Damit Fahrten im derzeit am meisten benutzten Transportmittel, dem Auto, nicht zur Qual werden, sollte man einiges beachten. Egal, ob Urlaubs- oder Geschäftsreise, langes Sitzen im Auto tut selten gut.
Für alle längeren Autofahrten gilt die Devise: Mach mal Pause, entspann und dehne dich! Nicht nur längere Fahrten, sondern auch nervenraubende Staus sind Gift für den Rücken. Das Portal LeasingMarkt.de stellte daher eine Checkliste für eine gesunde Sitzposition und eine sichere Haltung am Steuer zusammen.
Mal ehrlich, wann haben Sie sich zuletzt mit der richtigen Sitzposition beim Autofahren beschäftigt? Und uu welchem Autofahrertyp gehören Sie? Verkrampft am Lenkrad festklammernd oder einen Tick zu lässig im Fahrersitz liegend? Egal, ob neues Auto, Mietfahrzeug oder Geschäftswagen: Wer es sich zum ersten Mal in ein Auto setzt, muss sich zuerst um die richtige Einstellung des Sitzes kümmern!
Sitzhöhe: Sie sollte so gewählt werden, dass man einen guten Rundumblick hat und alle Instrumente gut ablesen kann. Die Augen sollten etwa auf halber Höhe der Frontscheibe sein. Wichtig: Je tiefer der Sitz ist, desto besser wird das Bremspedal getroffen und umso mehr Bremskraft wird ausgeübt.
Sitzabstand: Ist perfekt, wenn der Sitz einige Zentimeter vor der Kniekehle endet. Auf diese Weise kann das Blut besser zirkulieren und alle Beinbewegungen können ungehindert ausgeführt werden. Beim Bremsen sollten die Knie leicht angewinkelt sein, damit der Bremsdruck vom Becken aus auf die Pedale erfolgt und der Oberkörper entlastet wird.
Rückenlehne: Sie sollte fast senkrecht zur Sitzfläche stehen. Korrekt eingestellt, liegen die Handgelenke beim Ausstrecken auf dem Lenkrad, ohne dass die Schulterblätter den Kontakt zum Rückensitz verlieren. Das Gesäß ist so nah wie möglich an der Lehne platziert. Idealerweise entspricht die Länge der Lehne auch der des Rückens.
Lordosenstütze: Die nach vorn gerichtete und natürliche Krümmung der Wirbelsäule wird Lordose genannt. Viele Autositze verfügen über eine eingebaute und regulierbare Lordosenstütze. Diese unterstützt die natürliche Form der Lendenwirbelsäule. Wenn der Sitz keine Lordosenstütze hat, reicht auch ein Kissen in Höhe des unteren Rückens.
Nicht nur das Lenkrad, sondern auch Gurt und Kopfstütze müssen richtig positioniert sein.
Kopfstütze: Sie sollte passgenau ausgerichtet werden, d.h. die Oberkante sollte mit der Kopfhöhe eine Linie bilden. Richtig eingestellt, schützt sie vor allem den Kopf und nicht, wie oft zu sehen, den Nacken! Denn bei einem Heckaufprall kann eine zu tief eingestellte Kopfstütze schwere Kopf- und Halswirbelverletzungen hervorrufen.
Lenkrad: Möglichst steil stehend und dabei den Blick auf die Armaturen nicht verbergend. Mit der 9-und-3-Uhr-Lenkradhaltung haben Autofahrer ihr Fahrzeug am besten im Griff und können im Falle eines Falles schnell reagieren. Sollte der Airbag aufgehen, bietet diese Haltung optimalen Schutz.
Sicherheitsgurt: Er sollte immer mittig über die Schulter und nicht über dem Arm oder zu nah am Hals verlaufen und nach dem Einrasten festgezogen werden, damit er den Körper bei einer Vollbremsung auch ausreichend schützt.
Alle zwei (!) Stunden sollte man sich und seinem Rücken, aber auch den möglichen Mitfahrern eine Pause gegönnen. Kniebeugen oder ein paar Dehnübungen helfen schon, um die strapazierten Muskeln wieder aufleben zu lassen. Die Initiative Runter vom Gas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hat ein paar wertvolle Tipps für Übungen zusammengestellt, die dabei helfen, den Körper und Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Ganz wichtig: Genügend trinken! Auch während der Fahrt, am sichersten vom Beifahrer gereicht, zwischendurch immer einen Schluck Wasser trinken. Das bringt nicht nur der Körperhaltung etwas Abwechslung, sondern beugt zusätzlich Kopfschmerzen während der Fahrt vor. Zudem polstert Wasser die Bandscheiben, was den Rücken schont. Auch Ampelpausen eignen sich prima, um den Körper zu strecken. Beispielsweise den Kopf zu beiden Seiten dehnen und die Schultern nach vorne und nach kreisen.
Vor allem sehr große (aber auch sehr kleine) Menschen, haben es oft schwer, im Auto eine ergonomisch korrekte Sitzposition einzunehmen. Entweder ist die Rückenlehne nicht hoch genug oder die Sitzfläche ist zu kurz. Ein entsprechender Nachrüstsitz kann hier Abhilfe verschaffen. Bei einem Fahrzeugwechsel kann der Sitz meist in das neue Auto übernommen werden kann.
Einige Autohersteller haben inzwischen auch die Notwendigkeit von ergonomisch gestalteten Sitzen erkannt und bieten passende Lösungen sowohl für Pkw als auch Transporter an. Das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. gibt eine Übersicht, welche Fahrzeug-Modelle ergonomische Autositze anbieten.