Bei einer MCAS (engl: MCAD) handelt es sich um eine sehr seltene, fast immer mehrere Organe betreffende (systemische) Erkrankung, mit entzündlichen Beschwerden. Allerdings weiß man nur sehr wenig über dieses, zu den seltenen Krankheiten zählend Syndrom. Denn eine Aktivierung der Mastzellen muss nicht zwangsläufig durch eine MCAD verursacht werden.
Dr. Katja Aschenbrenner erklärt dazu: “Mastzellen sind Immunzellen, die im Körper als erste Abwehrstelle Botenstoffe gegen Viren, Parasiten und Bakterien einsetzen. Außer Kontrolle geraten, verursachen sie eine Vielzahl an Symptomen im ganzen Körper.”
Noch viel erschreckender ist jedoch, dass der ärztliche Wissensstand um MCAS nur sehr gering ist. Es mag verständlicher sein, wenn man weiß, dass die Diagnose zur MCAS einem lange währendem Detektivspiel gleich kommt. Denn die Symptome können sowohl durch die außer Takt geratenen Mastzellen hervorgerufen werden. Sie können aber auch ihren Ursprung woanders, wie z.B. bei Allergien, entzündliche Erkrankungen, etc.etc. haben. Heißt im Klartext, Symptome beweisen hier gar nichts - oder nur ganz wenig. Das beliebte Ausschlußkriterium fällt also weg.
Besteht also ein Verdacht auf eine MCAS, so muss dieser sehr mühsam verfeinert werden. Ansprech-Ärzte sind neben dem Hausarzt, Hämatologen, Gastroenterologen und Allergologen.
Keine Frage: Diese Symptome können auch zu einer Vielzahl anderer Krankheiten gehören. Dazu zählen beispielsweise Anaphylaxien oder Trigger wie histaminhaltige Nahrungsmittel, Getränke, Temperaturwechsel, Duftstoffe oder Gerüche, emotionaler Stress oder anstrengende körperliche Betätigungen. Aber auch kardiologische oder neurologische Krankheitsbilder sind, um nur einige Fachgebiete zu nennen, vertreten. So wie ein Chamäleon seine Farbe blitzschnell wechseln kann, so tut es auch diese Krankheit.
Und natürlich mit ein Grund, warum die meisten Betroffene oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, ehe sie eine Diagnose bekommen, die scheinbar verschiedene Erkrankungen zu einem schlüssigen Bild zusammenfügt. Denn bis heute ist MCAS eine weitgehend unerforschte Krankheit.
Jeannette Grametzki gehört zu den Betroffenen und musste am eigenen Leib erleben, wie schwierig und langwierig eine richtige Diagnose bei MCAS sein kann. Ihre dazu gemachten Erfahrungen, aber auch ihr gesammeltes Wissen gibt sie nun an andere Betroffene in einem Buch1 weiter. Sie hat sich dazu kompetente Hilfe, durch die auf MCAS spezialisierte Medizinerin Dr. med. Katja Aschenbrenner geholt, die mit der notwendigen Fachkenntniss in Infoboxen Fragen zu MCAS erklärt.