Ein hoher Blutdruck ist nicht nur gefährlich für Herz und Kreislauf, er kann auch die Potenz hemmen. Viele Hochdruckkranke leiden unter einer so genannten erektilen Dysfunktion, die mit dem Medikament Sildenafil, besser bekannt unter dem Produktnamen Viagra, behandelt werden kann. Dies ist auch dann möglich, wenn sie Medikamente gegen den Bluthochdruck einnehmen. Darauf macht Dr. Stephan Rosenkranz von der Universität Köln in der “Deutschen Medizinischen Wochenschrift” DMW (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2001) aufmerksam.
Einige Medikamente wie harntreibende Mittel (Diruetika) und bestimmte Betablocker (nicht-selektive Betablocker) können eine erektile Dysfunktion verschlimmern. Sildenafil kann dagegen die Lust bei den Männern wieder verbessern. Verboten ist Sildenafil nur für Patienten, die so genannte Nitro-Präparate einnehmen. Diese Medikamente wirken an den Gefäßen ähnlich wie Sildenafil an den Schwellkörpern des Penis. Sildenafil kann deshalb die Wirkung von Nitro-Präparaten so sehr verstärken, dass es zu einem lebensgefährlichen Blutdruckabfall kommt. Die Verschreibung beider Medikamente zusammen gilt als ärztlicher Kunstfehler. Zur Vorsicht rät Rosenkranz nun beim Betablocker Nebivolol, obwohl hier keine Wechselwirkung mit Sildenafil erwiesen sei. Es gebe aber Hinweise aus Tierversuchen. Andere Hochdruckmedikamente seien dagegen unbedenklich, selbst wenn, was häufig der Fall, gleich mehrere Mittel eingenommen werden.
Übrigens: Wußten Sie eigentlich, dass die potenzsteigernde Wirkung von Viagra eine Zufallsentdeckung war. Das Mittel sollte nämlich tatsächlich eigentlich gegen Bluthochdruck und Herzkrankheiten eingesetzt werden. Dann fiel auf, daß die Testpersonen die Pillen nie zurückgeben wollten… Seit der Markteinführung ist Viagra in aller Munde.
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