Klar, wer sorgt sich in diesen Zeiten nicht um seine Gesundheit? Aber lassen wir Corona mal beiseite, glaubt man der Statistik, so beschäftigen wir uns im Durchschnitt mehr als ein Mal pro Woche mit unserem gesundheitliches Befinden. Und verlassen uns dabei besonders gerne auf Dr. Google.
Die englische Firma Lenstore hat in einer Studie über 100 häufige Gesundheitsbeschwerden analysiert, um die meist gesuchten Krankheiten in jedem Land herauszufinden, sowie jene, die seit dem Ausbruch des Coronavirus am stärksten zugenommen haben.
Demnach googelt Deutschland am häufigsten nach
Fieber (90.500 monatlichen Suchanfragen)
Durchfall (74.000) und
Halsschmerzen (74.000)
Besorgniserregend bei dieser Umfrage ist vor allem: Fast ein Drittel der Deutschen geben zu, dass die Googel-Ergebnisse eines Gesundheitssymptoms in der Vergangenheit zur Selbstdiagnose geführt hat, die schlimmer war als die eigentliche Diagnose beim Arzt.
Die Studie betrachtete eine Reihe an Krankheitssymptomen, angefangen bei denen, die sichtbar sind wie schnell blaue Flecken bekommen und rote Augen bis hin zu denen, die nur innerlich spürbar sind wie Verstopfung oder Klingeln in den Ohren. Die abgebildete Grafik zeigt, basierend auf der durchschnittlichen Anzahl der Suchanfragen in den vergangenen 12 Monaten, die zehn häufigsten gesuchten Krankheitssymptome.
Danach leidet die Welt generell nicht nur sehr häufig am Durchfall, sondern auch an Panikattacken mit weltweit 284 Millionen Betroffener. Letztere werden vor allem in der Türkei (49.500 Suchen pro Monat), Italien (40.500) und Norwegen (8100) bei Google eingegeben. Am unteren Ende der Suchliste stehen, mit den weltweit am wenigsten Besorgnis erregenden Symptomen, Sehverlust und ständiger Durst.
Bei einigen der sehr häufig gegoogelten Symptome hält vermutlich das Schamgefühl Betroffene davon ab, diese mit ihrem Arzt zu besprechen. So findet man weit oben auf der Liste, Juckreiz im Schritt (214.400) und nach innen gerichtete Brustwarzen (178.930).
Vergleicht man die 10 Symptome, die weltweit am häufigsten gesucht werden, so stellt sich heraus, dass man in Deutschland weniger nach Schlaflosigkeit und Zuckungen sucht, sondern sich eher um Schmerzen im Knie und Blasen an den Füßen sorgt. Knieschmerzen werden übrigens auch in den USA (165.000 monatliche Suchanfragen), dem Vereinigten Königreich (49.500), der Türkei (14.800) und Polen (12.100) häufig gesucht.
Und natürlich führte das Coronavirus zu einem enormen Anstieg in den Suchanfragen. Die Suche nach Geschmacksverlust zum Beispiel stieg in Deutschland zwischen Januar und April um 806% (!) an. Gefolgt wird diese Corona-basierte Suche von Verlaut des Geruchssinns, Kurzatmigkeit und Fieber.
Nicht erst seit wir im HomeOffice sitzen, googeln wir im Internet nach Krankheiten. Aber seit März 2020 doch wesentlich häufiger als früher. Und natürlich ist es ein Vorteil, schnell einen, möglicherweise zustreffenden Rat, zu erhalten. Trotzdem ersetzt weder Dr. Google noch sonst wer im Internet den Arzt und sein Wissen.
„Es ist großartig, dass wir Zugang zu so viel Wissen haben, aber wenn es um unsere Gesundheit und unsere Sehkraft geht, ist es immer besser, einen Arzt aufzusuchen als auf Google zu vertrauen“, erklärt man dazu bei Lenstore, welches die Studie beauftragte.
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