Unsere Essgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren eklatant geändert: Alles muss schnell-schnell gehen; niemand hat mehr Zeit ein gesundes Mahl zu kochen. Daher sind Fastfood und Co. heiß begehrt. Auch Kinder lernen immer weniger, dass man Essen in der haus/wohnungseigenen Küche wirklich per Hand zubereitet. Gemüse schnibbeln, Fleisch/Fisch braten und einen Salat anmachen? Kaum ein Kind kennt dieses liebevolle Zeremoniell mit Lebensmitteln. Es ist doch so einfach, mal eben in einen Supermarkt zu gehen und fertige Gerichte unter Plastik zu kaufen.
Die Deutsche Leberstiftung sowie die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) werden nicht müde auf den alarmierenden Anstieg und das hohe Gefahrenpotential der Zivilisationskrankheit Fettleber hinzuweisen.
Denn eine Fettleber zählt heutzutage zu den häufigsten Lebererkrankung in Deutschland. Leider sind die Ursachen immer die selben: Falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht, Alkohol und Diabetes mellitus.
2 - 3 % der Leberfibrose-Patienten entwickeln einen Leberzellkrebs (Hepato Cellular Carcinoma / HCC). Aber auch ohne einer Fibrose kann sich der Krebs ausbreiten.
Lebererkrankungen bedingen nicht unbedingt Symptome - leider bemerken Betroffene oft zu spät, dass ihre Leber bereits schwerwiegend geschädigt ist: „Nur einige der Patienten mit einer Lebererkrankung leiden unter unspezifischen Symptomen. Druck im Oberbauch, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit sind einige mögliche Anzeichen. Bei den meisten Betroffenen ist die Lebererkrankung nicht spürbar“, erläutert Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. „Lässt man seine Leberwerte testen, ist häufig eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung von Lebererkrankungen möglich. Oftmals kann schon eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten viel bewirken.“
Zur Diagnostik verwendet der Hausarzt ein Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs sowie spezielle Blutwerte (GPT, GOT, GGT). Mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI), dem Taillenumfang und den genannten Leberwerten kann der Hausarzt den sogenannten Fettleber-Index (FLI) bestimmen. Zeigt dieser einer Wert > 60 an und sind auch bei der Ultraschalluntersuchung Auffälligkeiten vorhanden, so sollte der Patient seine Lebensgewohnheiten massiv und dringend überdenken.
„Durch Veränderungen der Essgewohnheiten und des Lebensstils kann sich eine Fettleber auch wieder zurückbilden. Einer Entzündung der Leber wird vorgebeugt und in der Folge ein Leberzellkrebs vermieden“, sagt Professor Manns.
Besonders bewährt ist reduzierter Kohlenhydratverzehr, auch Low Carb genannt. Hat der Patient ein sehr hohes Übergewicht, ist eine kalorienreduzierte Nahrungszufuhr hilfreich. Bei jeder Form einer Lebererkrankung ist Bewegung im Alltag das A und O. Experten empfehlen, pro Tag 10.000 Schritte zu gehen, um die Gesundheit zu erhalten. Alkoholabstinenz sollte dabei natürlich selbstverständlich sein.
Für Patienten mit einer Leberzirrhose und mit einer fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankung bietet die Deutsche Leberstiftung den „Leberzellkrebs -Früherkennungspass“ an. Er fasst die Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen zusammen. Damit ermöglicht er den Patienten einen Überblick der durchgeführten Untersuchungen und den behandelnden Ärzten einen raschen Zugriff auf deren Ergebnisse.
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