Die Angst vor Injektionen im Zusammenhang mit Impfungen ist eine weit verbreitete Erfahrung, die viele Menschen machen. Diese Angst kann von leichtem Unbehagen bis hin zu einer ausgeprägten Phobie reichen und verschiedene Ursachen haben, z. B. schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, eine allgemeine Angst vor Nadeln oder medizinischen Eingriffen oder einfach das Unbehagen, das manche Menschen beim Anblick von Blut oder medizinischen Instrumenten empfinden. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Ängste normal sind und dass es viele Möglichkeiten gibt, mit ihnen umzugehen.
Doch diese weltweite Angst vor dem Piks könnte eventuell bald der Vergangenheit angehören. Denn schon bald könnte man mithilfe von Microneedle Array Patches bei Masern und Röteln eine Impf-Effektivität von über 90 Prozent erreichen. Dies verspricht zumindest eine neue randomisierte Phase-1/2-Studie. In ihr wurden die Ergebnisse bei Masern und Röteln verglichen, wenn der Impfstoff entweder mit Hilfe eines “Microneedle Arra Patches” oder durch Injektion verabreicht wurde. Der Patch ist ein kleines Gerät, das wie ein Pflaster mit mikroskopisch kleinen Nadeln versehen ist, die schmerzlos in die Haut eindringen und den Impfstoff freisetzen. Die Studie wurde vom Medical Research Council und der Gambia Unit der London School of Hygiene & Tropical Medicine mit Unterstützung der Centers for Disease Control and Prevention durchgeführt.
Schon des längeren gilt das Einschleusen von Wirkstoffen mittels Microneedling als ein aussichtsreicher Ansatz, um die Nachteile der Wirkstoffabgabe mit einer Spritze zu umgehen.
Die Immunantwort auf die Verabreichung des Impfstoffs mittels Pflaster ist genauso stark wie bei der herkömmlichen Injektion. An der Studie nahmen 45 Erwachsene im Alter von 18 bis 40 Jahren, 120 Kleinkinder im Alter von 15 bis 18 Monaten und 120 Säuglinge im Alter von neun bis zehn Monaten teil. Mehr als 90 Prozent der Kleinkinder waren gegen Masern und alle Kleinkinder gegen Röteln geschützt. Dazu genügte die Verabreichung einer Dosis mittels Microneedle Array Patch.
Der verwendete Impfstoff ist weltweit erprobt und für seinen zuverlässigen Schutz bekannt. Die Tests ergaben auch keine Sicherheitsbedenken bei der Anwendung der Patches. Die Patches wurden von der Firma Micron Biomedical entwickelt und hergestellt. Das Unternehmen sponserte und unterstützte auch alle Aspekte der Studie. Weitere finanzielle Mittel wurden von der Bill & Melinda Gates Foundation zur Verfügung gestellt. Die Forscher hoffen, dass diese Pflaster dazu beitragen können, die sehr hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung zu erreichen, die notwendig ist, um Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln unter Kontrolle zu halten.
Gegenüber Injektionen haben die Patches zahlreiche Vorteile wie leichteren Transport und Entsorgung, sie müssen nicht gekühlt werden und können nach kurzer Einweisung auch von Freiwilligen verabreicht werden. Damit eignen sie sich beispielsweise sehr gut für den Einsatz in Afrika südlich der Sahara. Zu den Einschränkungen der ersten Studie dieser Art gehört die kleine Stichprobe. Außerdem waren alle Geimpften gesund. Details sind in The Lancet nachzulesen.
Gut zu wissen: Die Masernimpfung ist eine wichtige Maßnahme, um sich selbst und andere vor einer potenziell schwerwiegenden Krankheit zu schützen. Masern sind hochansteckend und können zu Komplikationen wie Lungenentzündung, Gehirnentzündung und sogar zum Tod führen. Die Impfung ist sicher und effektiv und wird in der Regel im Kindesalter verabreicht. Sie schützt nicht nur das individuelle Kind, sondern trägt auch zur Herdenimmunität bei, was bedeutet, dass eine ausreichende Impfrate dazu beiträgt, dass sich die Krankheit nicht leicht verbreiten kann, und somit auch diejenigen schützt, die nicht geimpft werden können, wie Säuglinge oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Es ist wichtig, den Impfplan einzuhalten und sicherzustellen, dass alle empfohlenen Dosen verabreicht werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Mindestens genauso wichtig ist die Rötelnimpfung als ein wichtiger Schutz vor der Rötelnvirusinfektion, die insbesondere während der Schwangerschaft schwerwiegende Komplikationen verursachen kann. Röteln können zu Fehlgeburten, Frühgeburten oder schweren Geburtsfehlern beim ungeborenen Kind führen. Die Impfung ist sicher und effektiv und wird in der Regel im Kindesalter verabreicht. Sie schützt nicht nur das individuelle Kind, sondern trägt auch zur Herdenimmunität bei, was bedeutet, dass eine ausreichende Impfrate dazu beiträgt, dass sich die Krankheit nicht leicht verbreiten kann. Die Impfung ist ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen, um die Ausbreitung von Röteln zu verhindern und Schwangere sowie ihre ungeborenen Kinder zu schützen.
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