Seit 1990 haben sich die globalen Krankheitsrisiken gewandelt. Unterernährung in der Kindheit sowie unsichere Wasserressourcen gehören nicht mehr zu den zehn wichtigsten Risikofaktoren, während hohe Cholesterinwerte und Alkoholkonsum an Bedeutung gewonnen haben. Jeder fünfte globale Todesfall war im Jahr 2013 laut Studie auf eine ungesunde Ernährungsweise zurückzuführen, die Krankheiten wie Herzleiden, Schlaganfall und Diabetes zur Folge haben kann. Eine Kombination von 14 Ernährungsrisiken stand mit 11,3 Millionen Todesfällen und 241,4 Millionen verlorenen Lebensjahren in Gesundheit (DALY - disability-adjusted life years) in Zusammenhang, rechnen die Wissenschaftler vor.
Zu den 14 Faktoren gehörten unter anderem ein relativ geringer Konsum von Obst, Gemüse, Nüssen, Milch- und Vollkornprodukten sowie ein hoher Verzehr von Wurst, rotem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken. Mit der Nahrung wurden zu wenig Kalzium und Omega-3-Fettsäuren, aber zu viel Salz und Transfette aufgenommen. Allerdings sind die Ernährungsmuster weltweit sehr unterschiedlich, geben die Wissenschaftler zu bedenken.
Bluthochdruck war nach den Berechnungen für 10,4 Millionen Todesfälle und 208,1 Millionen DALYs verantwortlich. Der Einfluss auf die Mortalität ist von 1990 bis 2013 um 49 Prozent gestiegen, für Männer (59 %) mehr als für Frauen (40 %). 4,4 Millionen Todesfälle und 134 Millionen DALYs waren auf einen zu hohen Körpermassenindex, kurz BMI zurückzuführen. Der BMI ergibt sich aus dem Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße und gilt als Orientierung für das “Normalgewicht” eines Erwachsenen. In großen Teilen des Mittleren Ostens und in Lateinamerika ist ein zu hoher BMI sogar der größte Risikofaktor für Gesundheitsprobleme.
Die Mangelernährung von Müttern und Kindern führte laut Studie zu 1,7 Millionen Todesfällen und 176,9 Millionen DALYs. Für Kinder unter fünf Jahren war Unterernährung die vorherrschende Todesursache. Das betrifft vor allem Jungen und Mädchen, die untergewichtig und ausgezehrt sind sowie ein verzögertes Wachstum haben. 1,3 Millionen Todesfälle waren im Jahr 2013 darauf zurückzuführen, wobei die afrikanischen Länder Tschad, Südsudan, Demokratische Republik Kongo, Somalia und Niger am stärksten betroffen waren.
Das Ausmaß der Risiken war unterschiedlich je nach Land und Region, schreiben die Autoren in der Fachzeitschrift “The Lancet”. Sie sehen großes Potenzial, die Gesundheit zu verbessern und spezielle Risikofaktoren wie eine ungesunde Ernährung zu vermeiden. Den Menschen soll ein gesundheitsbewusster Lebensstil erleichtert werden - etwa mit höheren Preise für fett- und zuckerreiche Produkte sowie Angebote für ausreichend Bewegung. Wie das global und praktikabel bewerkstelligt werden soll, wird nicht beantwortet.
Ungesunde Ernährung
Fett
Übergewicht
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