Wie wichtig Zink für das Wachstum von Pflanzen und Tieren ist, weiß man seit mehr als 100 Jahren. Ergänzende Gaben von Zink können ernährungsbedingte Wachstumsverminderungen und die Infektionsanfälligkeit reduzieren. Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, dass für eine breite Palette von Funktionen in unserem Organismus essentiell ist. Der menschliche Körper enthält zwei bis drei Gramm Zink und das Spurenelement kann durch die Nahrungsaufnahme nicht überdosiert werden.
Nur wenige wissen jedoch, dass Wundheilung, Immunsystem, Fortpflanzung (Empfängnisbereitschaft und Schwangerschaft der Frau und Zeugungsfähigkeit des Mannes), Wachstum, Verdauung, Stoffwechsel und sogar Geruchs- und Geschmackssinn ohne Zink nicht möglich. Auch beim Appetit spielt Zink eine tragende Rolle. Bei Magersucht kommt es beispielsweise zu einem Zinkmangel, der zur Appetitverminderung führt. Magersüchtige benötigen in der Therapie daher Zink, um eine optimale Versorgung zu gewähren.
Zink und Covid-19: Aktuelle klinische Daten1 weisen darauf hin, dass Zink Einfluss auf die Anfälligkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus und auch den Schweregrad des Verlaufs nehmen könnte. Gleichzeitig wurde nachgewiesen, dass ein Zinkmangel den Spiegel der entzündungsfördernden Botenstoffe erhöhen und die Antikörperbildung reduzieren kann. Insofern empfiehlt es sich, dem Körper ausreichend Zink zuzuführen. Das gelingt zum einen über entsprechende Nahrungsmittel – ideale Zinklieferanten sind vor allem Fleisch, Milchprodukte und Fisch, aber auch Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse. Unterstützen können auch Zink-Tabletten, die Tagesdosis sollten dabei an den jeweiligen persönlichen Bedarf angepasst werden (siehe Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Zink – DGE).
Für Personen, die sich bereits mit Covid-19 infiziert haben, kann das Spurenelement Zink einen weiteren Vorteil bieten: Der Geschmacks- und Geruchsverlust, der zum Teil als Symptom einer Covid-Infektion auftritt, kann laut einer Studie durch einen ausreichend hohen Zinkspiegel verringert werden2.
Auch die Aktivierung und Funktion von vielen Enzymen ist ohne Zink oder bei Zinkmangel entweder unmöglich oder zumindest gestört. Zink ist auch Bestandteil vieler Metalloenzyme. Die Zinkaufnahme ist gut über den Magendarmtrakt reguliert. Daher kommt es bei Durchfall, Erkrankungen des Dünndarms und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oftmals zu einem Zinkdefizit.
Weltweit versterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 12 bis 14 Millionen Kinder unter fünf Jahren infolge von Infektionen und Durchfall (Diarrhoe). Lungenentzündung, Diarrhö, Masern, Malaria und Mangelernährung die Ursache für 70 Prozent der Todesfälle bei Kindern weltweit. Die Gabe von Zink vermindert die Häufigkeit und Schwere von Lungenentzündungen und Diarrhoe. Doch nicht nur in Entwicklungsländern, deren mangelernährte Bevölkerung mit bis zu 60 Prozent an Zinkmangel leidet, ist das Problem relevant. Auch in Deutschland leiden viele Menschen, insbesondere Senioren, an einem Zinkmangel. Die Risikogruppen für einen Zinkmangel sind:
Nach Einschätzung von Ernährungsexperten ist in Deutschland Zinkmangel insbesondere für Veganer und Anhänger der Vollwertkost ein Problem, da pflanzliche Nahrungsmittel eher zinkarm sind und gleichzeitig Zink-Inhibitoren wie Phytate enthalten, die die Zinkaufnahme reduzieren. Vor allem bei Veganern besteht die Gefahr eines Zinkmangels. Auch rohes Getreide (oft Bestandteil von Frischkornmüsli), ungegarte Haferflocken und Kleie enthalten reichlich Phytate. Veganer (Menschen, die sich ausschließlich pflanzlich ernähren) und Menschen, die reichlich Ballaststoffe sowie gleichzeitig wenig tierische Produkte aufnehmen, können einen Zinkmangel entwickeln.
Die Weltgesundheitsorganisation gibt den Zinkbedarf mit 5 mg für Säuglinge, alters- und geschlechtsabhängig 10 bis 15 mg für Erwachsene und bis zu 25 mg für Schwangere und Stillende an. Die Zinksubstitution ist preiswert und effektiv. Es ist notwendig, in den westlichen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern auf eine ausreichende Zinkversorgung zu achten. Da es im menschlichen Organismus keine bedeutenden Zinkspeicher gibt, ist eine ausreichende und tägliche Zinkzufuhr notwendig. Bei einer Zufuhr von weniger als 7 Milligramm täglich ist mit einem Zinkmangel zu rechnen. Gute Zinkquellen sind tierische Nahrungsmittel, insbesondere Fisch und andere Meeresfrüchte, denn hier ist die Verfügbarkeit des Zinks gut und der Zinkgehalt relativ hoch. Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten oftmals Inhibitoren, die die Zinkaufnahme hemmen. Der wichtigste Zinkinhibitor ist Phytat.
Zinkgehalt (in Milligramm pro 100 Gramm) | mg |
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Haferflocken | 10,0 |
Rindfleisch | 4,2 |
Schweineleber | 3,4 |
Camembert | 3,0 |
Nüsse | 2,5 |
Hühnerfleisch | 2,4 |
Vollkornbrot | 2,1 |
Schweinefilet | 1,8 |
Shrimps | 1,5 |
Hühnereier | 1,1 |
Lachs | 0,8 |