HAMLET ist der neue Hoffnungsträger in der Krebstherapie der Zukunft. Gemeint ist nicht der Prinz von Dänemark aus Shakespeare Tragödie, sondern die Abkürzung des Namens eines Moleküls (Human Alpha-Lactalbumin Made Lethal to Tumor Cells), das aus der Muttermilch isoliert wurde.
In Laborversuchen zeigte sich das Molekül HAMLET gegen 40 verschiedene Formen von Tumorzellen wirksam. Die Entdeckung geschah mehr oder weniger Zufällig, wie Prof. Catharina Svanborg der schwedischen Universität Lund erzählt: „Wir wollten die antibakterielle Eigenschaften der Muttermilch untersuchen, als wir plötzlich im Mikroskop beobachten konnten, wie sie Krebszellen tötet.“ Nach Ihrer Einschätzung steht die Forschung vor einem Durchbruch in der Krebstherapie.
Das Molekül HAMLET scheint ausschließlich Tumorzellen zu töten. Es verkleinert invasive Hirntumoren, bringt Blasenkrebs zum Schrumpfen und reduziert Darmkrebs, so zumindest im Versuch mit Mäusen.
Diese Ergebnisse lassen nicht nur auf eine Krebstherapie ganz ohne Nebenwirkungen hoffen, sondern zeigen auch, wie wichtig die Muttermilch für die Neugeborenen ist. Sie enthält wichtige Stoffe, von denen viele noch unbekannt sind, die für eine optimale Versorgung von Gehirn, Organen und Immunsystem unersetzbar sind. Wichtige Nährstoffe, Hormone, Stammzellen und hunderttausende bioaktive Stoffe sorgen für das optimale Wachstum des Kindes.
Bis die neue Krebstherapie durch HAMLET ausreichend getestet und zugelassen wird, werden noch Jahre vergehen müssen. Die Studienergebnisse sind dennoch bereits heute eine freudige Ermunterung für alle Mütter, ihre Babys mit Muttermilch so lange wie möglich zu versorgen.