Man neigt gerne dazu gesundheitliche Beschwernisse erstmals nicht wahrzunehmen. Aber irgendwann kommt der Augenblick, wo das nicht mehr geht. Meist unverhofft und und immer dann, wenn man eigentlich gar keine Zeit für Krankheiten hat. Ob man will oder nicht, die Zeit sich damit auseinander zu setzen lässt sich nicht mehr aufschieben.
Warum sollte es also mir anders gehen? Meine Lunge war noch nie ein sehr belastbares Organ, aber sie funktionierte mehr oder weniger ganz gut. In den letzten Jahren wurden die Probleme mit der auftretenden Atemlosigkeit jeder immer häufiger und das gute Zureden zu sich selbst, es würde schon wieder werden, blieb ungehört.
Vernünftigerweise schob ich das Problem dann nicht mehr auf die lange Bank, sondern vertraute mich den Spezialisten an. Das Resultat war ernüchternd, wenn auch nicht ganz klar: Ob COPD oder „nur“ ein allergisches Asthma, letztlich spielt es keine so große Rolle bei der Überlegung: Was kann man dagegen tun, wenn die Lungenkapazität nur noch 38 % beträgt? Als Nichtraucher muss ich mir das Rauchen nicht abgewöhnen, gegen die Pollen über das Jahr kann man auch nichts tun, außer man zieht auf die Alm oder gleich in nordische Gefilde. Körperliche Ertüchtigung jeglicher Art ist auf jeden Fall ein Muss und auch für jeden Betroffenen mehr oder weniger gut umsetzbar.
Die medizinischen Maßnahmen wie Kortisongaben, Desensibilisierung oder Schutzimpfungen (z.B. gegen Pneumokokken) müssen nun ausgetestet werden. Nicht immer sind sie als Dauerbehandlung auch wirklich sinnvoll und leider auch nicht ganz ohne Nebenwirkungen. “Geh doch mal auf Kur”, lautete der Rat einer Freundin. Kur? Wer macht denn so was noch? Und heißt das nicht mittlerweile Reha? Klingt halt weniger wie aus dem letzten Jahrhundert. Aber man könnte sich ja mal umhören…
Auch wenn dem Begriff der Kur (immer noch) etwas Altbackenes anhängt, so gibt es sie doch – wenn auch häufig mit anderen Bezeichnungen und von den Krankenkassen nur noch äußerst ungern bezuschusst. Das beschauliche Alpenstädtchen Bad Reichenhall galt bis weit in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts hinein als der KURORT für alle Atemlosen schlechthin, schlitterte dann durch etliche weniger attraktive „Kurgast“-Jahre, hat aber nun auf Altbewährtes mit attraktiven neuen Konzepten aufgebaut und lockt nicht nur Alte, sondern auch viele Junge mit seiner an Heilkräften so reichen Natur. Nicht nur das Salz und die gesunde Bergluft bieten Heilung suchenden viel „gesunde“ Auswahl während ihres (idealerweise dreiwöchigen) Aufenthalts. Die therapeutische Wirkung des alpinen Klimas, in welchem der Partialdruck des Sauerstoffs niedriger ist, ist übrigens wissenschaftlich nachgewiesen.
Im „Kurmittelhaus der Moderne“ betreuen Ärzte (allen voran Dr. Paa) und Therapeuten viele Patienten mit Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege erfolgreich mit einem individuell auf diese zugeschnittenen Therapie-Mix, der aber auch den Wohlfühlfaktor nicht außer Acht lässt. Denn nur wer sich „aufgenommen“ fühlt, wird auch erfolgreich gesunden können. Vor allem die Rauminhalationen mit AlpenSole bringen Befreiung für die Atemwege. So begleitet kann auch eine COPD-geschädigte Lunge wieder mehr Luftvolumen erreichen und Betroffene sich die Selbständigkeit lang erhalten.
Zusätzlich ermöglicht die Rupertus-Therme ganzjährig Erholung rund ums Salz und viele zusätzliche Programme zur Erreichung der körperlichen Fitness. Sehr empfehlenswerte sind die Laist-Anwendungen aus mineralhaltigem Sole-Schlick. Der Salzheilstollen in Berchtesgaden, bringt, abgeschirmt von schädlichen Umwelteinflüssen bei 85 % Luftfeuchtigkeit Erleichterung für die gestresste Lunge und auch die Haut nimmt das reinigende Salz dankbar auf und erstrahlt in jugendlicher Frische. Dafür hat man in Bad Reichenhall sogar eine eigene Kosmetikmarke entwickelt, deren wenige, aber umso wirkungsvollere Präparate, so manches TOP-Produkt der Beauty-Industrie locker in den Schatten stellen.
Empfehlenswert für Asthmakranke ist auch das Solequellentraining in der Alten Saline, welches „…mit körperlichem Training und atemphysiotherapeutischen Maßnahmen ein Bestandteil in der Behandlung chronisch obstruktiver Atemwegserkrankungen ist. Die körperliche Konstitution verbessert, sich das Atmen wird leichter, man fühlt sich rundum besser.”
Mit der Ramsau hat man in erwanderbarer Nähe vom Sole-Mineralbad Reichenhall das erste Bergsteigerdorf Deutschland sozusagen vor der Haustüre liegen. Aber auch der Predigtstuhl und der Hochstaufen locken zum Besteigen in der vor allem die Bronchien beglückenden frischen Gebirgsluft. Und wenn es zu Beginn des Aufenthaltes auch nur das Schlendern durch den Königlichen Kurgarten oder rund um den türkisblauen Thumsee (mit hervorragender Wirtschaft) ist, so locken mit fortschreitender Genesung viele weitere lohnende Wanderziele. Im kleinen Wanderführer „Atemwandern - Genusswandern im Bayerischen Staatsbad Bad Reichenhall mit Bayerisch Gmain“ von Albert Hirschbichler finden sich die 60 schönsten umliegenden Touren – passende Atemübungen inklusive.
Während die Hotelerie in Bad Reichenhall durchaus noch ausbaufähig ist, lockt die Alpenstadt-Küche Geniesser umso mehr an. Vegan, Bio und regionale Erzeugnisse liegen hier stark im Trend und natürlich legt man in den Küchen, welche sich dieser Verwöhn-Initative verschrieben haben, hohen Wert auf die natürliche Verarbeitung frischer, regionaler Lebensmittel, runden das Angebot ab.
Weitere Informationen: www.bad-reichenhall. de