Ein gesunder Körper braucht eine ausgewogene und gesunde Ernährung, Bewegung und Ausgleich. Im stressigen Alltag gehen allerdings oft genug die vielen guten Vorsätze für eine gesünderes Leben über Bord, einfach weil keine Zeit mehr bleibt. Viele greifen dann zu Nahrungsergänzungsmitteln, um zumindest ihren Mineral- und Vitaminhaushalt in Balance zu halten. Dabei gibt es viele Kritiker, was synthetische Nahrungsergänzungsmittel angeht. Zu den vielen synthetischen Produkten gibt es allerdings zahlreiche Alternativen, die sogenannten natürlichen Nahrungsergänzungsmittel. Doch was ist das eigentlich? Ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel?
Bei den natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln lassen sich pflanzliche und tierische Erzeugnisse unterscheiden. Die natürlichen Produkte sind schonend hergestellt und möglichst naturbelassen. Der Gehalt an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen ist hoch. Dennoch besteht weniger die Gefahr der Überdosierung.
Bei den synthetischen, im Labor hergestellten Produkten ist der Reinheitsgrad sehr hoch. Den hohen Reinheitsgrad können die natürlichen Produkte nicht erreichen. Sie enthalten immer Begleitstoffe, die so auch in der ursprünglichen Substanz vorkommen. Genau diese Begleitstoffe machen sie so wertvoll. Sie enthalten Vorstufen von Vitaminen, wie das Pro-Vitamin A, und auch Enzyme, die es dem Körper wesentlich erleichtern, die gesunden Inhaltsstoffe zu verwerten. Daher haben natürliche Nahrungsergänzungsmittel häufig einen höheren Wirkungsgrad. Die sogenannte Bio-Verfügbarkeit ist viel höher.
Natürliche Nahrungsergänzungsmittel enthalten die Vitamine in einer aktiven Form, beispielsweise Vitamin B12 Tropfen. Mineralstoffe liegen als organische Verbindung vor. Sie enthalten keine unnatürlichen Zusatzstoffe. Die überall erhältlichen Nahrungsergänzungsmittel sind jedoch meistens künstlich hergestellt. Sie sind in ihrer Struktur fast mit den natürlichen Nährstoffen identisch.
Im Herstellungsprozess sind sie allerdings ganz anders. Das kann der Grund sein, warum der Körper anders darauf reagiert. Der menschliche Körper ist schon seit jeher dafür ausgelegt, Stoffe aus der Natur zu verwerten.
Über Superfoods wird in den letzten Jahren viel geredet und viel geschrieben. Dazu gehören verschiedene Beeren, Samen und Früchte. Die sogenannten Superfoods zeichnen sich dadurch aus, dass sie enorm viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Oft kommen sie aus exotischen Ländern. Dazu gibt es auch heimische Alternativen. Heidelbeeren sind ebenso gesund wie Acai-Beeren. Schwarze Johannisbeeren ersetzen die sagenumwobenen Goji-Beeren vollends und anstelle von Quinoa eignet sich Buchweizen.
Besonders gelobt werden beispielsweise Chiasamen, die sich durch die langweiligeren Leinsamen vollwertig ersetzen lassen. Nüsse, Mandeln, Samen und fetter Fisch haben ebenso viele Nährstoffe wie Avocados. Anstelle von Matchapulver eignet sich fein gemahlener Grüntee, um einen gesunden Aufguss zu machen. Die Alternativen enthalten die gleiche Nährstoffzusammensetzung wie die Superfoods. Einige der Superfoods lassen sich mit relativ einfach im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank ziehen: Ingwer, Sprossen, Goji-Beeren, Süßkartoffeln oder Cranberrys.
Wer sich perfekt ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel. Dabei ist der menschliche Körper in der Lage, gelegentliche Fehltritte bei der Ernährung zu verzeihen. Wer also einen Tag mal nicht so gesund isst, muss nicht gleich mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen. Doch die Realität sieht bei den meisten leider so aus, dass die Ernährung selten perfekt ist. Dann sind hochwertige Nahrungsergänzungsmittel eine große Hilfe, je natürlicher desto besser. Es fehlt häufig einfach an der erforderlichen Zeit, um gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, oder es sind nicht ausreichend Fachkenntnisse vorhanden, wo es die richtigen Lebensmittel zu kaufen gibt und wie sie zuzubereiten sind. So gibt es viele gesunde Lebensmittel, die einfach nicht vielen Menschen schmecken, wie Rosenkohl oder Löwenzahn. Dann sind Nahrungsergänzungsmittel einfach nur sehr praktisch, um diese Defizite auszugleichen.
Es gibt sie überall zu kaufen: in Supermärkten, in Drogeriemärkten, Apotheken und auch online. Die Nachfrage ist demzufolge enorm. Einer Umfrage der Verbraucherzentralen zufolge haben 2021 etwa 50 Prozent der Befragten in den letzten sechs Monaten Nahrungsergänzungsmittel eingekauft. Fünf Jahre zuvor waren es nur etwa 33 Prozent.
Deutschland ist innerhalb Europas eines der Länder mit einem besonders großen Markt für Nahrungsergänzungsmittel. In den vergangenen Jahren sind auch immer mehr natürliche Mittel dazugekommen. Dabei ist anzumerken, dass Frauen häufiger zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen als Männer, und sie auch regelmäßiger einnehmen. Auffällig bei dieser Umfrage war, dass Menschen, die sich ohnehin bewusster ernähren und gesund leben, eher zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen als beispielsweise Übergewichtige. Zudem steigt im Alter die Wahrscheinlichkeit der Einnahme. In den USA sind Nahrungsergänzungsmittel sogar noch viel beliebter. Etwa die Hälfte der Erwachsenen Bevölkerung nimmt mindestens ein Präparat ein, und zwar bereits seit mehr als 20 Jahren.
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