Vor allem bei Stoffwechselkrankheiten scheinen weder Bewegung noch eine disziplinierte Ernährungsweise etwas ausrichten zu können.
Unser Stoffwechsel – lateinisch Metabolismus – sorgt in einem fein justierten Prozess dafür, dass die chemischen Vorgänge im Körper stimmen – und zwar von der Verdauung bis zur Regeneration von Zellen.
Wird dieser Prozess beeinträchtigt, sind die Folgen direkt spürbar: Von allgemeiner Schlappheit, über Gewichtzunahme bis hin zu Nierenversagen und Magenkrämpfen. Der Körper kann dann wichtige Substanzen nicht mehr vernünftig abbauen, weshalb es zu Ablagerungen von Stoffwechselprodukten kommt.
Viele Stoffwechselkrankheiten, wie zum Beispiel die Schilddrüsenunterfunktion, lassen sich durch Medikamente regulieren.
Ist die Störung des Metabolismus jedoch besonders ausgeprägt, bringen auch Medikamente nicht viel. Davon Betroffene nehmen unkontrolliert zu und müssen irgendwie mit dem Übergewicht zurechtkommen.
Helfen kann hier oft nur noch ein bariatrischer Eingriff: dabei wird der Magen-Darm-Trakt chirurgisch verändert. Was für viele Menschen wie eine faule Alternative zu einer echten Diät klingt, ist also für andere der einzige Ausweg aus der Übergewichtigkeit.
Nun zeigt sich in einer neuen Studie der Medizinischen Universität Innsbruck, dass derartige Eingriffe eine Vielzahl positiver Effekte nach sich ziehen, mit denen Ärzte nicht gerechnet hätten.
Zum einen stellten sie fest, dass die Wandstärke der Halsgefäße nach der Operation stabil bleibt. Ungesunde Lebensweise - aber auch steigendes Alter – sorgen dafür, dass die Dicke der Gefäßwände im Körper zunimmt. Durch bariatrische Eingriffe wird dies verhindert und das Risiko für Gefäßerkrankungen gesenkt.
Ein weiterer positiver Effekt: parallel zum Körpergewicht sinkt nach einem bariatrischen Eingriff auch die Konzentration des Proteins PCSK-9, was sich positiv auf die Funktion der Leber und insbesondere auf ihre blutreinigenden Eigenschaften ausübt. Das heißt, der Patient profitiert unmittelbar von den Folgen der Gewichtreduktion, auch wenn diese durch einen künstlichen Eingriff hervorgerufen wurde.
Eine erfreulich Nachricht für Menschen die im Teufelskreis des metabolischen Syndroms gefangen sind!
Durch einen bariatrischen Eingriff können Patienten aus diesem Kreislauf ausbrechen. Die eigentliche Arbeit beginnt aber erst nach der Operation: über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren müssen die Lebensgewohnheiten und auch die Ernährungsweise komplett umgestellt werden. Disziplin ist alles!
Dafür wird man langfristig belohnt. Das haben auch die Krankenkassen erkannt; sie unterstützen bariatrische Eingriffe mittlerweile mit einer umfangreichen Kostenübernahme. Nach nur zwei Jahren zahlt sich diese Investition in den Patienten aus. Denn der profitiert von dem positiven Effekt und lebt ein gesünderes, selbstbestimmtes Leben.
Metabolisches Syndrom
Bariatrischer Eingriff