Das Glaukom, auch grüner Star genannt, ist eine schwere chronische Augenerkrankung, die zu den wenigen Krankheiten gehört, die von den Betroffenen nicht oder zu spät erkannt werden. Vom Patienten weitgehend unbemerkt, da schmerzfrei, sterben Nervenfasern in der Netzhaut und im Sehnerv ab, was zu einem irreparablen Sehschaden führt.
Rechtzeitig erkannt, ist diese Augenerkrankung heute gut behandelbar. Es gibt zahlreiche Glaukommedikamente, die zwar lebenslang angewendet werden müssen, aber die eine weitere Verschlechterung der Sehkraft oder gar ein Erblinden verhindern können.
Wenn also die Augenärzte zu einer Aktion Sehnerv-Check aufrufen, so ist damit beabsichtigt, Glaukomerkrankungen frühzeitig zu erkennen und somit eine Vielzahl „unnötiger“ Erblindungen zu vermeiden.
Der Initiativkreis zur Glaukom-Früherkennung wirbt mit dem Motto: „ Retten Sie Ihr Augenlicht!“ für solche Früherkennungsuntersuchungen, die vom Augenarzt schmerzlos und ohne großen Zeitaufwand durchgeführt werden.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Grüner Star auch die Psyche der Betroffenen stark belasten kann: Schließlich kann die fortschreitende Schädigung des Sehnervs ohne adäquate Behandlung zur Erblindung führen. Kein Wunder, dass nicht nur die Glaukom-Diagnose, sondern auch eine mögliche Operation oder weitere Einschränkungen beim Sehen die Patienten mehr oder weniger stark ängstigt. Man weiß auch längst, dass Stress sowie eine individuelle psychische Überlastung die Entwicklung einer Glaukom-Erkrankung negativ beeinflussen können. Eine gute und umfassende Versorgung von Glaukompatienten sollte schon aus diesen Gründen psychosomatische Aspekte berücksichtigen und einbeziehen.
Personen jenseits des 40. Lebensjahres sollten mindestens alle zwei Jahre eine solche Früherkennungsuntersuchung vornehmen lassen, ältere Menschen und solche mit familiärer Glaukombelastung sowie auch Patienten mit Gefäß- und Kreislauferkrankungen entsprechend öfter. Da sich die Erkrankung schleichend entwickelt, sind es meist Menschen im höheren Lebensalter, bei denen ein Glaukom diagnostiziert wird , wenn sie zum Beispiel wegen einer Brille zum Augenarzt gehen.
Entgegen der früheren Annahme, dass immer ein erhöhter Augeninnendruck ein Glaukom anzeigt, weiß man heute, dass auch die Durchblutung des Sehnervs eine wesentliche Rolle bei der Entstehung eines Glaukoms spielt. Deshalb wird beim Augenarzt neben der Messung des Augeninnendrucks auch der Sehnervenkopf genau untersucht, sowohl auf mechanische Schädigungen als auch auf einen Durchblutungsmangel. Außerdem wird das Gesichtsfeld gemessen, um eventuell vorhandene Ausfälle oder Einschränkungen feststellen zu können.
Sollte eine Glaukomerkrankung diagnostiziert worden sein, so wird diese in den allermeisten Fällen mit Augentropfen behandelt. Für schwerere Fälle besteht auch noch die Möglichkeit einer Laserbehandlung oder einer Operation.
Während die früheren Glaukom-Augentropfen vor allem das Ziel hatten, einen erhöhtenAugeninnendruck zu senken, haben moderne Glaukommedikamente zwei Wirkansätze:
Sie senken den Augeninnendruck und stabilisieren die Augendurchblutung. Dieser relativ neue Aspekt erfasst auch alle die Erkrankungen, die auf eine mangelhafte Durchblutung des Sehnervs hervorgerufen werden, ohne dass der Augeninnendruck wesentlich erhöht ist.
