Alterung und eine geringe Lebenserwartung werden zumindest teilweise durch oxidativen Stress verursacht. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Ivana Ivanović-Burmazović vom Lehrstuhl für Bioanorganische Chemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat gemeinsam mit Forschern aus den USA herausgefunden, dass Zink ein organisches Molekül aktivieren kann, um vor oxidativem Stress zu schützen.
Das Spurenelement Zink brauchen wir, um gesund zu bleiben, denn es schützt uns vor dem für oxidativen Stress verantwortlichen Superoxid vor allem dann, wenn es zusammen mit einer in Polyphenolen vorkommenden Komponente, die in Lebensmitteln wie Wein, Kaffee, Tee und Schokolade enthalten ist, dem Körper zugeführt wird. Zink aktiviert in dieser Kombination die Hydrochinongruppen und erzeugt einen natürlichen Schutz vor Superoxid, einem Nebenprodukt der menschlichen Zellatmung, das die körpereigenen Biomoleküle, zum Beispiel Proteine oder Lipide, sowie das menschliche Genom schädigt. Superoxid spielt, wie Forscher herausgefunden haben, eine Rolle im Alterungsprozess sowie bei einer Reihe von Krankheiten wie Entzündungen, Krebs oder neurodegenerativen Erkrankungen.
Kombiniert man Hydrochinon mit Zink so entsteht ein Metallkomplex, der ein Superoxid-Dismutase-Enzym (SOD) imitiert. Und genau diese Enzyme schützen den Körper vor den durch Oxidation verursachten Abbauprozessen und eine Schädigung des Organismus kann verhindert werden.
Erstmals haben Forscher nun die Funktion dieses Enzyms kopiert, ohne auf redoxaktive Übergangsmetalle wie Mangan, Eisen, Kupfer oder Nickel zurückzugreifen. Während die Metalle auch eine antioxidative Wirkung haben könnten, werden die positiven Effekte schnell dadurch aufgewogen, dass sie bei Überdosierung sogar zu einem Anstieg des oxidativen Stresses führen können. Zink ist viel weniger toxisch als die oben genannten Übergangsmetalle, so dass neue Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel mit deutlich weniger Nebenwirkungen hergestellt werden können. Es wäre auch plausibel, Lebensmitteln, die Hydrochinon auf natürliche Weise enthalten, Zink zuzusetzen, um die Gesundheit der Verbraucher zu verbessern. Es ist durchaus möglich, dass in Zukunft Kaffee, Tee oder Schokolade mit Zinkzusatz erhältlich sein werden. Allerdings, und das ist sicher für manche Menschen ein Nachteil, würde jeder Alkoholgehalt die positiven Auswirkungen dieser Kombination zerstören.
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