Der Name Ginkgo kommt vom chinesischen Wort Yin Xing (wird Ginkyō ausgesprochen) und heißt so viel wie gin=silber und kyō=Aprikose. Damit sind die silbrig schimmernden weiblichen Fortpflanzungsorgan gemeint. Der bis zu 40 m+ hohe Baum ist absolut einmalig in der Pflanzenwelt, kann gut über 1000 Jahre alt werden und zählt in der Systematik weder zu den Laub- noch zu den Nadelbäumen. Ein Ginkgoopsida ähnelt zwar den Laubbäumen, ist jedoch mit den Nadelbäumen verwandt. Seine mirabellartigen Samen riechen unangenehm nach Buttersäure. Viel positiver hingegen sind die medizinischen Wirkkräfte des Baumes mit den fächerartigen Blättern, der einst schon Goethe zu einem Gedicht inspirierten1.
Hochdosierter Ginkgoextrakt, gewonnen aus den Wurzeln und Samen des Baumes, wird heute u. a. gegen kognitive Leistungsschwäche und Demenz eingesetzt. Denn er normalisiert eine gestörte und verlangsamte Durchblutung der feinsten Blutgefäße. Dies wurde durch spezielle mikroskopische Aufnahmen des Endstromgebietes im Körperinneren und auf der Haut sichtbar gemacht. Gute Durchblutung sichert die Versorgung, Ernährung und Entschlackung der Zellen. Sie verringert oder verhindert Schäden durch Aushungern von empfindlichen Geweben und Organen und damit insbesondere Hirnleistungsstörungen vom schlechten Gedächtnis bis zur Demenz, Herzinfarkt, Schlaganfall, Seh- und Hörstörungen, Ohrensausen und arterielle Verschlußkrankheit in den Beinen. Zum gesunden Leben gehört ein optimaler Blutfluß in den Mikrogefäßen.
Das Blut muß nicht nur die großen Arterien und Venen unseres Körpers ungehindert durchströmen. Genauso wichtig ist die “Mikrozirkulation”, also der Blutfluß in Milliarden von feinsten Kapillaren an den Endverzweigungen der Gefäße, durch den Zellen und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt beziehungsweise von Stoffwechselabfall und Giftstoffen befreit werden. Wenn das nicht klappt, gehen Zellen zugrunde und Organe können ihre Aufgaben nicht wahrnehmen. Kleinste Gefäße befinden sich überall im Körper, daher betrifft eine gestörte Mikrozirkulation alle Gewebe ohne Ausnahme. Besonders empfindlich sind Nervenzellen. Sie haben einen extrem hohen Bedarf an Sauerstoff, der nur mit ausreichender und geregelter Durchblutung angeliefert werden kann. Einmal abgestorbene Nervenzellen sind nicht mehr ersetzbar.
Im Gehirn verursachen Mikrozirkulationsstörungen Schwindel, Demenzen oder Schlaganfälle, von denen kleinere, auch als “transiente ischämische Attacken (TIA)” bezeichnete oft kaum bemerkt werden. Am Herzen kommt es zu koronaren Herzerkrankungen, Angina pectoris und Herzinfarkten, an den Beinen zur arteriellen Verschlußkrankheit - auch als “Schaufensterkrankheit” oder “Raucherbein” bekannt, an der Niere zu Nierenversagen und Bluthochdruck, an den Ohren zum Tinnitus und Hörsturz, an den Augen zu Sehstörungen und Gesichtsfeldausfällen.
