Die Krebssterblichkeit in Deutschland geht seit Jahren zurück, die Todeszahlen liegen unter denen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber noch erkrankt fast jeder Zweite im Laufe seines Lebens an Krebs, weshalb die Krankheit als Schreckgespenst in den Köpfen bleibt. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage1: Rund 3 von 4 Befragten gehen davon aus, dass nach einer Krebsdiagnose kein Langzeitüberleben möglich ist. 39 % der Befragten haben in diesem Zusammenhang große Angst vor dem Verlust ihrer Lebensqualität. Chemo- und Strahlentherapie haben die größte Bekanntheit aller therapeutischen Maßnahmen (85% bzw. 78%). Die damit verbundenen Nebenwirkungen erklären möglicherweise die große Befürchtung, bei einer Krebserkrankung Lebensqualität zu verlieren.
Gerade der Erhalt der Lebensqualität und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte stehen aber heute im Mittelpunkt integrativ-onkologischer Ansätze. Dabei werden Standardmaßnahmen wie Chemotherapie oder Bestrahlung und ergänzende Maßnahmen (z. B. aus der Naturheilkunde) im Einklang miteinander angewendet. Und das aus gutem Grund: Die so erzielte ganzheitliche Stabilisierung der Patienten erhöht ihre Therapietreue. Zudem können geprüfte komplementäre, also ergänzende, Ansätze Nebenwirkungen lindern, die Vitalität stärken und die Patienten psychisch stabilisieren. Ein wichtiger Aspekt im Rahmen jeder onkologischen Behandlung!
Die Maßnahmen, die geeignet sind, die Lebensqualität von Krebspatienten zu erhöhen, sind vielseitig. Beispiele sind Yoga und Meditation, Bewegung und Optimierung der Ernährung, Misteltherapie, Ayurveda, Hydrotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin. Im Sinne einer Therapie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, können Patienten sich für die Maßnahmen entscheiden, die ihnen persönlich gut tun.
Eine besondere Bedeutung kommt der Misteltherapie zu: Sie gehört zu den am besten untersuchten komplementären Maßnahmen in der Krebstherapie und hilft nachweislich gegen Fatigue, das übermächtige Ermüdungssyndrom, von dem weit mehr als die Hälfte aller Krebspatienten betroffen ist. Sie kann depressive Verstimmungen lindern, Schmerzempfinden und Übelkeit verringern, den Schlaf sowie den Appetit verbessern und insgesamt die Leistungsfähigkeit steigern. Eine begleitende Misteltherapie sorgt somit für die körperliche und seelische Grundstabilisierung der Patienten und hilft ihnen, der Erkrankung aktiver zu begegnen.
Bei Fragen rund um eine Krebserkrankung ist der behandelnde Arzt der erste Ansprechpartner. Manchmal hat dieser jedoch wenig Zeit für Gespräche oder man wünscht sich eine weitere Meinung sowie zusätzliche Behandlungsangebote. Dann ist es wichtig, zwischen sinnvollen und unseriösen Angeboten unterscheiden zu können. Bestenfalls sucht man Hilfe bei qualifizierten Beratungszentren für die Integrative Onkologie23. Seit 2017 gibt es zudem das Kompetenznetzwerk für Integrative Medizin, dem zur Zeit elf Kliniken in Baden-Württemberg4 angeschlossen sind. Eine qualifizierte telefonische Beratung erhalten Patienten und Angehörige unter der Nummer 0800 9353-440 (gebührenfrei aus dem deutschen Festnetz).
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Repräsentative Mehrthemenumfrage von IPSOS bei 1.000 Befragten aus Deutschland im Alter von 16-70 Jahren, Durchführung April 2019 ↩
Bürger- und Patientenverband Gesundheit aktiv www.gesundheit-aktiv.de ↩
Biologische Krebsabwehr e. V. www.biokrebs.de ↩