoo im weißen Kittel aus Versehen. Deutschland ist ein Hochrisikoland, denn nirgendwo werden mehr Menschen in die Röhre geschoben als hierzulande. Aber wenn Patienten viele Bilder ihrer vermeintlich kaputten Wirbelsäule sehen, werden aus einfachen Rückenschmerzen lebenslange, chronische Rückenschmerzen.
Autor Dr. Magnus Heier redet aus der neurologischen Praxis – und leitet jedes Kapitel mit einer Fallgeschichte ein. Der ausgebildete Journalist schreibt pointiert, kurz und lesbar: für Nicht-Ärzte. Und er gibt Tipps, wie man trotz Google und Gentest, trotz Check-up und Computertomografie gesund bleibt.
Dr. Magnus Heier , Jahrgang 1963, ist Facharzt für Neurologie, Wissenschaftsjournalist und Autor der wöchentlichen Kolumne „Aus der Praxis“ im Magazin des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Darin beschreibt er u. a., warum uns Glück süchtig macht und das Gehirn gute Musik oder teure Weine liebt.