Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine degenerative Erkrankung der Makula, des zentralen Teils der Netzhaut des Auges. Die Makula ist für das scharfe Sehen und das Erkennen von Details verantwortlich. AMD ist die häufigste Ursache für Sehverlust und Erblindung bei Menschen über 50 Jahren in den Industrieländern.
Die trockene AMD (auch atrophische oder nicht-exsudative AMD genannt): Diese Form ist für etwa 85-90% der AMD-Fälle verantwortlich. Sie entwickelt sich langsam und wird durch das Absterben von Photorezeptoren und die Bildung von Drusen (Ablagerungen) in der Makula verursacht. Dies führt zu einem fortschreitenden Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld.
Feuchte AMD (auch exsudative oder neovaskuläre AMD genannt): Diese Form ist weniger häufig, verursacht aber die meisten schweren Sehverluste bei AMD-Patienten. Sie entsteht durch die Bildung abnormer Blutgefäße hinter der Netzhaut, die leicht beschädigt werden und zu Flüssigkeitsaustritt und Blutungen führen können. Dies führt zu einem schnelleren und stärkeren Sehverlust im zentralen Gesichtsfeld.
Nun ists es britischen Forschern der Anglia Ruskin University gelungen, ein Gerüst zu entwickelt, auf dem sie Netzhautzellen vermehren, um sie später gegen abgestorbene Zellen auszutauschen. Dem Team um Barbara Pierscionek gelang es, die Zellen 150 Tage lang am Leben zu erhalten.
Die Gerüste werden aus nanofeinen Fasern aus dem hydrophoben Polymer Polyacrylnitril und dem wasserlöslichen Polymer aliphatisches Diamin durch Elektrospinnen hergestellt. Anschließend behandeln die Forscher das Gerüst mit dem Steroid Fluocinolonacetonid, das vor Entzündungen schützt und die Widerstandsfähigkeit der darauf angesiedelten Zellen erhöht.
“Wir haben zum ersten Mal gezeigt, dass Nanofasergerüste, die mit einer entzündungshemmenden Substanz behandelt wurden, das Wachstum, die Differenzierung und die Funktionalität von Netzhautzellen verbessern können. In der Vergangenheit züchteten Wissenschaftler Zellen auf einer ebenen Oberfläche, was nicht ausreichend gut funktioniert hat. Die 3D-Gerüste erwiesen sich als weitaus effektiver”, so Pierscionek. Damit sei die Voraussetzung geschaffen worden, Zellen für eine Transplantation zu züchten und so den Erblindungsprozess zu stoppen.
“Ein aufregender Durchbruch, der potenziell Millionen von Menschen weltweit helfen könnte”, so Pierscioneks Einschätzung. Von einem Einsatz beim Menschen sind die Forscher allerdings noch weit entfernt. Vor einer Zulassung sind noch viele Tests und klinische Studien nötig. Die Chancen für einen Erfolg stehen nicht schlecht. Pierscionek und ihr Team haben bereits eine neue Behandlung für den Grauen Star entwickelt, wie pressetext berichtete.
Die genauen Ursachen der AMD sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Risikofaktoren, die die Entwicklung der Krankheit begünstigen können. Dazu gehören das Alter (AMD tritt häufiger im höheren Lebensalter auf), Rauchen, genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung und Bluthochdruck.
Die Symptome der AMD können je nach Form variieren, gehören aber zu den häufigsten:
Es ist wichtig, dass Menschen, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen lassen, um Anzeichen einer AMD frühzeitig zu erkennen. Obwohl es derzeit keine Heilung für AMD gibt, können verschiedene Behandlungsmethoden den Krankheitsverlauf verlangsamen oder das Fortschreiten der feuchten AMD verhindern. Dazu gehören intravitreale Injektionen (Medikamente, die direkt in das Auge eingebracht werden), photodynamische Therapie und Lasertherapie.
Darüber hinaus ist ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und dem Verzicht auf das Rauchen ebenfalls wichtig für die Augengesundheit und kann das Risiko für AMD und andere Augenerkrankungen senken.