Kopfschmerz ist nicht gleich Migräne und Migräne ist nicht gleich Cluster-Kopfschmerz. Bei diesem handelt es sich um eine das Leben extrem stark beeinträchtigende neurologische Erkrankung mit mehrfach am Tag auftretenden Attacken zwischen 15 Minuten und drei Stunden, die mit extrem intensiven, einseitig stechenden Schmerzen im Bereich des Auges einhergehen. Kein Wunder also, dass Betroffene nahezu alles ausprobieren, was Abhilfe verspricht. Sie schlucken unkontrolliert Medikamente und suchen Abhilfe bei medizinischen Ganzheitskonzepten, an den Zähnen, an der Halswirbelsäule oder bei Fußfehlstellungen. Die Ergebnisse sind nicht nur meist frustrierend, sondern kosten mitunter auch noch viel Geld – denn einen Großteil dieser – mitunter obskuren - Behandlungen übernehmen die Krankenkassen nicht oder nur teilweise.
Erstmals scheint es nun so, als könnte die moderne Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie diesem Übel erfolgreich abhelfen. Denn die Implantation eines Mini-Neurostimulators zeigt, einer aktuellen, europaweit durchgeführten Multicenter-Studie* zufolge, überdurchschnittlich hohe Erfolge bei chronischem Cluster-Kopfschmerz.
Mit Hilfe des Mini-Implantats wird nämlich ein tief im Gesicht liegender Nervenknoten , Ganglion sphenopalatinum (SPG) genannt, stimuliert, welcher schon seit längerem als Übeltäter bei Cluster-Kopfschmerz bekannt ist. Die mit dem Implantat erzeugten elektrischen Ströme verursachen eine Art Betäubung des SPG und schalten so den Schmerz aus.
Das winzige (kleiner als eine Mandel) Mini-Implantat wird mit einem minimalinvasiven chirurgischen (ohne sichtbare Narben) Eingriff unter Vollnarkose eingesetzt und fixiert. Während des Eingriffs wird mit Hilfe der 3D-Bildgebung die richtige Lage des Stimulators am SPG überprüft. Dieser unterbricht mit Hilfe einer Nervenstimulation die Schmerzweiterleitung und die qualvolle Schmerzattacke wird beendet.
Die schnelle Schmerzlinderung sowie die Reduzierung der gefürchtete Cluster-Attacken ermöglicht Betroffenen ein völlig neues Lebensgefühl.
Für weitere Informationen steht die Redaktion gerne mit Auskünften in Facebook zur Verfügung.
*europaweit an insgesamt 77 Patienten (59 Männer und 18 Frauen von 20 bis 72 Jahre) durchgeführt
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