Menschen mit einer bipolaren Störung sind nicht immer leicht zu erkennen. Die Up und downs in ihrer emotionalen Zuständem verursachen Veränderungen in Laune und Energie und können ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigen. Diesem Wechselspiel folgen oft auch länger anhaltende Perioden mit ganz normal Stimmungen.
Stimmungsschwankungen bzw. Verhaltensänderungen von bipolaren Menschen werden in der Medizin in folgende Kategorien eingeordnet:
Man geht heute in der Forschung davon aus, dass bei weit über der Hälfte von Menschen mit bipolarer Störung es mindestens einen Verwandten mit ähnlicher Diagnostik gibt. Doch die genetischen Faktoren, welche die Störung auslösen, sind noch immer nicht erforscht.
Was man jedoch herausgefunden hat, ist, dass jemand mit einem Eltern- oder Geschwisterteil mit einer bipolaren Störung ein 4- bis 6-mal höheres Risiko besitzt ebenfalls eine bipolare Störung zu entwickeln, als jemand, bei dem dies nicht der Fall ist.
Zweifelsfrei weiß man heute, dass der Verlust oder die Schädigung von Gehirnzellen im Hippocampus zu Stimmungsstörungen beitragen kann. Der Hippocampus ist jener Teil des Gehirns, welcher mit dem Gedächtnis verbunden und indirekt auch Stimmung und Impulse beeinflusst.
Bestimmte Faktoren, die das Stressniveau des Körpers erhöhen können Auslöser von exzessiven Stimmungsschwankungen sein. Je besser man mit den eigenen persönlichen Auslösern vertraut ist, desto höher ist die Möglichkeit, eine Verschlechterung der Symptome zu verhindern.
belastende Lebensereignisse, wie z.B. die Geburt eines Kindes, eine berufliche Beförderung, der Umzug in eine neue Wohnung oder das Ende einer Beziehung
Störung des regelmäßigen Schlafmusters, inklusive verminderter oder erhöhter Schlaf- oder Bettruhe
Veränderung in der täglichen Routine, wie Essen, Sport oder sozialen Aktivitäten
zu hohe äußerliche Reizeinflüsse, wie laute Geräusche, zu viel Aktivität oder zu hoher Koffein- oder Nikotinkonsum
Alkohol- oder Drogenmissbrauch; ein übermässiger Konsum kann anhaltende bipolare Symptome, Rückfälle und Krankenhausaufenthalte verursachen
unbehandelte oder eine schlecht eingestellte Erkrankung
Eine gut eingestellte bipolare Störung kann Betroffenen durchaus ein erfülltes und glückliches Leben ermöglichen. Wichtig ist jedoch die möglichst frühzeitige Erkennung und somit auch ein rechtzeitiger Behandlungsbeginn. Denn bipolare Störungen bedingen oft eine intensive und langwierige Auseinandersetzung des behandelnden Arztes mit seinem Patienten - und absolutes gegenseitiges Vertrauen.