Schokolade, Kuchen, Softdrinks, und Co. – alles von vielen heißgeliebte Leckereien, die aber eine Menge Zucker enthalten. Auch wenn man weiß, dass sie die Entstehung von Karies begünstigen, trotzdem wird vielfach beherzt zugegriffen. Schon deswegen muss man seine Zähne schützen!
Die vier Säulen der Kariesprophylaxe lauten:
Zahngesunde Ernährung
gewissenhafte Zahnpflege
stärkende Fluoride und
zahnärztliche Vorsorge
Zähne freuen sich vor allem über Lebensmittel, die zuckerarm sind und wenig Säure enthalten. Daher sollten regelmässig Vollkornbrot, Getreidegerichte, Obst, Salate und Rohkost auf den Tisch kommen. Bissfeste Speisen regen durch das Kauen den Speichelfluss an, Essensreste werden abtransportiert, gefährliche Säuren neutralisiert.
Um den Zahnschmelz, der selbst zum großen Teil aus Kalzium-Phosphaten besteht, von Anfang an widerstandsfähiger zu machen, hilft eine ausreichende Zufuhr von Kalzium. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt diese bei 1.000 Milligramm pro Tag für Erwachsene. Daher sollten auch Milch und Milchprodukte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
Wer germe säurehaltige Getränke wie Softdrinks, Fruchtsäfte oder Sportlergetränke zu sich nimmt, sollte diese am besten in großen Schlucken konsumieren. So verkürzt sich der Kontakt zwischen Säure und Zahn. Ebenso kann nach süßen und sauren Speisen ein Schluck Wasser sowie das Ausspülen des Mundes bei der Neutralisierung helfen.
Eine in vielen Ländern vorgenommene Trinkwasserfluoridierung ist ein wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe, denn es macht die Zähne widerstandsfähiger gegen die Säureattacken und hilft sogar dabei, den Zahnschmelz zu regenerieren. In Deutschland verbietet das Lebensmittelrecht jedoch diese Anreicherung.
In der EU sowie in den meisten Regionen Deutschlands liegt die Fluoridkonzentration im Leitungswasser unter 0,3 mg Fluorid/l. Mineralwasser unterscheiden sich je nach Region. Hier gilt ein europaweiter Grenzwert von 5 mg/l. Insgesamt nimmt der Europäer über Wasser und Getränke auf Wasserbasis jedoch nur 0,13 mg Fluorid pro Tag auf.1,2
Teetrinker nehmen hingegen mehr Fluorid zu sich. Ein Liter schwarzer oder grüner Tee liefert im Durchschnitt 1-2 mg Fluorid.3
Auch in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Vollkorn- und Milchprodukten lassen sich Spuren von Fluorid finden. Doch über die Nahrung nehmen die Menschen hierzulande nur rund 15 bis 20 Prozent des für den Zahnschutz notwendigen Fluoridbedarfs auf. Durch den Einsatz von fluoridiertem Speisesalz kann die Zufuhr ganz einfach erhöht werden. Die karieshemmende Wirksamkeit von Fluoridsalz ist in zahlreichen Studien belegt. Das Fluorid wirkt direkt an der Zahnoberfläche und schützt so den Zahnschmelz vor Säuren. Und die Wirkung hält an: Auch nach 30 bis 120 Minuten ist die Fluoridkonzentration im Speichel noch erhöht. Aber: Wenn Salz, dann Jodsalz mit Fluorid.
Immer wieder kommen Bedenken hinsichtlich der Verwendung und Dosierung von Fluorid auf, da dem Spurenelement ein möglicherweise nervenschädigender Effekt unterstellt wird. Eine aktuelle Untersuchung des Leibniz-Instituts an der TU Dortmund hat dazu eine Vielzahl an Studien untersucht, das Fazit: „Bei der aktuellen Fluoridexposition in Europa besteht kein Anlass zur Besorgnis.“ Die Gefahr einer Überdosierung besteht nur, wenn zu viele Fluoridquellen falsch miteinander kombiniert werden. Bei Erwachsenen kommt das in der Regel nicht vor.
Gut zu wissen: Nutzen Kinder jedoch gleichzeitig fluoridierte Zahnpasten, Speisesalz und Fluoridtabletten, kann sich bis zum sechsten Lebensjahr eine Fluorose bilden – die weißen Schmelzflecken sind jedoch harmlos und lediglich ein ästhetisches Problem.
Weitere Informationen findet man bei Informationsstelle für Kariesprophylaxe
Guth, S. et al.: Toxicity of fluoride: critical evaluation of evidence for human developmental neurotoxicity in epidemiological studies, animal experiments and in vitro analyses. Arch. Toxicol (2020) ↩
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: Fluorid, 1. Ausgabe 2015. ↩
https://www.bzfe.de/inhalt/tee-gesund-trinken-28491.html ↩
Karies
Tee
Jod
Mineralsalze