So fern heißt kulinarisch gesehen schon lange nicht mehr, auch so selten. Schließlich gibt es heute fast alles online und auch die örtliche Asialäden sind diesbezüglich hervorragend bestückt. Doch die japanische Küche ist zwar, was Gesundheit betrifft, ganz besonders lohnens- und lobenswert, doch für Europäer mitunter auch sehr exotisch.
Wer es aber immer schon mal wissen wollte, was man wie und wofür eigentlich verwendet, für den haben wir erhellende Erkenntnisse aus der japanischen Küche!
Gehört zur Japan-Küche wie das Salz zum Pfeffer. Denn die fermentierte Sojapaste ist die Grundlage vieler Gerichte, schmeckt (für viele) lecker und garantiert den kernigen Umami-Geschmack. Zudem ist sie auch noch gesund und hilft gegen Darmbeschwerden. Für alle Anfänger ein guter und vor allem einfacher Einstieg. Miso-Suppe sollte allerdings nicht mehr aufkochen, nachdem die Paste hinzugefügt wurde. Denn nur so bleiben die gesunden Bakterien erhalten.
Miso-Paste lässt sich auch sehr gut für Marinaden und zum Abschmecken von Gemüse-Gerichten verwenden.
Feinst geschnipselt und daher nicht sofort als Gemüse erkennbar, wird es in Mini-Schälchen serviert und ist typisch für eine japanische Mahlzeit. Tsukemono werden oft schon fertig verkauft. Hinter dem Namen versteckt sich eingelegtes Gemüse in allen Variationen und Geschmacksrichtungen, wie beispielsweise Karotten, Gurken, Pflaumen oder Kohl. Mit Reisessig, Sojasauce, Reiskleie und/oder Miso kommt es zum Einsatz und in Japan schwört jede Familie auf ihr eigenes, überliefertes Tsukemono-Rezept. Probieren, genießen!
Schleimig, bräunlich, vergoren! Natto ist alles andere als eine Wucht, und die vergorenen Sojabohnen gelten für die meisten Nicht-Japaner als echte kulinarische Herausforderung. Doch Natto ist extrem gesund, entsteht durch die Fermentation das Enzym Nattokinase und dieses enthält viel Vitamin K. Hilft nicht nur gegen alle möglichen Darm-Krankheiten, sondern kann wahrscheinlich sogar der Demenz vorbeugen! Also, Augen zu und durch. Wird durch den meist mitgelieferten Mini-Beutel Senf erleichtert und schmeckt mit Reis, Salat oder Tsukemono durchaus gut. Natto findet man übrigesn bei uns im Asia-Laden überwiegend im Tiefkühlregal.
Gelb, in Plastik eingeschweißt und mit unidentifizierbarer Aufschrift (zumindest für die allermeisten Europäer), das ist der auch Takuan genannte Rettich, der bei uns nur ganz selten auch frisch angeboten wird. Unbekannt heißt aber nicht ungenießbar. Im Gegenteil: Takuan kann man kleingeschnitten als „Tsukemono“ oder als Sushi-Füllung oder im Salat verwenden. Gesundheitlich ist Daikon ein absolutes Highlight, enthält es doch viele entzündungshemmende und krebshemmende Antioxidantien und die erleichtern zudem die Verdauung.
Süß-sauer für die Soße? Dann muss es der gesüßte Reiswein-Essig namens Mirin sein. Denn er verpasst vielen Speisen einen kleinen Frische-Kick und wird gerne auch für Marinaden hergenommen. Kann geöffnet bis zu einem Jahr im Kühlschrank aufbewahrt bleiben.
Vergessen Sie alles, was sie mit Tofu vergleichen. Der japanische Tofu schmeckt nicht nur anders als die meisten deutschen Tofu-Produkte, er wird auch völlig anders zubereitet. So mariniert man ihn in Mirin, Honig, Sojasoße und Knoblauch und bäckt ihn dann aus. Suchen sie im Asia-Laden nach Silken Tofu und genießen sie die vegetarische Proteinquelle. Es lohnt sich, ihm einfach eine Chance zu geben.
Natürlich wissen wir, dass Algen in vielen Küchen dieser Erde geschätzt werden. Bei uns kennt man sie allerhöchstens als dunkle Sushi-Ummantelung. Und die ist nicht immer lecker. Leider eine Fehlenschätzung, denn Algen können so viel mehr. Getrocknet und kleingehackt erhält gekochter Reis eine besondere Note oder man verfeinert mit ihnen die Udon-Nudelsuppe. Gesundheitlich sind Algen ein vitaminreicher Alleskönner voller Mineralien. Algen enthalten Omega-3-Fettsäuren, senken den Cholesterinspiegel und regulieren den Blutzuckerspiegel. Wer sie noch nie ausprobiert hat, dem sei die milde Wakame-Alge empfohlen, denn sie macht sich in der Miso-Suppe oder als Gemüse-Beilage gut. Da in aller Regel in getrockneter Form erhältlich, sollte man sie zehn Minuten in Wasser einlegen, um sie weiterzuverarbeiten. Man kann Wakame-Algen aber auch roh essen.
Dank dieses kleinen Exkurses in die Küche Japans wird einem die japanische Speisekarte nur noch halb so geheimnisvoll erscheinen.
Wer sich von einer Einheimischen auf Deutsch in die kulinarischen Freuden Nagoyas einführen lassen möchte, sollte die kulinarischen Touren von Lena Yamaguchi buchen. Sie lebt seit zwei Jahren in Nagoya und bringt ihren Gästen die authentische, lokale Küche nahe.
Für weitere Infos zum Thema Essen in Japan oder zu Japan allgemein folgen Sie den Links.
Wer gerne zu Hause japanisch Kochen möchte, dem empfehlen wir diese Kochbücher:
Essen
Ernährungsbewusstsein
Omega 3 Fettsäuren