Zurück im Arbeitsalltag scheint schnell alles zu viel – allein der Gedanke an die zahllosen unbeantworteten E-Mails lassen den Weg ins Büro manchmal unüberwindbar erscheinen. Dieses, in der psychologischen Fachwelt Post-Holiday-Syndrom genannt, betrifft viele Menschen, die dazu neigen, schnell wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen – und der Erholungseffekt ist sofort wieder weg. „Geraten wir nach dem Urlaub direkt in Dauerstress, schadet das nicht nur der Motivation, sondern auf lange Sicht auch der Gesundheit. Auch die aufgetankten Energiereserven brauchen Pausen“, erläutert Franziska Stiegler vom Dachverband der Betriebskrankenkassen, Kooperationspartner von psyGA.
1. Zeit zum Ankommen nehmen: Um ganz entspannt wieder anzukommen, versuchen Sie sich den ersten Tag weitestgehend freizuhalten, um ganz in Ruhe Ihre E-Mails zu sichten und To-Do-Listen zu erstellen. So erlangen Sie wieder den Überblick über den aktuellen Stand und können auch inhaltlich sicher wieder einsteigen. Sie arbeiten gar nicht am Schreibtisch? Wenn möglich, achten Sie darauf, dass Zeit für eine Übergabe ist und Sie nicht Kopfüber in die Schicht starten.
2. Sich nicht unter Druck setzen: Während Ihrer Abwesenheit haben sich sicherlich einige Aufgaben angesammelt. Priorisieren Sie und teilen Sie sich so Ihr Arbeitspensum in überschaubare Einheiten auf. Offene Kommunikation gegenüber Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten ist hierbei zentral, gerade auch, wenn absehbar ist, dass Sie eine Frist nicht einhalten können.
3. Auszeiten einplanen: Nicht nur im Urlaub zeigt sich, wie wichtig Auszeiten und Bewegung sind. Tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes, indem Sie Pausen an der frischen Luft und in Bewegung verbringen. Das Mittagessen vor dem Computer am Schreibtisch sollten Sie nicht nur nach Ihrem Urlaub vermeiden, um auf andere Gedanken zu kommen. Auch kleinere Pausen zwischendurch können zu mehr Produktivität und Konzentration beitragen – und Ihre Gesundheit schützen.
4. Rausgehen und austauschen: Gerade nach dem Urlaub tun eine ausgedehnte Mittagspause und der pünktliche Feierabend besonders gut. Auch der Gedanke an ein tolles Ferienerlebnis oder ein kleines Souvenir im Büro hilft, sich die Urlaubsstimmung noch ein wenig länger zu erhalten. Erzählen Sie auch Ihrem Team von Ihren Erlebnissen – das steigert nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch die Stimmung im Büro.
5. Tipps für Vorgesetzte: Mitarbeiter*innen beim Urlaub und Wiedereinstieg unterstützen: Vorgesetzte können dabei helfen sowohl den Urlaub wie auch den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag zu erleichtern. Organisieren Sie Vertretungslösungen und eine Übergabestruktur. Klären Sie auch ob, und wenn ja, wie Beschäftigte im Urlaub erreichbar sein sollten. Absprachen schaffen Struktur und ermöglichen allen Beteiligten eine entspannte Zeit. Strukturierte Briefings helfen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Orientierung nach der Rückkehr. Auch das persönliche Gespräch sollte nicht zu kurz kommen. Versuchen Sie auch nach Möglichkeit, die Beschäftigten nicht direkt in den ersten Arbeitstagen mit zu vielen Aufgaben zu überfallen. Kommunizieren Sie klar, dass Pausen und ein pünktlicher Feierabend auch bei einer großen Menge an Aufgaben wichtig und in Ordnung sind.
Quellen: Siemens Betriebskrankenkasse; Kein Stress mit dem Stress – Eine Handlungshilfe für Beschäftigte
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