Das Haar auf dem Kopf oder im Gesicht ist ein wichtiger Ausdruck unserer Persönlichkeit. Lichte Stellen am Hinterkopf oder größer werdende Geheimratsecken sowie Lücken im Bart oder in den Augenbrauen werden oftmals als ästhetischer Makel empfunden. Während zahlreiche Mittelchen und Medikamente meistens kaum Wirkung zeigen, ist die Haartransplantation eine dauerhafte Lösung bei Haarausfall.
Vor allem Männer leiden oftmals unter einem vorzeitigen Haarausfall, der schon mit Anfang 20 einsetzen kann. Die Ursachen sind vielseitig und können zum Beispiel durch Stress, aber auch körperliche und seelische Erkrankungen ausgelöst werden. In den meisten Fällen handelt es sich aber um einen erblich bedingten Haarausfall, die sogenannte androgenetische Alopezie.
Dabei kommt es vor allem an den Schläfen, an der Stirn und am Hinterkopf zu Haarausfall und das bereits in sehr jungen Jahren. Ursache ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Dihydrotestosteron (DHT), einem Stoffwechselprodukt des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Die Haarwurzeln degenerieren, woraufhin es zu dauerhaftem Haarausfall kommt.
Auch Frauen können unter Haarausfall leiden. Die häufigste Form ist der diffuse Haarausfall, der sich in einer allgemeinen Ausdünnung des Haares äußert. Oft ist dies auf eine Veränderung im Hormonhaushalt zurückzuführen.
Die meisten Medikamente und Haarwasser zeigen kaum Wirkung und können den Haarausfall, wenn überhaupt, dann nur verzögern. Die Haarchirurgie ist die einzige dauerhafte Möglichkeit bei Haarausfall. Die einzelnen Haarfollikel werden mit einer feinen Stanze aus einem Spenderbereich am Hinterkopf entnommen und an die kahlen Stellen transplantiert.
Die neuesten Techniken der Haartransplantation, wie FUE oder FUT, ermöglicht ein natürlich aussehendes und dauerhaftes Ergebnis. Mit diesen Methoden können bis zu 4.000 Haarfollikel pro Tag transplantiert werden.
Für eine natürliche und langanhaltende Haarverpflanzung werden verschiedene Verfahren wie FUE oder FUT angeboten. Damit eine Haartransplantation durchgeführt werden kann, müssen am Hinterkopf noch ausreichend Haare vorhanden sein. Aus diesem Haar-Areal werden Haarwurzeln entnommen und gleichmäßig an den kahlen Stellen eingesetzt. So entsteht eine gleichmäßige Verteilung der Haare auf dem Kopf und lichte Stellen gehören dauerhaft der Vergangenheit an.
Für die Entnahme der Haare aus dem Spenderbereich am Kopf gibt es zwei verschiedene Verfahren. Früher arbeiteten die meisten Haarchirurgen und Kliniken für Haartransplantation nach der FUT-Technik. Bei dieser Haartransplantation wird vom Haarchirurgen ein kleiner Hautstreifen aus dem Hinterkopf entfernt, aus dem die Haarfollikel extrahiert werden. Ein Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sehr viele Follikel mit diesem Verfahren gewonnen werden und sie vergleichsweise weniger Zeit und Geld kostet. Es handelt sich aber um eine vergleichsweise invasive Haarverpflanzung, bei der eine dauerhafte Narbe am Hinterkopf entsteht.
Eine wesentlich weniger invasive Haarverpflanzung ist die FUE-Methode, die heute als Methode der Wahl durchgeführt wird. Bei der Follicular Unit Extraction werden sogenannte Grafts mit 1-3 Haarfollikeln einzeln mit einer speziellen Hohlnadel aus dem Spenderbereich extrahiert. Es entstehen bei dieser Haartransplantation nur winzige, punktartige kleine Wunden, die sehr schnell heilen. Es bleiben von der FUE Haartransplantation keine sichtbaren Narben zurück.
Die entnommenen Haarfollikel werden in einer Nährlösung aufbereitet und anschließend gleichmäßig verteilt eingepflanzt. Dazu kommt wieder die Hohlnadel zum Einsatz, die winzige Kanäle in die Kopfhaut sticht, in die das Haar eingesetzt wird. Das Haar wächst innerhalb weniger Tage dauerhaft in der Kopfhaut an. Der Eingriff dauert je nach Umfang zwischen 3 bis 8 Stunden und wird ambulant durchgeführt. Patienten können sich im Anschluss zuhause erholen.
