Die Medizin wird die bisher nicht-alkoholische Fettlebererkrankung künftig als stoffwechselbedingte Lebererkrankung bezeichnen. Das gab der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte bekannt. Man reagiere damit auf die weltweite Kritik und habe endlich eine neue Nomenklatur für die Steatotische Lebererkrankung (SLD) gefunden.
„Auf den Umgang mit solchen neuerdings immer stärker verbreiteten Krankheitsformen und den betroffenen Patienten müssen wir uns in jeder Hinsicht einstellen“, erklärt der Leberexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, anlässlich des diesjährigen Lebertages. „Dabei müssen auch wir Mediziner dazulernen. Durch die allzu enge medizinische Sicht haben sich nämlich inzwischen Ausdrucksformen eingeschlichen, die von vielen Betroffenen, aber auch von behandelnden Ärzten als diskreminierend empfunden werden.“
Immer wieder und in jüngster Zeit immer eindringlicher wurde Kritik an den Begriffen „fettig“ und „alkoholfrei“ laut, die im Zusammenhang mit dieser Lebererkrankung verwendet werden. Denn medizinisch wird damit ganz nüchtern eine krankhaft entzündliche Veränderung der Leber bezeichnet, die vor allem auf Fetteinlagerungen und nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist. In der Umgangssprache haben diese umgangssprachlich saloppen Ausdrücke aber schon seit sehr langer Zeit eine sehr negative Konnotation und bringen kranke Menschen ohne jeden Grund mit übermäßigem Trinken und dem Konsum von Alkohol in Verbindung.
Die Zunahme der stoffwechselbedingten Lebererkrankungen ist keineswegs auf den steigenden Alkoholkonsum in der b Bevölkerung zurückzuführen. Die Ursachen liegen in erster Linie in unserer zunehmend von ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel geprägten Lebensweise. Sie beeinträchtigt nicht nur den Stoffwechsel, sondern schädigt unter anderem auch die Gefäß- und Organsysteme des Körpers. Als Quintessenz breiten sich immer mehr “neue Volkskrankheiten” aus. Dazu gehört auch die bisher leider so genannte Fettleber. Die Vorbeugung der Fettlebererkrankung erfordert eine gesunde Lebensweise, zu der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und natürlich die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum gehören.
Ursachen: Die Fettleber ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Fett in den Leberzellen entsteht. Sie kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten.
Symptome: In den frühen Stadien verläuft die Stoffwechselerkrankung meist asymptomatisch. Das bedeutet, dass die meisten Betroffenen nichts von ihrer Erkrankung bemerken. Im weiteren Verlauf können jedoch Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen und Gelbsucht auftreten.
Diagnose: Sie erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie und in fortgeschrittenen Fällen durch Leberbiopsien.
Prävention: Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und natürlich dem Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum ist notwendig.
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