Sie wird erst auf dem AHA in USA offizielle vorgestellt, doch die Meldungen dazu wurden bereits publiziert. Sie sind, im Gegensatz zu den Daten vom ESC, von ganz anderer Aussage in ihrer Begründung bezüglich Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse durch hochdosierte Omega-3-Fettsäuren. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Das verbleibende kardiovaskuläre Risiko bleibt trotz Statinen bestehen, doch Ergebnisstudien mit lipidorientierten Therapien, die über das LDL-C (Low-Density Lipoprotein Cholesterin) hinausgehen, haben keinen zusätzlichen Nutzen gezeigt. Die Triglycerid-Erhöhung ist ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Hochdosierte Eicosapentaensäure (EPA) reduziert triglyceridreiche Lipoproteine, ohne LDL-C zu erhöhen. Omega-3-Fettsäuren haben einen postulierten pleiotrophen kardioprotektiven Nutzen über die Triglyceridsenkung hinaus. Bis heute hat keine große, multinationale, randomisierte klinische Studie bewiesen, dass die Senkung der Triglyceride auf die Statintherapie die kardiovaskulären Ergebnisse verbessert”.
Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-3b-REDUCE-IT-Studie hatte sich als Ziel die Untersuchung gesetzt, „ob die Behandlung mit Ikosapent Ethyl im Vergleich zu Placebo ischämische Ereignisse bei mit Statinen behandelten Patienten mit hohen Triglycerid-Werten bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko reduziert“. Aufgenommen in die 5 Jahre andauernde Studie wurden 8000 Männer und Frauen in 470 Zentren im Alter 45≥ Jahren mit nachgewiesener Herz-Kreislauf-Erkrankung oder im Alter von 50 ≥ Jahren mit Diabetes mellitus und einem zusätzlichen Risikofaktor. Sie erhielten entweder Placebo oder ein hochdosiertes Omega-3-Fettsäuren-Derivat mit 4 g pro Tag. Als gemeinsamen primären Studienendpunkt hatte man eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall, koronarer Revaskularisierung oder instabiler Angina gesetzt. Und diese Ereignisse konnten in der Studie um 25 % reduziert werden! Dazu muss erwähnt werden, dass alle behandelten Patienten ja bereits mit Statinen vorbehandelt waren und LDL-Werte von weniger als 100 mg/dl aufwiesen.
Es bleibt also spannend, was die weiteren Daten zur Studie im November 2018 auf dem AHA in Chicago noch zeigen werden!