Parkinson-Patienten sind auf die Hilfe aus dem Familien- und Freundeskreis angewiesen. Es fällt durch einfaches Hinsehen oft leichter, erste Symptome der Erkrankung zu entdecken. Handeln ist gefragt, um mögliche Betroffene in ärztliche Betreuung zu führen. Der Arzt kann durch eine frühzeitige Diagnosestellung und Therapieauswahl helfen, die Folgen der unheilbaren Krankheit zu mildern.
Etwa 250.000 Menschen sind in Deutschland an Parkinson erkrankt, aber nur rund 100.000 von ihnen erhalten eine adäquate medizinische Behandlung. Gründe dafür sind, dass zum einen über die Erkrankung zu selten informiert wird, zum anderen diese schwer zu diagnostizieren ist. Erste Symptome können Zittern der Hände und Füße, zögerndes Gehen, leiseres Sprechen oder ruckartige Bewegungen sein. Häufig versteckt sich Parkinson jedoch auch hinter unspezifischen Beschwerden, die eine Diagnosestellung erschweren. Die Mehrzahl der Patienten ist über 65 Jahre, doch steigt die Zahl der unter 40jährigen kontinuierlich. Aktuellster Fall ist der US-Schauspieler Michael J. Fox, der bereits im Alter von 37 Jahren an Parkinson erkrankte.
Morbus Parkinson, eine schwere neurologische Erkrankung, schleicht sich in das Leben wie ein “Geheimagent”. Bemerken Aerzte den Eindringling, ist der Schaden bereits gross. Circa 70 bis 80 Prozent bestimmter Gehirnzellen sterben ab, bevor die Krankheit diagnostiziert wird. Der Grund fuer ihr Untergehen bleibt Forschern bis heute ein Raetsel.
Erstmals beschrieb der englische Arzt James Parkinson die Symptome der Erkrankung 1817 in der Schrift “Shaking Palsy” als “Schuettellaehmung”. Doch der Tremor, das Zittern, der Haende, Fuesse oder des Kopfes tritt nicht bei allen Patienten auf. Haeufig sind die anfaenglichen Krankheitszeichen sehr heterogen. Aerzte oder Patienten vermuten dahinter manchmal eine rheumatische Erkrankung, ein Schulter-Arm Syndrom oder etwas anderes.
Neben dem Tremor charakterisiert vor allem eine gestoerte Bewegungsfaehigkeit den Morbus Parkinson. Die Ursache hierfuer besteht in einer erhoehten Muskelspannung, dem Rigor. Die Patienten kruemmen Arme, Beine und den Rumpf, machen immer kleinere Schritte (Trippeln). Typischerweise schwingen die Arme beim Gehen nicht mehr mit, sondern haengen starr am Koerper herab. Der Patient verliert so leichter die Balance. Ihm faellt es schwer seine Bewegungen zu koordinieren, durch eine offene Tuer oder Hindernissen aus dem Weg zu gehen. Hinzu kommt eine deutliche Verlangsamung beim Reden. Besonders unter Stress oder bei Aufregung faellt es dem Patienten schwer, fluessig zu sprechen. Seine Schrift wird immer kleiner und unlesbarer. Typisch ist ebenfalls das ruckartige Erstarren einer Bewegung. Beim Gehen kann ein Patient ploetzlich zum Stillstand kommen, sich nicht mehr vom Fleck ruehren. Diese unwillkuerliche Unterbrechung (Akinese) eines Bewegungsablaufs laesst ihn fuer einen Moment unbeteiligt an einer Situation erscheinen, zumal der Gesichtsausdruck erstarrt. Patienten haben Muehe, Mimik in ihrem Gesicht zu zeigen wie zum Beispiel Laecheln. Die vegetativen Stoerungen reichen von starkem Schwitzen ueber eine erhoehten Talgproduktion, die das Gesicht wie frisch eingecremt aussehen laesst. Verdauungsstoerungen und Speichelfluss koennen hinzukommen.
Franklin D. Roosevelt, Leonid Breschnev und Mao Tse-Tung litten an Morbus Parkinson. Kaum jemand weiss dies, denn ueber Parkinson spricht man nicht. Nach wie vor meinen viele Patienten und deren Angehoerige, die Krankheit geheimhalten zu muessen. Jeden kann es treffen. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem 40 und 75 Lebensjahr auf und schreitet langsam voran. Die Ursache fuer das Absterben der Gehirnzellen haben Aerzte bis heute nicht feststellen koennen. Sie ist Gegenstand der Forschung.
Bei den Patienten sterben Zellen der substantia nigra, einer kleinen schwarzen Stelle im Gehirn, nach und nach ab. Diese Zellen produzieren den Uebertraegerstoff oder Neurotransmitter Dopamin. Ohne Dopamin, so die Hypothese der Forscher, geraten die Zellen des nahegelegenen globus pallidus, einer benachbarten Gehirnregion, ins Ungleichgewicht. Sie senden chemische Signale aus und verursachen die unkontrollierten Bewegungen der Extremitaeten.
