Hinter dem Trendbegriff Biohacking verbirgt sich eine Kombination aus Biologie und moderner Technologie. Im Zentrum steht der menschliche Körper mit seinen Stärken und Schwachpunkten. Beobachtungen und Messungen über tägliche Gewohnheiten und Abläufe liefern wichtige Informationen über den Organismus als System und helfen dabei, ihn besser kennenzulernen. Die Erkenntnisse werden für die Optimierung des eigenen Lebensstils, die Gesundheit oder die Steigerung der Leistungsfähigkeit genutzt.
Biohacking ist im Grunde genommen alles, was Sie tun, um eine positive Veränderung an Ihrem Körper zu erfahren. Das kann zum Beispiel eine kalte Dusche am Morgen sein, um wacher in den Tag zu starten oder das Licht zu dimmen, um sich in einem Raum wohler zu fühlen. In all diesen Momenten haben Sie erkannt, wie die Umgebung oder bestimmte Einflüsse auf Ihren Körper wirken und wie Sie durch Veränderungen ihre körperliche und seelische Gesundheit verbessern können.
Der Ansatz des Biohackings ist dabei derselbe wie beim Computerhacking. Hacker versuchen ein System zu interpretieren, um es anschließend gezielt zu verändern. Beim Biohacking geht es darum, den eigenen Körper und seine Reaktion auf bestimmte Umwelteinflüsse zu verstehen. Durch dieses Bewusstsein können Sie gezielt Ihre Energie, Ihre Produktivität und Ihre Gesundheit positiv beeinflussen.
Biohacking hat sehr viel mit dem eigenen Körpergefühl zu tun. Wer spürt, dass er tagsüber fitter ist, wenn er am Morgen eine Runde durch den Park läuft, betreibt schon Biohacking. Wer jedoch genauer hinsehen und gezielt etwas verändern möchte, sollte langfristig auf Messdaten setzen. Häufig kommen dafür Schlaf- und Fitnesstracker sowie Pulsmesser zum Einsatz, die genau aufzeichnen, welche Veränderungen eine Wirkung auf den Organismus haben.
Biohacking lässt sich auf allen Ebenen anwenden – auch zur Optimierung der Gehirnleistung. Hier geht es beispielsweise darum, für eine bessere Durchblutung des Gehirns zu sorgen, damit dort mehr Nährstoffe und Sauerstoff in den Gehirnzellen ankommen. Erreicht werden kann dies beispielsweise durch Sport, eine Ernährungsumstellung oder kognitives Training.
Durch das Biohacking können sich viele Bereiche des Lebens zum Positiven verändern. Unbewusst wenden alle Menschen diese Technik seit Urzeiten an. Wer friert, zieht sich am nächsten Tag dickere Socken an – schon das ist eine gezielte Beeinflussung des Wohlbefindens. Wer jedoch gezielt eine Selbstoptimierung betreibt, kann noch viel mehr erreichen und langfristig gesünder und glücklicher leben. Ein Unterschied zwischen dem intuitiven und dem gezielten Biohacking sind die Kontinuität und die Systematik. Mithilfe von Messdaten beispielsweise aus dem Tracking von Blutzuckerwerten oder Herz-Kreislauf-Daten können gezielt und systematisch Optimierungsansätze abgeleitet werden, die dann langfristig zur Anwendung kommen.
Es besteht eine Kausalität zwischen dem eigenen Lebensstil und der Leistung, die Sie erbringen. Indem Sie Ihr körpereigenes System erkennen und entschlüsseln, können Sie in vielfacher Hinsicht profitieren.
Verbesserung des Lebensstils: Mit Biohacking können Sie mittelfristig Ihren Lebensstil und Ihre Leistung verbessern. Sie haben mehr Kraft für den Alltag, fühlen sich wohler und sind weniger ausgebrannt.
Work-Life-Integration: Sie können entspanntere Übergänge zwischen Ihrer Berufstätigkeit und Ihrer Freizeit erzielen.
Reaktionen auf aktuelle Umweltherausforderungen: Wer einen bewussteren Umgang mit seinem Körper pflegt, kann sich schneller an wechselnde Umweltherausforderungen anpassen.
Bestform erreichen: Sie können Ihren Körper in Bestform bringen und sowohl körperlich als auch geistige Höchstleistungen erbringen.
Antriebslosigkeit überwinden: Müdigkeit und Antriebslosigkeit gehören zu den häufigsten Problemen der heutigen Gesellschaft. Sie entstehen durch Druck, Stress und Überlastungssituationen. Wer seinen Körper kennt, weiß eher, wann die Stopp-Taste gedrückt werden muss.
Wer Biohacking im gesunden Rahmen betreibt, wird kaum Nachteile spüren. Etwas aufwändig können die Erfassung und Auswertung der Messdaten sein. Zudem besteht nicht immer Klarheit darüber, wo diese Daten landen und wie sicher sie sind.
In den USA haben Studenten Tests durchgeführt, mit denen Gehirnzellen durch Gleichstrom auf die Sprünge geholfen werden soll. Solche Tests können schiefgehen oder unbekannte Langzeitwirkungen haben. Insbesondere dann, wenn Medikamente und Nootropika eingesetzt werden, kann es zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.
Das Optimierungspotenzial am eigenen Körper ist immer groß. Ob im Hinblick auf die Ernährung oder die eigene Lebensweise gibt es überall Stellschrauben, die noch feiner justiert werden können für mehr Gesundheit und Lebensglück. Eine pauschale Biohacking-Therapie existiert nicht. Vielmehr werden wie bei einem Puzzle einzelne Leistungen zusammengesetzt, die einen ganzheitlich positiven Effekt auf den Körper haben sollen. Die Ansätze sind dabei vielseitig und reichen von einer Ernährungsberatung- und Umstellung über das Training der Konzentration und der Resilienz über die Verbesserung der Schlafqualität durch den Einsatz spezieller Blaulichtfilter.
Es lohnt sich, bei der eigenen Krankenkasse nach einer privaten Krankenzusatzversicherung Ausschau zu halten, die vielleicht im Rahmen der Police einige Leistungen aus dem Biohacking-Bereich übernimmt.
Sieht man von den sehr experimentellen und genverändernden Biohacking-Methoden einmal ab, dann sind die Erfahrungsberichte mit Biohacking fast durchgehend positiv. Das System zur Selbstoptimierung ist auf Erfolg ausgerichtet. Anwender und Anwenderinnen berichten von einer wesentlichen Verbesserung ihrer Schlafstörungen, von weniger Müdigkeit in ihrem Alltag und einer gesteigerten Fitness und Leistungsfähigkeit. Krankenkassen haben diese Vorteile mittlerweile lange erkannt und sich mit entsprechenden Zusatzleistungen darauf eingestellt.
Biohacking
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Ernährungsbewusstsein