Eine Zahnregulierung ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen gefragt, sondern selbstverständlich auch bei Erwachsenen. Einzig die Behandlungsmöglichkeiten sind unterschiedlich, diese fassen wir in diesem Ratgeber zusammen.
Die Voraussetzung bei einer Zahnregulierung ist, dass die Zähne fest im Gebiss sitzen, dies sollte ein Zahnarzt prüfen. Zusätzlich muss gewährleistet sein, dass das Gebiss frei von Karies ist und das Zahnfleisch gesund ist.
Eine erfolgreichen Behandlung ist außerdem nicht immer gewährleistet, insbesondere wenn geraucht wird. Das Rauchen schafft nämlich ein erhöhtes Risiko für Knochenabbau. Ein Verzicht auf das Rauchen schafft entsprechend eine Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung.
Andererseits kann ein starker Raucher aber auch das Risiko auf sich nehmen, hierbei ist es ratsam, sich nochmals über die möglichen Gefahren für die Gesundheit zu erkundigen. Weiterhin ist von einer Behandlung abzuraten, wenn derzeit Entzündungen oder Erkrankungen im Kiefer vorliegen.
Die Zahnregulierung wird außerdem erschwert, wenn es bereits einen Zahnersatz und Zahnverlust gibt oder aber auch wenn abgenutzte Zähne vorzufinden sind. Der Kieferorthopäde muss in diesem Falle individuell entscheiden.
Die Behandlung an sich unterscheidet sich im ganzen kaum von der eines Kindes, jedoch wird eine völlig andere Technik angewendet. Der Kiefer ist bei einem Erwachsenen bereits ausgewachsen und kann dadurch nicht mehr verformt werden, wie es bei einem Kind üblich wäre. Im zunehmenden Alter kommt es zu einer langsamer werdenden Gewebereaktion, wodurch die Behandlung ein wenig komplizierter sein kann.
Ob ein Kieferorthopäde oder ein Kieferchirurg die Behandlung durchführt, ist von Fall zu Fall verschieden. Sollte eine Kieferumstellung über einen Kieferorthopäden nicht mehr möglich sein, dann kann das Problem über einen Kieferchirurgen gelöst werden. Bei einem vorausgegangenen Knochenabbau können andere Zähne oder sog. Minipins als Stütze für die Zähne verwendet werden, damit der Druck nicht zu stark ist.
Wie die Behandlung aber ablaufen könnte, liegt an verschiedenen Faktoren. Teilweise ist es nur über eine feste Zahnspange lösbar, in anderen Fällen aber auch durch eine Aligner-Schiene, welche auch „unsichtbar“ getragen werden kann. Die Behandlungsmethoden finden sich in der folgenden Übersicht.
Bei erwachsenen Patienten wird aufgrund ästhetischer Gründen oftmals eher eine unsichtbare Zahnspange empfohlen oder zumindest eine, welche kaum sichtbar ist. Sie fühlen sich mit sichtbaren Spangen unwohl und können diese aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit nicht tragen. Bei Kindern spielen die ästhetischen Gründe eher eine Nebenrolle. Die nachfolgenden Behandlungsmöglichkeiten zeigen mögliche Lösungen.
Auf festen Zahnspangen können auch weiße Keramikbrackets montiert werden, dies ist auch eine sehr unauffällige Methode ohne innerhalb der Effektivität, eine Einbuße zu haben. Selbst komplizierte Zahnfehlstellungen können damit ausgeglichen werden und stehen gewöhnlichen Metallbrackets somit in nichts nach.
Diese Behandlung erfordert aber, dass regelmäßig zu Kontrollterminen erschienen werden muss. Die Kontrolltermine finden in einem vier bis acht Wochen Rhythmus statt, hierbei werden die Drähte abgeschnitten oder zurechtgebogen und die Spange entsprechend nachgezogen.
Nach diesem Verfahren entsteht ein Druckgefühl auf den Zähnen, dies ist aber völlig normal und vergeht bereits nach nur wenigen Tagen. Dies ist auch der einzige spürbare Nachteil einer festen Zahnspange. Selbstverständlich ist eine entsprechende Mundhygiene hierbei essenziell.
