Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Zyklusunregelmäßigkeiten und Hitzewallungen – viele Frauen fürchten sich vor diesen Symptomen, denn sie können ein Zeichen für beginnende Wechseljahre sein. Das (sexuelle) Leben ist spätestens dann vorbei, so ein hartnäckiger Mythos. Doch Experten wissen, das stimmt nicht. Die Wechseljahre läuten auch ein ganz neues Freiheitsgefühl ein.
Mich betreffen die Wechseljahre noch gar nicht, denn ich bin unter 40 Jahre alt. Die Ursachen für meine Hitzewallungen oder Menstruationsstörungen müssen woanders liegen. So oder so ähnlich argumentieren viele jüngere Frauen, wenn es um die Konfrontation mit dem Einsetzen möglicher Wechseljahre geht.
Studien fanden heraus, dass die Wechseljahre auch deutlich früher ab ca. 30 oder 35 Jahren einsetzen können. Wer unter einer nicht behandelten Fehlfunktion der Schilddrüse leidet oder genetisch vorbelastet ist, bekommt die hormonellen Veränderungen und verfrühten Wechseljahre oft deutlich zu spüren.
Ein paar Monate kann ich die Symptome der Wechseljahre schon aushalten – so ein weiterer, sich hartnäckig haltender Mythos. Hitzewallungen, ausbleibende Regelblutungen und andere Umstellungen sind nach ca. 24 Monaten abgeschlossen und dann verläuft das Leben wieder völlig normal. Ein Irrtum, denn vor allem die Hormonumstellung kann vier Jahre oder sogar noch länger dauern. Abhängig davon sind die individuellen körperlichen Voraussetzungen und vor allem die Genetik. Manchmal dauern Wechseljahre sogar nur ein paar Monate, manche Frauen sind jedoch auch 10 Jahre davon betroffen. Wer fundiert mehr Infos zu Wechseljahren möchte, sollte sich nicht nur mit Freundinnen austauschen, sondern vor allem auf fachliche Expertise (beispielsweise durch einen Frauenarzt) setzen.
In den Wechseljahren werden die Hormone ordentlich durcheinandergewirbelt. Um die Symptome wieder in den Griff zu bekommen, sollen Hormone helfen. Sie gleichen das durch die Wechseljahre entstehende Defizit aus und lindern die Beschwerden.
Hormone können zwar bei der Behandlung der Symptome helfen, jedoch nur in der richtigen Dosierung/Abstimmung. Viele Frauen klagen bei der Hormoneinnahme jedoch über unerwünschte Nebenwirkungen, wie beispielsweise Erbrechen, Schwindel oder Müdigkeit. Was viele Damen nicht wissen: Der Östrogen- oder Progesteronmangel lässt sich sogar mit den richtigen Lebensmitteln im Speiseplan etwas ausgleichen.
Hierzu gehören beispielsweise Zwiebeln, Trockenobst, Leinsamen, Beeren oder Soja. Gut gegen den Progesteronmangel sind Buchweizen, Hafer, Linsen, Erbsen, Haselnüsse und andere Hülsenfrüchte. Kaffee, scharfe Gewürze, übermäßiger Alkoholkonsum oder viele Süßigkeiten können hingegen Wechseljahre-Symptomatiken verstärken.
Eigentlich eine schöne Tatsache: Sobald Frauen in die Wechseljahre kommen, müssen sie sich um eine ungewollte Schwangerschaft keine Gedanken mehr machen. Diese Aussichten sind für viele Frauen ein schönes Geschenk, die Leiden während der Wechseljahre deutlich erträglicher machen.
Es stimmt, viele Studien zeigen: Die meisten Frauen können während und nach den Wechseljahren nicht schwanger werden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Durch die Schwankungen im weiblichen Zyklus wird der Eisprung zwar seltener, jedoch kann er in einigen Fällen noch vorkommen. Deshalb bleibt auch in den Wechseljahren eine, gleich auch äußerst geringe, Wahrscheinlichkeit, dass Frauen schwanger werden können. Um trotzdem auf Verhütung und Schutz beim Geschlechtsverkehr zu achten, sind Kondome, Kupferspirale und/oder Diaphragma gute Möglichkeiten.
Bei der Unterhaltung mit Freundinnen kommt der Eindruck auf, dass sie gar nicht unter Wechseljahren leiden. Bei ihnen scheint alles unbeschwert, denn Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Störungen des Zyklus haben sie gar nicht. Der Mythos, dass nur bestimmte Frauen in die Wechseljahre kommen, hält sich auch heute nach unzähligen Studien hartnäckig.
Doch Experten wissen, dass das nicht stimmt. Irgendwann in ihrem Leben kommt jede Frau in die Wechseljahre. Bei den einen dauert es etwas länger, bei den anderen setzen die Wechseljahre (aufgrund von Vorerkrankungen oder der Genetik) schon deutlich früher ein
Auch die Symptome während der Wechseljahre sind längst nicht bei allen Frauen gleich oder werden als schwerwiegend/belastend empfunden. Einige nehmen die Hitzewallungen beispielsweise weniger intensiv wahr und berichten deshalb von „keinen“ Wechseljahren. Untersuchungen zeigen, dass Frauen, die sich bereits vor den Wechseljahren gesund ernähren, auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichten und sportlich aktiv sind deutlich weniger ausgeprägte Wechseljahre-Symptome haben und sie als weniger einschränkend im Alltag empfinden.
Das sexuelle Verlangen lässt bei Frauen in den Wechseljahren nach. Das stimmt nicht. Allerdings verändern sich die Schleimhäute durch die hormonellen Umstellungen, denn sie werden weniger stark befeuchtet. Durch die Trockenheit der Haut empfinden viele Frauen Sex als unangenehm, denn die Reibungen können schmerzlich sein.
Allerdings muss das nicht sein, denn mithilfe von Gleitmittel oder östrogenhaltigen Cremes werden die Schleimhäute besser durchfeuchtet. Wer gegen Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren Präparate einnimmt, verspürt häufig einen Verlust der Libido. Auch hier gibt es Alternativen, welche das Lustempfinden steigern. Nach Rücksprache mit dem Arzt lassen sich alternative Präparate finden, welche die Libido weniger negativ beeinflussen.
Tipp: Auch einige Lebensmittel können eine positiven Einfluss auf die Libido haben. Hierzu gehören Granatäpfel, Brokkoli, Feigen, Wassermelone, Spinat oder Eisbergsalat.
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