Was genau hinter den Begriffen Placebo und Nocebo steckt, hinterfragte die Zeitschrift Gute Pillen - Schlechte Pillen in der Ausgabe 1/2018.
Placebo bedeutet übersetzt ich werde gefallen. Und nicht selten kann der Placebo-Effekt zum Beispiel das Schmerzempfinden bei Patienten austricksen und Beschwerden lindern, obwohl die Tablette nur aus Zucker hergestellt wurde. Also völlig wirkstofffrei ist. Unerwünscht ist hingegen der Nocebo-Effekt. Nocebo bedeutet ich werde schaden. Dieser Gedanke taucht dann gerne bei Patienten auf, die den Beipackzettel ihres Medikaments aufmerksam studieren und auf die Unerwünschte Wirkungen stoßen. Was da alles passieren könnte: Hautjucken, Ausschlag, Blutungen…
Solche unerwünschte Wirkungen1 sind zwar eine reale Möglichkeit, treten aber nicht zwangsläufig auf. Aus der Kenntnis der Nebenwirkungen wird aber manchmal eine selbsterfüllende Prophezeiung: Der Nocebo-Effekt verändert die Wahrnehmung des Patienten, erhöht die Aufmerksamkeit und kann dazu führen, dass körperliche oder seelische Reaktionen allein dadurch entstehen oder der Patient sie als solche betrachtet. Gerade dann kommt es auf eine besonders gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient an, die das Bild vom Schaden und Nutzen des Medikaments geraderückt.
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