Natives Kokosöl wird aus dem frischen Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst oder aus Kokosmilch gewonnen und nicht weiter behandelt. Je nach Raumtemperatur ist Kokosöl flüssig, cremig oder fest. Erst ab etwa 23 Grad Celsius schmilzt es und wird flüssig. Man könnte also eigentlich auch von Kokosfett sprechen. Unter diesem Namen sind allerdings seit vielen Jahren feste Platten oder Würfel im Handel, die sich zum geschmacksneutralen Braten und Frittieren verwenden lassen. Im Gegensatz zum nativen Kokosöl wird für Kokos-Plattenfett getrocknetes Kokos-Fruchtfleisch gepresst oder extrahiert und das so gewonnene Öl anschließend stark bearbeitet. Dabei gehen der kokoseigene Geruch und Geschmack verloren.
Vor allem bei Anhängern der Paleo-Ernährung - bei der versucht wird, sich wie Steinzeit-Menschen zu ernähren - ist Kokosöl beliebt. Es soll sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken und beim Abnehmen helfen. Allerdings stehen die wissenschaftlichen Beweise für eine bessere Gewichtsreduktion oder eine positive Wirkung auf die Blutfettwerte durch Kokosöl aus. So genannte “Health-Claims”, also Gesundheitsversprechen, die Anbieter von Kokosöl auf ihre Produkte drucken wollten, wurden von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit nicht zugelassen.
Kokosöl enthält nur wenige ungesättigte Fettsäuren und dafür etwa 90 Prozent gesättigte Fettsäuren. Grundsätzlich sollte eine gesunde Ernährung möglichst viele ungesättigte Fettsäuren enthalten. Im Kokosöl stecken allerdings relativ viele mittelkettige Fettsäuren, die leicht verdaulich sind und möglicherweise nicht vom Körper gespeichert werden. Doch für diese Theorie, die Kokosöl als Wundermittel zum Abnehmen erklärt, fehlen Langzeitstudien.
In Maßen ist Kokosöl wegen des Geschmacks eine passende Zutat für asiatische Gerichte - dann aber am besten fair gehandelt und in Bio-Qualität. Mit 11-25 Euro pro Liter in Bioqualität ist es jedoch recht teuer. Raps-, Walnuss- und Olivenöl liefern mehr gesundheitlich günstigere Fette und sind preiswerter. Da Kokospalmen nur in tropischen Regionen wachsen sind die Transportwege entsprechend lang.
Weitere Informationen findet man auf den Seiten der Verbraucherzentrale NRW
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