Alt werden wir alle: Nur, die einen schneller, die anderen langsamer. Die einen gesund, die anderen mit zahlreichen Krankheiten. Doch man kann sein Schicksal, was das Altern angeht, auch beeinflussen. Diese Erkenntnis verdanken wir dem Epidemiologen Takeshi Hirayama. Er war so beeindruckt von amerikanischen Krebs-Studien, dass er bereits 1965 mit einer eigenen epidemiologischen Untersuchung über den Zusammenhang zwischen den Essgewohnheiten seiner Landsleute und dem Auftreten von Krankheiten begann. Er befragte fast zwei Jahrzehnte lang über eine viertel Million japanische Männer und Frauen. Und trotz dieser unendlich langen Studienzeit machten bis zu deren Ende fast alle noch mit. Nur einer von zehn stieg aus.
Dank dieser treuen Teilnehmer, konnte Hirayama den Einfluss von Ernährungs- und Verhaltensweisen auf das Auftreten häufiger, aber auch seltener Erkrankungen ermitteln.
Der Körper wird anfälliger für bestimmte Krankheiten. Und man kann ziemlich genau berechnen, wie viele Lebensjahre durch bestimmte Verhaltensweisen verloren gehen.
Rauchen verkürzen demnach im Durchschnitt ihr Leben um fünf Jahre. Der Alterungsprozess beschleunigt sich sogar um zehn Jahre, wenn man täglich raucht. Dies gilt leider auch für den täglichen Genuss von Alkohol und für alle Fleischesser, die keinesfalls einen Tag lang auf Fleisch verzichten können oder wollen.
Ein wahrer Jungbrunnen hingegen ist Gemüse. Liegen täglich Karotten, Spinat, grüner Paprika, Brokkoli, Salat, Lauch oder andere grün-gelbe, also Beta-Carotin-reiche Gemüsesorten auf dem Teller, dann wirkt das Gemüse quasi wie ein Jungbrunnen. Und die Sterblichkeitsraten verschieben sich um zehn bis fünfzehn Jahre nach hinten.
Und nun eine gute Nachricht für alle Raucher, Trinker und Fleischliebhaber: Wer zu all diesen “Sünden” reichlich Gemüse zu sich nimmt, mildert die negativen Auswirkungen von Alkohol, Nikotin und/oder tierischen Fetten ab. Damit gelingt es dann, die sonst verfrüht eintretende Alterung des Körpers von zehn Jahren, auf sage und schreibe die Hälfte zu senken.
Hirayamas Studie kommt sogar zu der Erkenntnis: Bei ungesunder Lebensweise mit täglichem Rauchen und Alkoholkonsum sowie täglichem Fleischverzehr wird das Sterberisiko allein durch das tägliche Gemüse um 19 Prozent gesenkt; das Risiko, an Krebs oder einer Herzerkrankung zu sterben wird sogar um 33 Prozent verringert.
Eine absolut optimale gesunde Lebens- und Ernährungsweise, mit täglich Gemüse, Nichtrauchen, Alkoholverzicht und Verzicht auf täglichen Fleischverzehr verringerte gegenüber der schädlichen Lebensweise die Gesamtsterblichkeit um 34 Prozent, den vorzeitigen Krebstod um 60 Prozent und den vorzeitigen Tod durch eine Herzerkrankung um 54 Prozent.