Michael Doser, Leiter Vertrieb Pflege & Gesundheit bei der Herbert Waldmann GmbH & Co. KG hat uns zum Thema Licht einige wichtige Fragen beantwortet:
Licht schafft Atmosphäre und hilft uns dabei besser zu sehen. Deshalb sollte es an die jeweiligen Bedarfe angepasst sein. Etwa eine Beleuchtung ohne störende Schattenwürfe über der Arbeitsplatte in der Küche oder eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts am Badspiegel. Im Wohnzimmer ist vielleicht eine Wohlfühlbeleuchtung gewünscht, am Leseplatz machen dagegen hohe Beleuchtungsstärken Sinn. Den Bedarfen angepasstes Licht entlastet jedenfalls die Augen. Und das ist wichtig, denn 80 Prozent unserer Umwelt nehmen wir Menschen visuell wahr. So beugt gutes Licht Müdigkeitserscheinungen, Konzentrationsschwächen und sogar Gefahren vor. Gutes Licht zeichnet sich durch Blendfreiheit, homogene, schattenarme Ausleuchtung, gute Farbwiedergabe und eine angepasste Lichtfarbe bei einer guten Wirtschaftlichkeit aus.
Richtig, die passende Beleuchtung hilft nicht nur, um gut zu sehen, sondern beeinflusst auch unseren Biorhythmus und nimmt so Einfluss auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Neben der visuellen und emotionalen Wirkung, hat Licht nämlich auch eine biologische. Das fanden Forscher erst vor wenigen Jahren heraus. Licht beeinflusst wichtige Hormon- und Stoffwechselprozesse, taktet unsere Innere Uhr immer wieder neu und gibt damit unserem Leben einen Rhythmus. Fehlt Licht als Zeit- bzw. Taktgeber können Schlafstörungen, chronische Müdigkeit oder Depressionen die Folge sein.
Eine künstliche Beleuchtung mit biologischer Wirksamkeit verändert, wie das natürliche Tageslicht, Beleuchtungsstärke und Lichtfarbe im Tagesverlauf. Wir setzen solche Lichtsysteme bereits seit über zehn Jahren erfolgreich in Pflegeeinrichtungen ein und seit 2014 auch in Verwaltungsgebäuden. Denn insbesondere in Räumen mit wenig Tageslichtzufuhr oder den Wintermonaten kann dieses biologisch wirksame Licht das Wohlbefinden und den Tag-Nacht-Rhythmus nachhaltig stärken. Ein Aspekt, der auch dann wichtig ist, wenn die Mobilität eingeschränkt ist und die innere Uhr deshalb nicht mehr durch das natürliche Tageslicht synchronisiert werden kann. Grundsätzlich spielt eine gute Beleuchtung mit zunehmendem Alter eine besonders wichtige Rolle.
Ja, die Sehkraft lässt mit zunehmendem Alter nach. Das hat einschneidende Folgen für die Selbständigkeit. Unsicherheit und Angst beeinflussen die Bewegung im Alltag. Licht kann das verschlechterte Sehvermögen zwar nicht kompensieren, es kann jedoch Sicherheit zurückgeben. Das ältere Auge ist sehr blendungsempfindlich. Bei Blendung werden Hindernisse nicht rechtzeitig erkannt. Das ältere Auge braucht außerdem mehr Zeit zur Hell-Dunkel-Adaption: extreme Hell-Dunkel-Übergänge überfordern das Auge. Eine altersgerechte Beleuchtung hilft uns besser zu sehen, im Raum zu orientieren, Fehlinterpretationen und Stürze zu verhindern.
Stürze sind in höheren Altersgruppen weit verbreitet. Ernsthafte Verletzungen mit lang andauernden Rehabilitationen und dauerhaften Einschränkungen der Selbstständigkeit können die Folge davon sein. So können Investitionen in die richtige Beleuchtung eine Senkung der Sturzgefahr unterstützen. Eine professionelle Lichtgestaltung verhindert Unsicherheit durch Blendung oder Schatten und verbessert die Bewegungssicherheit. Senioren können ihre Umwelt wieder aktiver erleben.
Beleuchtung
Sehvermögen