Zugegeben, sie sind nicht nur Hingucker, sondern strecken auch noch das Bein. Vor allem kleine Frauen lieben sie daher, die Schuhe mit Absätzen. Bezeichnungen haben sie viele: High Heels, Stilettos, Pumps, Schuhe mit Keilabsätzen, Wedges, sind nur die bekanntesten. Leider sind sie alle Gift, nicht nur für unsere Füße, sondern auch für die Fussgelenken, der Achillessehne und für die Knie. Und das liegt nicht nur daran, weil man darin kaum wirklich gehen kann. Denn diese rote Teppich-Schuhe stellen nicht nur eine außergewöhnliche Belastung für den Fuß dar. Zudem verkürzen sie den Muskulatur- und Sehnenapparat am hinteren Bein. Selbst denjenigen, die keinerlei medizinische Kenntnisse besitzen, dürfte jetzt klar sein: eigentlich ein absolutes No-Go!
Durch den hohen Absatz wird der Fuß in eine unnatürliche Haltung gebracht, d.h. ein ständiger Druck wird auf den Fuß ausgeübt. Neben langfristigen orthopädischen Folgeschäden quälen schnell auch Blasen oder Hühneraugen die Füße. Hier können Pflaster, die nach Prinzip der feuchten Wundheilung arbeiten, zwar eine leichte Linderung bewirken, wirklich helfen tun sie aber nicht.
Wussten Sie, dass rund ein Drittel unseres Gewichtes auf der Ferse, ca. 40 % auf dem Fuß-Ballen und der Rest auf Rist (15%) und Zehen (13 %) liegt? Durch die Abrollbewegung beim Gehen wird unser Gewicht einmal dynamisch durch den Fuß geleitet. Hohe Absätze bewirken jedoch, dass, je höher die Absatzhöhe, umso mehr Gewicht verlagert sich aus dem hinteren Fußteil in den vorderen. Und das liebt der Mittelfußknochen überhaupt nicht. Denn je höher der Absatz, desto mehr Gewicht muss er alleine tragen. Und bei High Heels ab 10 cm Absatzhöhe sind das sage und schreibe 80 %. Fünfmal mehr als normal üblich! Bekommt weder dem Mittelfußknochen, noch unserem restlichen Knochengerüst.
Die Folgen sind nicht selten Belastungsbrüche im Mittelfußknochen und Deformierungen im Vorderfußbereich! Spreizfuß oder der schmerzhafte und zudem äußerst unschöne Hallux Valgus sind dabei vorprogrammiert.
Aber das ist längst nicht alles an Negativem! Denn durch das ständige Anheben der Ferse bei hohen Absätzen verkürzt sich die hintere Muskel- und Sehnenstruktur. Einzige Ausnahme: Sie betreiben wirklich täglich Ausdauersport plus Dehnungsübungen. Leider bemerkt man diese Sehnen-Verkürzung nicht sofort. Der Prozess findet sozusagen schleichend statt, die Sehne wird dicker und unflexibler.
Deshalb kann man, vor allem, wenn man auch noch einer sitzenden Tätigkeit nach geht, nur dazu raten: So wenig Absatz wie möglich, und wenn schon High Heels, dann so selten und so kurz wie möglich tragen.
Gönnen Sie Ihren Füßen ein belebendes Fußbad. Füllen Sie eine kleine Wanne mit lauwarmen Wasser und ein paar Tropfen ätherischem Öl. Pfefferminze z. B. hat einen kühlenden Effekt, Lavendel heilt beanspruchte Partien und Kamille macht die Haut weich. Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig, insbesondere zwischen den Zehen. So beugen Sie Pilzerkrankungen vor. Nun sind die Füße schon etwas beruhigt und auf eine intensive Pflege eingestimmt.
Vorsicht bei der Pediküre! Schneiden Sie Ihre Fußnägel immer gerade ab, da sie sonst einwachsen können. Scharfe Kanten können Sie vorsichtig abrunden oder mit einer Feile glätten. Probieren Sie aus, ob Ihnen eine normale Nagelschere genügt oder ob Sie zusätzlich noch eine Nagelfeile gebrauchen sollten. Diese sind häufig etwas gröber.
Gönnen Sie Ihren eingeschlafenen Füßen eine Extra-Massage. Mit einer reichhaltigen Creme massieren Sie die Füße mit weiten Bewegungen von den Zehen zum Knöchel, um sie zu stimulieren, zu entspannen und die Beweglichkeit zu fördern. Wenn Sie keine empfindlichen Fußsohlen haben, können Sie Ihre Füße auch durch eine kleine Reflexzonenmassage beleben. Hierzu sind Übungen mit dem Igel-Ball oder eine Massage mit einer weichen Körperbürste (immer zum Herzen hin!) sehr geeignet. Einfache Auf- und Abbewegungen der Füße lockern das Gelenk und lösen Blutstauungen.
Eine speziell entwickelte Creme, die vor allem gegen Risse und extrem trockene Haut wirkt, kann hier sinnvoll sein.
Versuchen Sie immer wieder (vor allem auch zu Hause) barfuß zu laufen. Befreien Sie Ihre Füße wann immer es geht von Socken und Schuhen, nichts mögen diese lieber als sich wohl und frei zu fühlen.
Gerade im Urlaub bieten Strand oder Steinwege eine gute Gelegenheit, die Reflexzonen Ihrer Füße zu stimulieren.