Die unsichtbare Zahnschiene wird teilweise als Alternative zur Zahnspange angesehen, kann im Internet bestellt werden und soll bereits nach 30 Tagen erste sichtbare Erfolge zeigen. Die Anbieter benötigen dazu einen Abdruck der Zähne, der in Partnerpraxen oder durch Zusendung einer Zahnabdruckbox erstellt wird. Anhand des Abdrucks wird dann von Zahnärzten ein Behandlungsplan erstellt und alle 10 bis 14 Tage eine neue Schiene verschickt.
Diese Behandlungsmöglichkeit ist als Selbstbehandlung anzusehen und wird aber auch teilweise kritisiert. Die Meinungen hierüber sind gespalten, denn die Kontrolle eines Kieferorthopäden fehlt gänzlich. Daher könnte diese Methode auch mit Risiken verbunden sein.
Die Dauer einer solchen Behandlung richtet sich je nach Fehlstellung, wobei aber mit mindestens sechs Monaten zu rechnen ist. Bei erheblichen Fehlstellungen kann die Behandlung durchaus drei Jahre dauern, da die Knochen bei einem Erwachsenen nicht mehr so einfach formbar sind.
Sobald dies geschafft ist, setzt die sogenannte Retentionsphase ein, wobei die jeweilige Stellung im Kiefer stabilisiert werden muss. Innerhalb dieser Phase werden Retainer an der Innenseite der Frontzähne eingesetzt, sodass die Zähne in der neuen Position auch dauerhaft verbleiben.
In dieser Phase ist auch von außen nichts sichtbar. Die Retainer stören im Mundraum nicht, da alle Drähte mit glatten Klebepunkten fixiert werden. Dies ist notwendig, da die Drähte sonst von der Zunge oder von der Wange verschoben werden könnten.
Wie lang ein Retainer eingesetzt werden muss, kann ebenfalls nicht im Vorfeld bestimmt werden. Einige Menschen benötigen diesen lediglich für eine kurze Zeit, andere dagegen wohl lebenslang.
Die Kosten richten sich immer nach der Behandlungsart, wobei aber auch verschiedene Kostenfaktoren durchaus variieren können. Wenn die Fehlstellung eher kompliziert ist, dann ist mehr Aufwand notwendig und dies wird sich in den Kosten widerspiegeln.
Insgesamt ist aber festzuhalten, dass die Kosten für eine feste Zahnspange mit Metallbrackets in etwa genau soviel kosten wie die unsichtbare Zahnschiene. Beim Aufwand hat aber die Zahnschiene ihre Vorteile, da Kontrolltermine nicht stattfinden – das kann aber auch ein Nachteil sein.
Welche Option nun geeignet ist, sollte man mit einer Zweitmeinung entscheiden. Eine Ferndiagnose ist zumeist nämlich nicht möglich. Wenn der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt, dann kann für jede Behandlungsmethode ein Angebot eingeholt werden.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt jedoch keine Kosten von Patienten über 18 Jahren, außer die Fehlstellung ist derart ausgeprägt, dass ein kieferchirurgischer Eingriff notwendig ist. Welcher Kostenbeitrag selbst getragen werden muss, hängt von der Krankenkasse ab.
Zumeist wird ein Behandlungsplan angefertigt, woraus auch die Kosten hervorgehen. Dies kann entsprechend mit einer Versicherung abgeklärt werden, alternativ wird auch häufig ein Kredit aufgenommen, um die Behandlung bezahlen zu können.
Jede Behandlungsmethode hat für Erwachsene seine Vor- und Nachteile. Welche Möglichkeit sich aber speziell für die eigenen Bedürfnisse eignet, können wir in diesem Ratgeber nicht verraten. Es ist die Entscheidung jedes einzelnen und auch eines Zahnarztes oder Kieferorthopäden, welche prinzipiell gefragt werden sollten, wie aus dem Absatz bezüglich der Voraussetzungen zu entnehmen ist.
Aligner
Zahnfehlstellungen
Zähne
Zahnspange