Wundermittel - helfen meist nur dem Verkäufer
Autor:in: SvL • Datum: 04.11.2021
Rasche Wirksamkeit, 100 % natürlich, durch Studie nachgewiesen, die Liste von tollen Ergebnissen sogenannter Wundermittel lässt sich fortsetzen
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©Pixabay
Eine kleine Klarstellung vorne weg - wir sprechen hier in erster Linie von Nahrungsergänzungsmitteln, denn diese unterliegen keinerlei Kontrollen durch den Gesetzgeber. Behauptet werden darf schlichtweg fast alles und sogenannte Testimonials, also mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten, denen das Produkt “endlich” die lang ersehnte Hilfe brachte, werden dafür bezahlt diese Aussagen zu machen. Der Wahrheitsgehalt dieser “Empfehlungen” ist in aller Regel nicht nachweisbar und sollen in erster Linie davon ablenken, dass wissenschaftliche Nachweise leider nicht gegeben sind. Allerdings, und das sollte fairerweise auch nicht unerwähnt bleiben, der bekannte Placebo-Effekt, also eine einsetzende Wirksamkeit ohne dass man etwas wirksames dem Körper zugeführt hätte, der ist auch hier gegeben. Er hält leider nur selten an.
Je mehr der Internethandel anbietet, desto mehr treten sie auf, die Angebote der wunderwirkenden Heilmittel, die Starlet X und Promi Y wieder wie von Zauberhand ein beschwerdefreies Leben schenkten. Glauben sollte man das nicht. Allerdings, so streng der Gesetzgeber der Pharmaindustrie auf die Finger schaut, so lasch geht er mit den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln um. Hier ist fast alles erlaubt, denn es kümmert weder Gesetzgeber noch dessen Kontrollorgane.
Finger weg bei diesen Aussagen
- Wundermittel gegen Krebs: Mag man bei den nachstehenden Punkten noch geneigt sein, sie als mehr oder weniger “harmlos” anzusehen, bei Heilversprechen durch Nahrungsergänzungsmittel bei Krebskerkrankungen ist Schluß mit lustig! Nicht selten klammern sich Schwerstkranke gerade an solche Aussagen, sozusagen als letzten Strohhalm und negieren auch die Tatsache, dass diese “Mittelchen” noch zusätzliche Schäden anrichten können. Weder Bestrahlungen noch Chemotherapie lassen sich durch Stutenmilch, Aloe-Vera-Gel, Himalaya-Salz oder Noni-Saft lindern!
- 100 % rein pflanzlich heißt keineswegs, dass es unschädlich ist. Im Gegenteil! Viele Pflanzen enthalten Alkaloide und Toxine, sind also hochgiftig und alles andere als unbedenklich. Sogenannte Botanicals, gerne auch als “Naturprodukt” oder “Herbals” angeboten, beinhalten nicht selten undeklarierte chemische Substanzen.
- Wirkt sofort ist fast immer eine Fehlaussage, denn nur ganz wenige Beschwerden können schnell geheilt werden. Nicht mal mit chemischen Arzneimitteln, die jahrelange Prüfungsverfahren durchlaufen haben. Löst ein Produkt ein Leiden im Handumdrehen, sozusagen von einer Minute auf die andere, dann sollte man besser die Flucht davor ergreifen
- Promi-Werbung ist gut bezahlt und fast immer nebulös fomuliert. Wissenschaftlich nachprüfbar sind die Aussagen der Testimonials seltenst (da gar nicht vorhanden) und die Aussagen der VIPs wurden meist nicht von denen getätigt, sondern ihnen vom Marketing in den Mund gelegt.
- Vielfache Wirksamkeit und das bei unterschiedlichsten Beschwerden wie Diabetes oder Haarausfall: Auch hier fehlt es an Seriosität. Nachprüfbare Beweise gibt es keine und die Aussage gehört in den Bereich der Quacksalberei.
- Deutsche Sprache-schwere Sprache: Fast ist man geneigt zu sagen, wenigstens ein Punkt der leicht durchschaubar ist. Wenn die Beschreibung in einem Deutsch verfasst ist, welches zweifelsohne per Übersetzungssoftware übersetzt wurde, dann braucht es keine weiteren Erklärungen mehr, was man vom angebotenen Produkt halten soll.
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