Das besondere Schutzpotenzial von Cranberries zeigt sich in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Sie zählt zu einer der ersten Studien, welche die Cranberries und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Kognition und die Gesundheit des Gehirns beim Menschen untersucht.
Die Forscher fanden heraus, dass bereits der tägliche Konsum von einer Tasse Cranberries bei 50- bis 80-Jährigen Auswirkungen auf deren geistige Fähigkeiten zeigte. Und die erhaltenen Ergebnisse berechtigen zur Hoffnung, dass diese auch vorbeugend auf neurodegenerativen Krankheiten wie Demenz wirken könnten.
Dr. David Vauzour von der medizinischen Fakultät der UEA in Norwich erklärt dazu: “Bis 2050 werden in etwa 152 Millionen Menschen an Demenz erkranken. Noch gibt es keine bekannte Heilung, daher ist es wichtig, dass wir nach veränderbaren Lebensstilmaßnahmen suchen, wie z.B. der Ernährung, die helfen könnten, das Krankheitsrisiko und die Belastung zu verringern.
“Frühere Studien haben gezeigt, dass eine höhere Zufuhr von in der Nahrung enthaltenen Flavonoiden mit einem langsameren Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit und Demenz einhergeht. Und es hat sich gezeigt, dass Lebensmittel, die reich an Mikronährstoffen wie Anthocyaninen und Proanthocyanidinen sind, welche den Beeren ihre rote, blaue oder violette Farbe verleihen, die kognitiven Fähigkeiten verbessern.
Cranberries, bei uns auch als Kranichbeere oder Großfrüchtige Moosbeere bekannt, sind reich an diesen Mikronährstoffen und schon sehr lange für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Wie die Beeren dazu beitragen können, die altersbedingte Neurodegeneration zu verringern, versuchte man nun an der UEA herauszufinden. Man untersuchte dazu die Auswirkungen von Cranberries auf die Gehirnfunktion und den Cholesterinspiegel von 60 kognitiv gesunden Teilnehmern über einen Zeitraum von 12 Wochen hinweg.
Die Hälfte der Teilnehmer verzehrte täglich gefriergetrocknetes Cranberry-Pulver, das einer Tasse oder 100 g frischer Cranberries entspricht. Die andere Hälfte nahm ein Placebo zu sich.
Dr. Vauzour erklärte zu der am 19. Mai in Frontiers in Nutrition veröffentlichten Studie: “Wir fanden heraus, dass die Teilnehmer, die das Cranberry-Pulver konsumierten, eine signifikant verbesserte Leistung des Kurzzeitgedächtnisses zeigten, und zwar in Kombination mit einer verbesserten Durchblutung von wichtigen Nährstoffen wie Sauerstoff und Glukose zu wichtigen Teilen des Gehirns, die die Fähigkeit zur Gedächtnisbildung unterstützen - insbesondere die Stärkung des Gedächtnisses und das Abrufen von Informationen. Die Cranberry-Gruppe wies zudem eine deutliche Senkung des LDL- oder ‘schlechten’ Cholesterinspiegels auf, der bekanntermaßen zur Arterienverkalkung (Atherosklerose) beiträgt - der Verdickung oder Verhärtung der Arterien, die durch die Ansammlung von Plaque in der Innenauskleidung einer Arterie entsteht. Dies untermauert die Annahme, dass Cranberries die Gesundheit der Blutgefäße verbessern und zum Teil zur Verbesserung der Hirndurchblutung und der kognitiven Fähigkeiten beitragen können. Der Nachweis, dass die Einnahme von Cranberrys die kognitiven Leistungen verbessern kann, und die Identifizierung einiger der dafür verantwortlichen Mechanismen sind ein wichtiger Schritt für dieses Forschungsgebiet. Und die Studienergebnisse sind mehr als ermutigend im Hinblick darauf, dass eine relativ kurze 12-wöchige Cranberry-Intervention zu signifikanten Verbesserungen des Gedächtnisses und der neuronalen Funktionen führen konnte”, fügte Dr. Vauzour hinzu.
Quelle und Infos: University of East Anglia in Zusammenarbeit mit Leiden University Medical Center (Niederlande), Universität Parma (Italien) und Quadram Institute (Vereinigtes Königreich). Unerstützt wurde die Studie durch einen Zuschuss des The Cranberry Institute.