Durchblutungsstörungen der feinsten Gefäße lassen sich mit hochdosiertem Ginkgo-Spezialextrakt beheben. Am Berliner Institut für Mikrozirkulation wurde dieser Effekt mit einer computergestützten Aufnahme- und Bildverarbeitungsmethode direkt vor Ort sichtbar gemacht und gefilmt. Dabei konnte beobachtet werden, daß bei regelmäßiger Einnahme des Extraktes aus Ginkgoblättern in einer Tagesdosis von 160 bis 240 Milligramm bereits nach zwei bis drei Wochen das Blut rascher fließt und sich die Menge der durchströmten Äderchen erhöht. Die roten Blutkörperchen verklumpen weniger, werden leichter verformbar, beweglicher und verteilen sich gleichmäßiger im Netzwerk der feinsten Gefäße. Man sieht außerdem eine Verstärkung von autorhythmischen Schwingungen der Kapillarwände. Die periodische Verengung und Erweiterung der Gefäßdurchmesser läßt den Schluß zu, daß lokale Regulationsmechanismen den Blutfluß im Endstromgebiet steuern.
Eine Zukunftsaufgabe sehen Wissenschaftler in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Mikrozirkulation und Immunabwehr. Beobachtungen an weißen Blutzellen deuten bereits heute darauf hin, daß eine funktionierende Durchblutung in der Endstrombahn auch für den ungestörten Ablauf immunologischer Reaktionen nötig ist.
Ginkgo-Spezialextrakt verbessert die Sauerstoffversorgung und Ernährung der Zellen und normalisiert die gestörte Mikrozirkulation. Dabei soll der Extrakt so früh wie möglich verabreicht werden – am besten natürlich ehe eine Schädigung der Gewebe und Organe eingetreten ist. Doch hat sich gezeigt, daß auch bei bestehenden Funktionsstörungen die Symptome noch beseitigt oder zumindest gelindert werden können. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit kann der pflanzliche Ginkgoextrakt auch ohne vorherige aufwendige Diagnostik eingesetzt werden. Günstig ist das bei chronischen Durchblutungsstörungen des Gehirns, die sich in Form der wiederholten kleineren Schlaganfälle oder von Konzentrations- und Gedächtnisstörungen zeigen. Ebenso gibt es gute Erfahrungen bei Funktionsstörungen der Sinnesorgane, deren Impulse im Gehirn verarbeitet werden wie Schwindel, Ohrgeräusche oder Sehstörungen. Ginkgoextrakt war bei Demenz ebenso wirksam wie synthetische Arzneimittel, wurde aber zuverlässiger eingenommen.
Ohrgeräusche - auch wenn sie schon länger als ein Jahr bestanden - wurden vermindert oder ganz beseitigt. Bei Schwindel war der Ginkgoextrakt einem Plazebopräparat deutlich überlegen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) finden ebenfalls Samen und Wurzeln des Ginkgobaums Verwendung, beispielsweise bei Husten, Blaseninfektionen und Asthma. Ein übermäßiger Verzehr kann allerdings giftig sein.
Selbst bei besten Medikamenten müssen sich Patienten mit Durchblutungsstörungen um einen “gefäßschonenden” Lebensstil bemühen. Hauptrisikofaktoren für die Arteriosklerose, die den Gefäßkrankheiten zugrunde liegt, sind Zigarettenrauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes. Die Mikrozirkulation wird zusätzlich durch Stress, zu niedrigen Blutdruck und Entzündungsprozesse gefördert. Es ist ein trauriges Ergebnis einer neueren Untersuchung, daß Menschen auch nach einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder mit schweren Durchblutungsstörungen in den Beinen nicht bereit sind, ihre Alltagsgewohnheiten zu verändern. Sechs Monate nach einem Infarkt haben 20% der Patienten wieder geraucht, ein Viertel bis ein Drittel nichts gegen das Übergewicht und 55 % nichts gegen den hohen Blutdruck getan. Zwar kann eine Arteriosklerose nicht rückgängig gemacht werden, ihr Fortgang und die fatalen Folgen aber sind aufzuhalten.
Empfehlenswerte Literatur:
»Fühlst du nicht an meinen Liedern, dass ich eins und doppelt bin?« Goethe spielte damit auf die Blattform des Ginkgos an. ↩