Den Grundpfeiler der Therapie bilden Medikamente mit Namen L-Dopa. Der fehlende Stoff kann nicht einfach ersetzt werden wie zum Beispiel Insulin bei Diabetikern. Die sogenannte Blut-Hirn- Schranke laesst kein Dopamin aus dem zirkulierenden Blut in unser Gehirn “passieren”. Stoffe, die diese Barriere durchdringen, muessen sehr klein sein und brauchen einen speziellen “Diplomatenpass”. L-Dopa, eine Vorlaeuferform des Dopamin, besitzt diese Passiermoeglichkeit. Es kann zu den Nervenzellen vordringen und das Gehirn mit dem lebensnotwendigen Uebertraegerstoff versorgen. Das Medikament bremst unter anderem das Zittern, die Verlangsamung der Bewegung und verbessern die Lebensqualitaet. Andere Medikamente hemmen den Gegenspieler desDopamins, den Neurotransmitter Acetylcholin oder verstaerken die Wirkung von L-Dopa.
Die Forschung setzt an verschiedenen Hebeln an. Zum einen versuchen Wissenschaftler, eine kausale Therapie fuer Morbus Parkinson zu finden. Im Tiermodell konnten amerikanische Wissenschaftler zeigen, dass ein neurotropher Faktor das Absterben der Dopamin-produzierenden Zellen aufhalten und sogar rueckgaengig machen kann. Andere Ansaetze zielen darauf ab, die Wirkung des wenigen Dopamin, das die Gehirnzellen der Patienten noch produzieren, zu verlaengern. Blockiert man bestimmte Andockstellen (Rezeptoren), die Dopamin wieder aufnehmen, verweilt der Uebertraegerstoff statt weniger Sekunden rund eine Minute im Gehirn. So koennte wenig Dopamin ausreichen, um die Symptome herauszuzoegern. Parkinson: eine Volkskrankheit, die jeden treffen kann!
Bereits 1817 beschrieb James Parkinson erstmals Symptome der später nach ihm benannten Krankheit. Heute ist Parkinson eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Über 180 Jahre nach der Feststellung dieses Krankheitsbildes wissen wir immer noch nicht genau die Ursache des Morbus Parkinson, obwohl intensive Forschung betrieben wird. Sicher ist nur, daß es jeden treffen kann, unabhängig von Vitalität, Intellekt und Status des Menschen.
Seit 1966 mit Königin Beatrix (Königin der Niederlande) verheiratet. Vater von drei Söhnen. Seit 1984 Sonderberater des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit.
Gründer und Führer der arabischen Partisanen-Organisation. Seit 1968 Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. 1994 bekam er den Friedensnobelpreis. Bestreitet, von der Krankheit betroffen zu sein.
Früherer sowjetischer Generalsekretär. Er fiel in den letzten Jahren seines Lebens durch Gangunsicher-heit und Verlust seiner Vitalität auf. Er war von seinem Außenminister Gromyko abhängig geworden.
Amerikanischer Schauspieler (Zurück in die Zukunft; Das Geheimnis meines Erfolges), Golden-Globe- und Emmy-Award-Preisträger, leidet seit sieben Jahren an Parkinson. Er ist ein Beispiel dafür, daß Parkinson auch schon in jungen Jahren auftreten kann. Die Anfälle sind manchmal so stark, daß er halbseitig wie gelähmt ist.
Deutscher Schauspieler (Der Seewolf), wurde mit der Diagnose Parkinson nicht fertig und begang 1998 im Alter von 57 Jahren Selbstmord. Der ehemalige Zehnkampfmeister verkörperte den unbesiegbaren Abenteurer. Er war der Inbegriff von Vitalität. So wird die Szene aus “Der Seewolf”, in der er eine rohe Kartoffel in der Hand zerdrückt, unvergessen bleiben.
Ehemaliger Außenminister von Österreich.
Heißt eigentlich Karol Wojtyla, seit 1978 Papst. Er wurde im Mai 1981 bei einem Attentat schwer verletzt. Bemüht sich durch zahlreiche Reisen, die Lebendigkeit der katholischen Kirche vor Augen zu führen. Manfred Rommel (1929) Der beliebte Stuttgarter Ex-Oberbürgermeister konnte sich immer schlechter bewegen und ließ sich zunächst Schmerzspritzen gegen Rückenschmerzen geben. Er selbst sagt: “Ich brauchte immer mehr Kraft, um mich zu bewegen. Ich wurde immer ungelenker.”
Er war der 26. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. 1899/1900 wurde er zum Gouverneur von New York gewählt. Übernahm nach der Ermordung von Präsident McKinley 1901 das Präsidentenamt und wurde 1904 wiedergewählt. 1908 lehnte er eine erneute Kandidatur ab. 1906 bekam er den Friedensnobelpreis.
Chinesischer Politiker rief 1949 die Volksrepublik China aus und leitete die sozialistische Umgestaltung Chinas ein. Er war Parteichef bis zu seinem Tod.
Gelehrter und Staatsmann, Leiter des preußischen Kultus- und Unterrichtswesens. Gründer der Universität Berlin. Genoß hohes Ansehen als Philosoph, Sprachforscher und preußischer Staatsmann. Er refomierte das preußische Bildungswesen. In seinen Briefen beschrieb er aus seiner persönlichen Sicht die Einschränkungen, denen ein Parkinson-Patient unterworfen ist, sehr gut.
Der chinesische Politiker wurde am 22.08.1904 geboren. Seit den 30er Jahren hoher Parteifunktionär. 1966 und 1976 gestürzt und rehablitiert, seit 1978 faktisch Partei- und Staatsführer.
Parkinson
Parkinson Impfung
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