In Deutschland leiden drei bis fünf Millionen Menschen an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease, kurz COPD). Die Zahl der Betroffenen steigt stetig. Somit gehört COPD leider mittlerweile schon zu den „Volkskrankheiten“.
Die COPD ist eine fortschreitende und meist irreversible Einschränkung der Lungenfunktion bedingt durch eine chronische Entzündung bzw. Verengung der unteren Atemwege. Betroffen sind davon zwischen drei und fünf Millionen Menschen in Deutschland. Sehr viele von Ihnen waren oder sind starke Raucher. Doch COPD tritt mitunter auch bei Menschen auf, die nie geraucht haben. Eine COPD wird mittels Lungenfunktionsmessungen diagnostiziert.
Ca. 90 % aller Patienten waren oder sind Raucher! Aber auch Nichtraucher können erkranken (übrigens ist COPD auch eine häufig vorkommende Erkrankung beim Pferd!). Luftverschmutzung, Atemwegserkrankungen und auch genetische Faktoren werden demnach als weitere Risikofaktoren diskutiert.
Die Symptome machen sich im Anfangsstadium zunächst während körperlicher Anstrengung bemerkbar. Daher neigen Betroffene typischerweise dazu, ihre körperliche Aktivität mehr und mehr einzuschränken bis hin zu völligen Inaktivität. Leider schreitet die Krankheit bei Schonung und Ruhe viel schneller fort, so dass Beschwerden nach kurzer Zeit auch im Ruhezustand spürbar sind.
Entgegen früherer, üblicher ärztlicher Meinung: „Lungenkranke müssen sich schonen“, zeigt eine neue Langzeitstudie von Forscherinnen und Forschern des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) nun genau das Gegenteil: Gerade im Anfangsstadium ist es überaus wichtig, dass die Patienten aktiv werden oder aktiv bleiben! Je eher die Betroffenen mit Sport beginnen, desto besser!
Der Grund dafür ist, dass zum Erhalt der Atemfunktion die Atemhilfsmuskulatur dringend benötigt wird. Diese würde sich aber bei mangelnder oder völlig fehlender Aktivität sehr schnell abbauen.
Die Wissenschaftler beobachteten 200 Betroffene über einen Zeitraum von 3 Jahren. Dabei wurden die Aktivität und der Kalorienverbrauch im häuslichen Alltag gemessen.
Das Resultat war eindeutig: Mit dem Verlust von körperlicher Aktivität verschlechtert sich auch das Krankheitsbild deutlich. Die Atemhilfsmuskeln, die Lungenfunktion, der allgemeine Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nimmt rapide ab.
Täglich 15 - 30 Minuten schnelles Gehen oder Nordic Walking reichen wahrscheinlich schon. Auch der Eintritt in eine Lungensportgruppe wird empfohlen - gemeinsame sportliche Aktivität unter Gleichgesinnten macht einfach mehr Spaß! Eine taiwanesische Untersuchung zeigte, dass moderate, regelmäßige Bewegung, die Sterblichkeit um 14 Prozent senken und die Lebenserwartung um ca. drei Jahre steigern kann.
Ein MUSS: Wer trotz COPD noch immer raucht – dem muss eine Raucherentwöhnungsstherapie dringendst angeraten werden! Schafft man es nämlich nicht, mit dem Laster Nikotin aufzuhören, gibt es auch keine Besserung bei der COPD – sondern nur Verschlechterung – mit durchaus tödlichem Ausgang.
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