Ausgewiesene Fischkenner wurden vom Rundfunksender WDR 5 zum Räucherlachs-Test eingeladen. Die Älteren erinnern sich noch: Räucherlachs war einmal Luxusprodukt, das für bedeutende Anlässe wie Weihnachten und Sylvester vorbehalten war. Die Luxus-Zeiten sind allerdings längst vorbei. Heute ist Lachs – dank Aquafarming – Massenware und in jedem Supermarkt für kleines Geld erhältlich. Kein Wunder, dass Lachs die Verbrauchsstatistik für Fisch anführt; dicht gefolgt vom Fischstäbchenfisch Alaska-Seelachs (der übrigens mit dem Lachs nicht verwandt ist) und dem Hering.
Zwölf Sorten verpackten Räucherlachs hatten die Tester in der Blindverkostung zu probieren, eingekauft in Supermärkten und beim Discounter. Es gab viermal Wildlachs, die anderen Fische stammten aus Aquakulturen. Weder die Auswahl noch die Bewertung der Produkte erhebt den Anspruch streng wissenschaftlicher Kriterien, geben aber doch eine gewisse Orientierung. Insgesamt waren die Juroren positiv überrascht: Viele Produkte waren gut oder befriedigend, kein einziges mangelhaft. Selbst der Lachs mit der schlechtesten Bewertung hat lediglich „nach nichts“ geschmeckt, was zwar enttäuschend ist, aber für Fisch-Verhältnisse vergleichsweise harmlos.
Was am häufigsten Anlass zur Kritik gab: das Lachsfleisch war zu weich, zu blass und hatte kein Aroma. Ganz hervorragend fanden die Tester einen irischen Atlantiklachs aus biozertifizierter Hochsee-Aquakultur, der allerdings auch seinen Preis hat. In diesem Fall ist dann der Preis auch mal ein Kriterium für Qualität.