Vermehrt hört man in den News die Nachricht über das Auftreten von Affenpocken (MPVX). Doch kaum jemand weiß, wie man sich, wenn infiziert, dem Virus gegenüber richtig verhält.
Wir haben die wichtigsten Fragen für unsere Leser zusammengefasst.
Affenpocken (Monkeypox, MPVX) bzw. das gleichnamige Virus sind sowohl mit den Menschenpocken- als auch den Kuhpockenviren verwandt und zählen zu den seltenen Infektionskrankheiten.
Eine Ansteckung durch den Bläscheninhalt oder den Schorf von betroffenen Hautstellen erfolgt durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch. Aber auch durch den Kontakt zu Geschwüren, Wunden im Mund oder mit Körperflüssigkeiten wie Speichel kann eine Übertragung erfolgen. Und leider trifft dies auch auf Textilien und Essgeschirr von am Affenpockenvirus erkrankten Person zu.
Nicht hinlänglich geklärt ist indes die Frage, ob sich das Virus auch beim Sex über Samenflüssigkeit oder Vaginalflüssigkeit übertragen kann. Keinesfalls ist das Risiko, sich mit Affenpocken zu infizieren, auf sexuell aktive Menschen beschränkt. Aber eine Ansteckung beim Sex ist möglich. Wer sich in der Schwangerschaft mit dem Virus ansteckt, kann dieses an das ungeborene Kind weitergeben. Auch, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Schwangere, die sich mit Affenpocken angesteckt haben, können das Virus an ihr ungeborenes Kind bzw. bei der Geburt weitergeben.
Die Ansteckungsgefahr besteht für den Zeitraum von meist zwei bis vier Wochen, in welchem Symptome sichtbar sind. Die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Beginn der Erkrankung (Inkubationszeit), liegt bei rund fünf bis 21 Tagen. Aber auch kürzere Inkubationszeiten sind, aufgrund der aktuellen Datenlage, in Einzelfällen möglich.
Die ersten Krankheitsanzeichen zeigen sich meist durch Fieber-, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Schmerzhafte Hautveränderungen, vor allem im Gesicht, an den Handflächen und Fußsohlen, in Form von Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen, treten in weiterer Folge auf. Möglich sind auch Haut- und Schleimhautveränderungen an Mund, Genitalien und Augen. Diese halten in der Regel zwischen zwei und vier Wochen an und heilen ohne Behandlung von selbst ab. Allerdings kann es dabei zu einer Narbenbildung kommen.
Wer bei sich oder vertrauten Personen den Verdacht auf eine Infektion mit dem Affenpockenvirus hat, muss das örtliche Gesundheitsamt informieren. Eine Impfung ist möglich, solange noch keine Symptome auftreten. Aber auch wer an sich selbst oder nahestehenden Personen ungewöhnliche Hautveränderungen feststellt, sollte einen Arzt aufsuchen und die Veränderungen abklären lassen.
Bereits seit 2013 ist in der Europäischen Union (EU) ein Pocken-Impfstoff zugelassen, der bei Personen ab 18 Jahren auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden kann. Impfen lassen sollten sich vor allem jene Personen, die ein erhöhtes Kontakt- und Ansteckungsrisiko aufweisen. Und dazu zählen u. a. Männer über 18, die gleichgeschlechtlichen Sex mit häufigem Partnerwechsel pflegen.
Die Grundimmunisierung erfolgt durch zwei Impfungen im Abstand von mindestens 28 Tagen. Wer in der Vergangenheit bereits gegen Pocken geimpft wurde, benötigt lediglich eine einmalige Impfstoffgabe. Die Impfung soll auch bei Personen mit Immundefizienz erfolgen.
Eine STIKO-Empfehlung zur Impfung gegen Affenpocken findet man hier
Quelle: PM der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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