Weltweit sind ca. 1 Milliarde Menschen von dieser Erkrankung betroffen, in Deutschland sind es ca. 26 Millionen Menschen. Schlafapnoe-Patienten haben ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bis zu 10-mal häufiger treten Schlaganfälle auf. 90 % der Betroffenen bleiben unbehandelt. Die Folgen einer unerkannten Schlafkrankheit bleiben oft unbemerkt. An Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall stirbt fast jeder zweite Betroffene.
Die schlafbezogene Atmungsstörung Schlafapnoe ist hier ein wichtiger Mitverursacher. Bei der Schlafapnoe leiden die Betroffenen unter nächtlichen Atemstillständen, den Apnoen. Diese können bis zu 400 Mal pro Nacht auftreten, ohne dass der Betroffene sie bemerkt. Sie dauern bis zu zwei Minuten und sind für den Körper mit hohem Stress und Bluthochdruck verbunden, von dem 50 Prozent aller Schlafapnoiker betroffen sind. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ist dadurch deutlich erhöht.
Viele Hausärzte berücksichtigen dies noch zu wenig. Tatsächlich ist die Schlaganfallhäufigkeit bis zu 10-mal höher bei Menschen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen. Bei etwa 60 Prozent aller Schlaganfallpatienten liegt eine schlafbezogene Atmungsstörung wie die Schlafapnoe vor. Viele Schlaganfälle könnten also durch bessere Diagnostik und Therapie vermieden werden. Dennoch gelten Schlafstörungen als Bagatelle und nur 10 % aller Betroffenen werden behandelt.
Eine der effektivsten Behandlungsmöglichkeiten der Schlafapnoe ist die Behandlung mit einer Atemtherapiemaske (nCPAP-Therapie), die zu einer raschen Besserung der Beschwerden führt. Auch US-Präsident Joe Biden benutzt übrigens eine solche Maske. Nach der Diagnose einer Schlafapnoe ist die CPAP-Therapie häufig die Therapie der Wahl. CPAP ist die englische Abkürzung für “Continuous Positive Air Pressure” und bedeutet, dass dem Betroffenen über ein Atemtherapiegerät mittels eines Luftschlauches und einer Atemmaske ein kontinuierlicher Luftstrom durch Nase und Mund zugeführt wird. Dadurch werden die oberen Atemwege während des Schlafes frei gehalten und die Atmung stabilisiert. Seit ihrer Erfindung vor über 30 Jahren wurden die Geräte ständig weiterentwickelt. Heute sind sie extrem leise und komfortabel. Zudem ist eine digitale Therapiebegleitung möglich geworden: Der behandelnde Arzt kann die Werte des Gerätes aus der Ferne direkt einsehen und gegebenenfalls sofort reagieren, wenn eine Änderung der Therapie notwendig ist.
So ist auch mit Schlafapnoe ein normales Leben ohne Einschränkungen möglich. Denn mit der richtigen Therapie lassen sich Langzeitfolgen vermeiden und die Betroffenen gewinnen wieder die Kraft und Energie für einen gesunden Alltag und Herausforderungen aller Art - auch die einer US-Präsidentschaft.
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