Ohne Frage gehören Herzrhythmusstörungen in erster Linie vom Kardiologen abgeklärt. Doch wenn die Schulmedizin zu keiner wirklichen Hilfe führt, dann kann der Osteopath vielleicht helfen.
Unser Herz leistet jeden Tag Schwerstarbeit. Zwischen 90.000- und 120.000-mal pro Tag zieht es sich zusammen und hält damit das Blut in unserem Gefäßsystem am Fließen. Und nur wenn das Herz gesund ist, dann funktionieren auch all die anderen inneren Organe problemlos. Gerät unser Herz jedoch außer Takt, stolpert oder schmerzt sogar, dann ist es allerhöchste Zeit zu handeln. Doch mitunter lässt sich medizinisch oft keine wirklich befriedigende Diagnose erstellen. Und das obwohl für den Patienten die Beschwerden spürbar und häufig auch sehr belastend sind. Zudem treten diese auch noch mitunter ohne äußeren Anlass auf.
Der Verband der Deutschen Osteopathen erklärt dazu: “Diese Symptome können entstehen, wenn sich das Gewebe vom Herzen, der Lunge und den umliegenden Strukturen, wie Faszien, Bänder oder Muskeln, verengt, verkürzt oder verklebt und dadurch ihre Funktionen einschränkt werden. Deswegen hat sich die Osteopathie als ganzheitliche Medizin ist darauf spezialisiert, dem Körper die Bewegungsmöglichkeiten zurückzugeben, die er benötigt, um optimal funktionieren zu können.”
Vor allem Blockaden in der Brustwirbelsäule (BWS) und den angrenzenden Rippengelenken können Auslöser für Atemnot, Herzstechen, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen sein. Und nicht selten ähneln diese Symptome denen einer Herzerkrankung. Zudem entsteht durch die Schmerzausstrahlung in den vorderen Brustbereich häufig der Verdacht, das Herz könnte diese Schmerzen ausgelöst haben. Läßt sich jedoch dieser Verdacht kardiologisch nicht bestätigen, so ist die Untersuchung des Rückens und seiner muskulären und faszialen Strukturen empfehlenswert.
So können Osteopathen dank ihrer geschulten Händen darauf achten, dass die Ver- und Entsorgung mit Blut und Lymphflüssigkeit funktioniert, sich Organ und Faszien nach Infektionen, Operationen oder Traumata wieder gut und ausreichend bewegen können, und der Informationsfluss durch die Nerven gut funktioniert. Dies gilt auch für das Zwerchfell, wenn es in seiner Bewegung beim Ein- und Ausatmen nicht mehr in vollem Umfang funktioniert. Denn auch das kann sich das auf die Bewegungen des Herzens und die Sauerstoffzufuhr auswirken.
Bei Bronchitis oder Lungenentzündung entwickeln sich Verklebungen in den Faszien im Brustkorb – manchmal mit Folgen für das feine Zusammenwirken von Herz und Lunge. Osteopathen haben hier ebenfalls die Möglichkeit, den Bewegungsumfang wieder herzustellen, wodurch die Funktion der Organe verbessert wird.
Jede Behandlung durch einen geschulten Osteopathen ist eine individuelle Forschungsarbeit auf der Suche nach den Ursachen.
Wie eine Forsa-Studie zeigt, waren rund 15 Millionen Bundesbürger bereits einmal bei einem Osteopathen. Und laut einer Umfrage der Stiftung Warentest zeigten sich fast 90 Prozent der Befragten zufrieden mit der osteoopathischen Behandlung. Viele gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Osteopathie.
Einen Osteopathen findet man u.a. auf der Seite des Fachverbands für Osteopathie wo es eine Suche über Postleitzahlen gibt.