24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche ist das Immunsystem für uns aktiv – ein Leben lang. Wie ein unsichtbarer Freund passt es auf uns auf und schützt uns vor Angriffen durch Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze.
Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage der IPSOS GmbH im Auftrag von Danone wurden im März und April 2012 eintausend Männer und Frauen über 14 Jahre befragt. Die Ergebnisse zeigen klare Wissenslücken auf. An allen Grenzen zur Außenwelt, also an der Haut und besonders im Darm, in dem sich über 70 Prozent aller Immunzellen befinden, ist unser Immunsystem aktiv. Dabei schützen unseren Körper nicht nur die Zellen von Haut und Schleimhäuten, die eine Barriere für Eindringlinge darstellen, sondern auch von ihnen abgegebene Stoffe (z. B. Lysozym), und verschiedene Abwehrzellen, die zum angeborenen oder erworbenen Immunsystem zählen. Doch wie viele Umfrageteilnehmer haben gewusst, dass das Immunsystem unbemerkt, wie ein unsichtbarer Freund, Tag und Nacht, Woche für Woche für den Menschen arbeitet? Jeder fünfte war der Ansicht, dass das Immunsystem immer nur dann aktiv wird, wenn der Körper von Viren angegriffen wird. Jeder Dritte konnte nicht sagen, wann das Immunsystem aktiv wird. In der Altersgruppe über 55 Jahre war das Wissen über die Aktivität des Immunsystems geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt. In dieser Gruppe wusste sogar nur etwas mehr als jeder Zweite, dass es den ganzen Tag über aktiv ist.
Ähnliche Ergebnisse gab es bei der Frage nach den Immunzentren. Das Immunsystem ist ein faszinierendes, über den ganzen Körper verteiltes, hochkomplexes Netzwerk von fein aufeinander abgestimmten Abwehrmechanismen. Es ist also nicht nur ein einzelnes Organ für die Abwehrleistung zuständig, sondern das Abwehrsystem ist von Kopf bis Fuß über den Körper verteilt. Obwohl dies viele Befragte wussten, konnte etwa jeder Sechste die Frage über die Lage des Immunsystems nicht beantworten. Etwa jeder Zehnte beantwortete die Frage falsch und meinte, das Immunsystem arbeite nur in bestimmten Organen wie Darm, Leber oder Milz. Auch hier schnitt die ältere Bevölkerungsgruppe über 55 Jahren etwas schlechter ab, allerdings nicht gravierend.
Ebenfalls unterhalb der Erwartungen waren die Ergebnisse zu der Merkfähigkeit unseres Immunsystems. Das erworbene Immunsystem, welches sich erst im Laufe des Lebens entwickelt und erst zu Beginn des Erwachsenenalters seine vollständige Reife erzielt, kann spezielle Zellen bilden, die sich Herausforderer, wie Bakterien oder Viren, merken können.
Diese Merkzellen sind dann bei einer erneuten Infektion in der Lage, schnell zu reagieren und den Eindringling unschädlich zu machen. Genau diese Leistung macht sich die Medizin bei den Impfungen zu Nutze. Das Abwehrsystem wird nämlich dabei angeregt, Merkzellen zu bilden. Bei der Umfrage zeigten sich hier die größten Wissenslücken. Jeder Vierte konnte die Frage nicht beantworten, ob sich das Immunsystem Erreger, die es schon einmal bekämpft hat, merken kann. Jeder Zehnte glaubte sogar, das Gehirn würde diese Aufgabe übernehmen. Auch hier schnitt die Bevölkerungsgruppe über 55 Jahren schlechter ab. Nur jeder Zweite aus dieser Altersgruppe wusste, dass das Immunsystem eine Merkfähigkeit besitzt.
Besonders für ältere Menschen ist das Wissen über die Leistungsfähigkeit des Immunsystems von Bedeutung, denn mit zunehmendem Alter kann die Flexibilität des Abwehrsystems deutlich abnehmen. Gerade in der Gruppe der über 55-Jährigen spielen deshalb auch das Immunsystem unterstützende Maßnahmen eine große Rolle. Dazu gehört einerseits die regelmäßige Überprüfung des Impfstatus und gegebenenfalls Auffrischimpfungen. Eine wichtige Säule ist aber auch eine gesunde Ernährung nach den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Experten haben herausgefunden, dass probiotische Bakterien nützlich sein und den Darm in seiner Abwehr gegen unerwünschte Angreifer unterstützen können. Mäßige aber regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Entspannung und ausreichend Schlaf können ebenso die Abwehr stärken. Abwehr schwächend sind hingegen Rauchen und ein erhöhter Alkoholkonsum.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage nicht schlecht, aber ausbaufähig: Ein Viertel der Befragten konnten keine oder nur eine von drei Fragen richtig beantworten. Gut ein Drittel schaffte immerhin zwei richtige Antworten. Bestens informiert war immerhin noch gut jeder Dritte. Besonders erfreulich war das Wissen bei Familien mit Kindern unter 14 Jahren, was für einen guten Start der Heranwachsenden in Sachen Immunsystem spricht. Der Tag der Immunologie, das zeigen die Ergebnisse auch, kann für Deutschland ganz wichtig sein, denn es besteht noch Aufklärungsbedarf.
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