Wenn es keine Hinweise auf eine gefährliche Ursache oder krankhaft veränderte Strukturen als Ursache gibt spricht man vom nicht-spezifischen Rückenschmerz. Bei akut auftretenden Kreuzschmerzen, erhoffen sich Patienten häufig Sicherheit durch ein Röntgenbild oder eine Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Bildgebende Diagnostik ist jedoch bei nicht-spezifischen Kreuzschmerzen zunächst überflüssig und bringen zu Beginn keinen Nutzen. Hingegen ist ein Gespräch mit dem Patienten und eine sorgfältige körperliche Untersuchung wichtig.
Meist steckt hinter nicht-spezifischen Rückenschmerzen nur selten eine ernsthafte Erkrankung. Doch in 60 bis 85 Prozent aller Fälle ist der Grund für die Schmerzen nicht eindeutig erkennbar. Stress, mangelnde Bewegung, verspannte Muskeln, aber auch psychische Belastungen können die Probleme auslösen. Die Schmerzen verschwinden innerhalb weniger Wochen von selbst. Deshalb ist Bewegung wichtig, denn moderate Bewegung stärkt die Rückenmuskulatur, schmiert die Gelenke und massiert die Bandscheiben.
Zurückhaltende Diagnostik: Beim Fehlen „roter Fahnen“ als Warnhinweis auf eine gefährliche Erkrankung soll der Einsatz bildgebender Verfahren erst geprüft werden, wenn die Schmerzen länger als vier bis sechs Wochen anhalten.
Bewegung statt Bettruhe: Ärzte sollen Patienten zu körperlicher Aktivität auffordern und von Bettruhe abraten. Denn werden die Muskeln geschont, werden sie schnell schwach. Jede Art von Bewegung ist hilfreich bei der Genesung.
Schmerzmittel: Wenn Kreuzschmerzen so heftig sind, dass Betroffene eine Schonhaltung einnehmen, können schmerzlindernde Medikamente helfen. Sie können unterstützen, damit Schmerzen nicht so stark wahrgenommen werden und die so wichtige Bewegung möglich ist.
Psyche und soziales Umfeld beachten: Bereits beim ersten Arztkontakt sollen Belastungen im persönlichen Umfeld des Patienten, Schwierigkeiten mit der Familie oder dem Arbeitsplatz besprochen werden, damit die Rückenschmerzen nicht chronisch werden.
Massage, Akupunktur & Co: Massage und Akupunktur gelten als Verfahren, die eher passives Verhalten fördern. Sie sollten deshalb nicht oder nur in Verbindung mit aktivierenden Maßnahmen eingesetzt werden.
Chronische Schmerzen – Kombinierte Behandlung: Bessern sich Kreuzschmerzen nach einigen Wochen nicht, sollten unterschiedliche Behandlungsansätze kombiniert werden. Ein Schwerpunkt bleibt die Bewegung, daneben können psychologische Therapieangebote, medikamentöse Schmerzbehandlung und Maßnahmen zur Stressbewältigung eine Rolle spielen.
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