Laut Expertenmeinung leidet jedes zehnte Schulkind in Deutschland an Asthma. Neben den Genen sind es vor allem Umweltfaktoren wie Passivrauchen, Ernährung oder Bewegungsmangel, die ein Kind an Asthma erkranken lassen oder nicht. Längst belegen Studien, dass schützende Faktoren wie der Umgang mit Tieren oder der Konsum von Rohmilch das Erkrankungsrisiko minimieren können.
Allergisches Asthma ist die häufigste Form des Asthmas bei Kindern. Für die Betroffenen bedeutet die Erkrankung einen hohen Leidensdruck, weil sie etwa beim Spielen und Toben stark eingeschränkt sind. „Eine Behandlung mit Inhalatoren kann die Beschwerden zwar sehr gut lindern, eine Heilung gibt es aber nicht“, berichtet Professor Dr. med. Erika von Mutius, Leiterin des Instituts für Asthma- und Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München. Neben den Genen trägt auch die Umwelt, in der ein Kind aufwächst, zur Entstehung der Erkrankung bei. So sind häufig Kinder betroffen, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben oder die in der frühen Kindheit oft Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel oder einseitige Ernährung können Asthma begünstigen.
Es gibt aber auch Umweltfaktoren, die Kinder vor Asthma schützen können. So zeigen Studien, dass Bauernhofkinder, die sich regelmäßig im Kuhstall aufhalten und Rohmilch trinken, seltener an Asthma und Allergien erkranken. Wissenschaftler aus München und Regensburg sehen in diesen Ergebnissen einen guten Ansatz zur Vorbeugung. In der MARTHA-Studie untersuchen sie deshalb, ob Kinder, die nach der Stillzeit mit frischer, minimal behandelter Kuhmilch ernährt werden, seltener an Asthma erkranken, als Babys, die herkömmliche Milch aus dem Supermarkt bekommen. Die Ergebnisse der Studie werden in einigen Jahren erwartet.
Um das Risiko für Asthma und Allergien bei den eigenen Kindern gering zu halten, empfiehlt von Mutius, für eine rauchfreie Umgebung zu sorgen. „Vor allem während der Schwangerschaft, aber auch nach der Geburt sollten Eltern vermeiden, dass ihr Kind Zigarettenrauch ausgesetzt ist“. Gesundes und abwechslungsreiches Essen, Bewegung an frischer Luft oder der Kontakt zu Tieren können zusätzlich schützen.