Der grüne Star gilt als häufigste Ursache für Erblindung in der westlichen Welt. Aufhalten lässt sich das Fortschreiten des Augenleidens durch Augentropfen, die vom Augenarzt verordnet werden. Neue Studien belegen nun, dass eine Laserbehandlung ähnlich wirkungsvoll sein kann wie eine medikamentöse Behandlung. Anlässlich des Weltglaukomtages am 12. März empfehlen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) daher, Lasern als Alternative zu Augentropfen bei einigen Formen des grünen Stares anzubieten, die noch nicht sehr stark fortgeschritten sind. Lasern ist eine Kassenleistung.
Auch ohne weitere Augenerkrankung ist das Trockene Auge oder Sicca-Syndrom für sich gesehen eine chronische Augenerkrankung, die augenärztlich behandelt werden muss. Denn unbehandelt oder falsch behandelt führt es zu dauerhaften Schädigungen an Horn- und Bindehaut, die das Sehvermögen gefährden.
Das Sicca-Syndrom beruht auf einer Störung des Tränenfilms, die sowohl in einer Verminderung der Tränenmenge als auch einer fehlerhaften Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit bestehen kann. Als Ursachen dieser vermehrt auftretenden Störungen werden die Schadstoffbelastung der Luft, die Arbeit am Bildschirm und die Ausbreitung von Allergien genannt. Auch einige Medikamente verursachen ein trockenes Auge, wie zum Beispiel Beta-Blocker oder Psychopharmaka.
Bemerkbar macht sich das Trockene Auge für die Betroffenen in einer Rötung der Augen mit Brennen oder Juckreiz, in Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit und den sogenannten „müden Augen“. So widersprüchlich es klingt, auch die Erscheinung von vermehrtem Tränen der Augen kann ein Zeichen eines Trockenen Auges sein, was deshalb auch als „Paradoxes Tränen“ bezeichnet wird.
Es ist dringend davon abzuraten, diese Symptome eines Trockenen Auges mit dem Auswaschen des Auges mit Wasser anzugehen, da dies die Tränenschicht zusätzlich schädigt.
Zur Behandlung stehen Tränenersatzflüssigkeiten, oft auch als „Künstliche Tränen“ bezeichnete Arzneimittel, in Form von Augentropfen oder Augengel zur Verfügung, die den fehlenden oder verminderten Tränenfilm ergänzen.
Bei Glaukompatienten treten die Erscheinungen des Trockenen Auges verstärkt auf, da durch die Glaukomerkrankung die Tränenproduktion sowie so schon um fast ein Viertel gegenüber Gesunden reduziert ist. Dazu kommt die notwendige Daueranwendung von Augentropfen, die ihrerseits die Augenoberfläche angreifen und den Tränenfilm schädigen können. So kann unter der Glaukomerkrankung eine weitere Augenerkrankung, nämlich die des Trockenen Auges, sehr schnell entstehen.
Nach neuesten Erkenntnissen sind es aber nicht die Wirkstoffe dieser Augentropfen, sondern vielmehr die Konservierungsstoffe, die diese unerwünschten Nebeneffekte haben. Somit ist es sehr wichtig, bei Glaukompatienten Augentropfen ohne Konservierungsstoffe zu verwenden, um ein zusätzliches Augenleiden zu vermeiden.
Verschiedene ältere Glaukommedikamente haben schon seit einiger Zeit auf diese Zusätze verzichtet, und seit neuestem ist auch ein modernes Therapeutikum mit dem Wirkstoff Dorzolamid aus der Klasse der Carboanhydrasehemmer im Markt, das keineKonservierungsstoffe enthält. Mit diesem Medikament, das unter dem Warenzeichen TrusoptâS erhältlich ist, wird es möglich, Glaukompatienten eine moderne Therapie angedeihen zu lassen, ohne sie einer zusätzlichen Belastung durch das Trockene Auge auszusetzen.
Glaukom
Grüner Star
Augenerkrankungen
Laser