Auslöser der Erkrankung ist das Varizella-Zoster-Virus (VZV). Dieses Virus verursacht bei Erstansteckung die meist harmlos verlaufenden Windpocken, persistiert nach dem Abklingen der Symptome allerdings lebenslang im Nervensystem und wird vom intakten Immunsystem in Schach gehalten.
Jeder vierte bis fünfte Erwachsene leidet einmal in seinem Leben an dem häufig halbseitig am Körper auftretenden, bandförmigen, bläschenartigen Ausschlag meist im Zwischenrippenbereich; seltener an Armen, Beinen und Rücken.
Allen Formen gemeinsam ist ein fast unerträglicher, stechend-brennender Schmerz, der die Betroffenen nicht selten sogar an Selbstmord denken lässt.
Normalerweise heilt eine Gürtelrose nach 2 bis 4, manchmal auch erst nach 10 Wochen ab. Die Bläschen verkrusten langsam und auch die verbundene Lymphknotenschwellung bildet sich zurück.
In 10 bis 30 Prozent der Fälle allerdings kommt es zur sogenannten Post-Zoster-Neuralgie - die Schmerzen werden chronisch und können einen Patienten Monate, Jahre oder gar lebenslang quälen und in seiner Lebensqualität stark einschränken.
So einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. Die Bläschen enthalten v. a. in den ersten Tagen den VZ-Virus, dieser führt aber i. d. R. zu einer Windpocken-Infektion. Sollte man bereits die Windpocken gehabt haben und darf man ein gesundes Immunsystem sein Eigen nennen, so passiert überhaupt nichts. Vorsichtig sollten allerdings Schwangere im Umgang mit Gürtelrose-Patienten walten lassen!
Zur Zeit gibt es einen Impfstoff (Zostavax™), der 51% der Gürtelrose-Erkrankungen und gut 66% der Post-Zoster-Neuralgien bei 60-jährigen verhindern kann. Entscheidender Nachteil dieses Lebendimpfstoffes ist leider, dass sich seine Wirksamkeit mit den Lebensjahren verringert. Außerdem ist er bei immungeschwächten Menschen, die ja zur besonders gefährdeten Gürtelrose-Gruppe gehören, kontraindiziert.
Hoffnung gibt ein zur Zeit getesteter Totimpfstoff, der nach zweimaliger Impfung einen Schutz von um die 97% verspricht und auch bei Immunschwäche geeignet ist.