Es gibt „7 R“-, „6 R“- und 5 R“-Regeln, – nicht alle sehr originell formuliert bzw. leicht zu merken, wenn zum Beispiel jede Forderung mit „Der (die, das) Richtige…“ beginnt . Sehr bedenkenswert ist aber eine „4 R-Regel“, welche der Autor eigentlich seit seinen Kindertagen bis heute befolgt, ohne sie in dieser Diktion gekannt zu haben: Refuse! Reduce! Re-use! Repair!
Refuse!: Nicht alles annehmen bzw. einlösen So bekommt man etwa als BahnCard-Inhaber immer wieder Gutscheine für die kostenlose Mitreise einer Person/PartnerIn, wenn man bis zu einem bestimmten Datum selbst eine Fahrkarte kauft. Dann überlegt man, ob man in dieser Zeit nicht doch irgendwohin fahren sollte/müsste/könnte. Die Bahn erhält den Preis für einen Fahrschein, und ein Platz, der sonst ohnedies leer bliebe, wird halt besetzt. Oder in der Zeitung findet sich ein „Gutschein über „30% auf Alles“. Also geht man in das Geschäft um etwas einkaufen, ohne wirklich ein Bedürfnis zu haben (ein Bedürfnis ist in der Volkswirtschaftslehre der „empfundene Mangel und der Wille, diesen Mangel zu überwinden“) .Ein Kollege erzählte einmal belustigt, seine Frau sei schon wieder heimkommen mit der Botschaft, sie habe 250 Euro „gespart“, weil sie bei der Ankündigung einer 25 %igen Reduktion etwas gekauft hatte, was vorher 1000 Euro gekostet hatte.
Reduce!: Immer weniger kaufen, kochen, bevorraten! Warum gibt es alles im Doppel-, Dreifach- oder gar 6-fach-Pack billiger? Dann liegt vieles zuhause herum, wie bei mir etwa Radiergummi, oder Glühbirnen im Mehrfachpack. Nie zuviel kochen! Friedrich Torberg erzählte die Geschichte von der Tante Jolesch, deren Essen immer allen Gästen hervorragend geschmeckt hatte. In ihrem Nachlass fand man dann eine Eintragung auf der 1. Seite ihres Kochbuchs: „Koche immer etwas zu wenig!“ Gleiches gilt für die Bevorratung: Die Inhaberin einer Pension im Pitztal, wohin ich seit 20 Jahren zum Schisport auf den Gletscher fahre , hatte einmal einen hervorragenden Koch angestellt. Sie entließ ihn aber bald, da er nicht die Haushaltsführung beherrschte, sondern immer zuviel einkaufte. In Deutschland soll, heißt es, etwa ein Drittel der eingekauften Lebensmittel weggeworfen werden, da sie verdorben sind oder das Ablaufdatum schon lange überschritten ist
Re-use! Viele Gegenstände lassen sich auch anderweitig wiederwerten. Unsere „Wegwerfgesellschaft“ sollte ein Ende haben. Das gilt für Kleider, aber auch Möbelstücke u.a. Man sagt, die heutigen Geräte würden für eine Anwendungsdauer von etwa 10 Jahren gebaut. Meine Geschirrspülmaschine hält schon weit über 30 Jahre , wobei nur einmal eine kleine Reparatur nötig war. Und damit sind wir beim 4. R:
Repair! Kürzlich war zu lesen, dass Prinz Charles seine Schuhe und seine Anzüge reparieren läßt. Freilich wird er wohl Maßschuhe von Church oder einem anderen renommierten Maßschuhmachermeister, oder Maßanzüge aus der Londoner Savile Row tragen. Aber auch bei uns in Deutschland nehmen die „Reparatur-Cafes“ und wie sie sich nennen zu, wo man unter Anleitung Haushaltsgeräte usw. instandsetzen kann.
Ein Modewort kommt hier zur Geltung: Nachhaltigkeit!
Corona
Nachhaltigkeit