Sie tosen mit enormer Wucht in die Tiefe und wer sich in ihrer Nähe aufhält, der verspürt Erleichterung. Vor allem dann, wenn es mit seiner Atmung nicht zum besten steht. Grund genug für viele Asthmatiker, die Nähe eines Wasserfalles aufsuchen, sich seiner nässenden Gischt aufzusetzen, immer wieder tief ein- und durchzuatmen, um den Erfolg spürbar wahrzunehmen. Doch wie es scheint ist dies nicht mehr als ein Placeboeffekt. Zumindest kommt die Donauuniversität in Krems zu dieser Erkenntnis, als man sich die Studienlage genauer unter die Lupe genommen hatte.
In den letzten Jahren haben vor allem die in den Hohen Tauern gelegenen Krimmler Wasserfälle bei vielen Betroffenen Hoffnung geweckt - wurde doch ihre Heilkraft geradezu hymnisch besungen - und natürlich auch entsprechend plakativ beworben.
Für die heilende Wunderkraft der fallenden Wasser sind die in hoher Konzentration auftretenden negativen Ionen im Sprühnebel von Wasserfällen ausschlaggebend - denn sie versprechen angebliche Linderung, ja mitunter sogar Heilung (je nachdem wie aktiv die Marketingabteilung der entsprechenden Regionen arbeitet) von den die Lebensqualität so belastenden Beschwerden.
Leider, leider sind aber all diese Hoffnung erweckenden Aussagen nicht oder nur sehr bedingt haltbar. Wenn auch auf den ersten Blick eine (1) einzige (auffindbare) Studie1 diese Hoffnung zu bekräftigen scheint, so gibt es, bei wissenschaftlich genauer Betrachtung dann auch bei dieser Studie keine stichhaltigen Beweise für die sogenannte Wasserfall-Therapie und die erhoffte Hilfe bei Asthma-Beschwerden.
Studien müssen der wissenschaftlichen Überprüfung Stand halten - und zwar in vielerlei Hinsicht durch belegbare Daten etc.. Ist dies nicht der Fall, gilt der Beweis als nicht gegeben. Doch hilft der Wasserfall-Nebel trotzdem (über einen längeren Zeitraum hinweg) sollte man es mit Paracelsus oder Hippokrates (auch darüber streitet sich die Wissenschaft) halten: Wer heil hat recht!
untersucht wurden die Daten von 54 Kindern ↩
Asthma
Krimmler Wasserfälle