Patientinnen und Patienten, die sich für eine Haartransplantation entscheiden, können mit einer natürlichen und vollen Haarpracht rechnen. Die behandelnden Spezialisten legen besonderen Wert auf eine natürliche Gestaltung der Haarlinie, indem sie die Haare nicht gerade, sondern leicht versetzt einpflanzen. Auch die natürliche Wuchsrichtung der Haare wird berücksichtigt, so dass das Ergebnis sehr authentisch wirkt. Bereits nach drei bis sechs Monaten beginnen die neu verpflanzten Haare zu wachsen, und nach etwa zwölf Monaten ist das Endergebnis sichtbar - ein volleres, natürlich aussehendes Haar, dem man die Haartransplantation nicht ansieht.
Ein Großteil der versetzten Haare wächst dauerhaft im Empfängerbereich an. Die Haarwurzeln am Hinterkopf sind weniger empfindlich gegenüber DHT und fallen daher auch nicht so leicht aus. Das versetzte Haar bleibt in den meisten Fällen ein Leben lang erhalten. Bei Bedarf kann die Haartransplantation auch noch einmal wiederholt werden, wenn noch ausreichend Spenderhaare für die Haarverpflanzung vorhanden sind.
Da es sich um eine rein ästhetische Leistung handelt, werden die Kosten für eine Haartransplantation nicht von den Krankenkassen übernommen, sondern müssen aus eigener Tasche finanziert werden. Die Kosten für eine Haartransplantation variieren je nach Anzahl der zu verpflanzenden Grafts und der Größe der kahlen Stellen. Nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) liegt der aktuelle Satz in Deutschland bei 4,66 Euro pro Graft. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist in der Regel ebenfalls kostenpflichtig. Zusätzlich zu den reinen Behandlungskosten kann eine Pauschale für Anamnese, Befunderhebung, körperliche Untersuchung und Erstellung eines Therapieplans anfallen.
Der minimalinvasive Eingriff der Haartransplantation birgt kaum Risiken. Die Haarverpflanzung selbst wird unter einer lokalen Anästhesie oder einem leichten Dämmerschlaf durchgeführt. Über potenzielle Nebenwirkungen dieser Narkosemittel erhalten Patienten einen individuellen Überblick. Es ist wichtig, dass sich die Patienten an die Anweisungen der Ärzte halten, um das versetzte Haar nicht versehentlich wieder auszureißen, bevor es fest angewachsen ist. Wenn sich in den versetzten Haarwurzeln noch Haare befunden haben, fallen diese meistens nach der Behandlung aus. Dabei handelt es sich um den Shock-Loss-Effekt, der ganz natürlich ist. Es fallen lediglich die Haare, nicht aber die transplantierten Wurzeln aus. Durch das Einspritzen des Narkosemittels in die Kopfhaut kommt es häufig zu Schwellungen im Gesichtsbereich, die aber nach wenigen Tagen wieder abklingen.
Wer den Wunsch hat, sich einen Bart stehen zu lassen, will das meist ohne Löcher. Doch nicht jeder Mann ist von Natur aus mit einem gleichmäßigen Bartwuchs gesegnet. Durch eine Bart-Haartransplantation werden die kahlen Stellen im Gesicht vom Arzt aufgefüllt, indem Körperhaare extrahiert werden. Auf diese Weise kann je nach Voraussetzungen auch ein dichter Vollbart geformt werden. Es wird auch hier ein dauerhaftes Ergebnis mit der FUE-Methode erzielt.
Dasselbe gilt für die Verdichtung der Augenbrauen. Oft entstehen im Laufe der Zeit kleine Lücken zwischen den Augenbrauen, zum Beispiel durch übermäßiges Zupfen. Wer seine Augenbrauen wieder in einen natürlichen Zustand bringen möchte, kann eine Augenbrauentransplantation in Erwägung ziehen. Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt und hinterlässt dank mikroskopisch kleiner Kanäle kaum sichtbare Narben.
Die Haartransplantation ist ein sicheres und relativ unkompliziertes Verfahren, das dazu beitragen kann, verloren gegangenes Haarwachstum wiederherzustellen. Verschiedene Methoden, wie z. B. die FUE-Technik, werden zur Wiederherstellung des Haarwuchses an verschiedenen Körperstellen, einschließlich Bart und Augenbrauen, eingesetzt. Obwohl die Kosten für eine Haartransplantation nicht von den Krankenkassen übernommen werden, sind sie relativ erschwinglich. Der Eingriff ist mit einigen Risiken verbunden, die in der Regel gering und gut beherrschbar sind. Insgesamt ist die Haartransplantation eine sichere und wirksame Methode, um Haarausfall entgegenzuwirken, das Selbstbewusstsein zu stärken und das äußere Erscheinungsbild zu verbessern.